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27
10
2010

Gleich doppelt konnte sich der Vorsitzende der Berliner Leichtathletik-Jugend, Tobias Dollase (37), freuen. Am späten Freitagnachmittag hatte er noch seinen B-Trainerschein in der Sportschule Kienbaum bestanden und am Samstagvormittag wurde er einstimmig in den neuen dsj-Vorstand gewählt.

Tobias Dollase in den Vorstand gewählt – Hans Albrecht berichtet

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In die zwar kleinste deutsche Landeshauptstadt aber in eine lebendige Kulturstadt inmitten einer faszinierenden Seenlandschaft, mit einem traumhaften Schloss und einer malerischen Altstadt hatte diesmal die Deutsche Sportjugend zu ihrer Vollversammlung eingeladen.

Die Rede ist von der Stadt Schwerin, die heuer ihre 850-jährige Jahrfeier begehen konnte und die über 300 Delegierte aus den deutschen Sportfachverbänden und den Jugenden der Landessport-Bünde anlockten. Mit dabei, fünf Vertreter der Deutschen Leichtathletik-Jugend (DLJ).

Mit den vorgeschalteten Konferenzen der Spitzenverbände, der Verbände mit besonderen Aufgaben und den Landessportbünden warteten auf sie an den drei Tagen ein langes und interessantes Programm mit Informationen rund um die Deutsche Sportjugend (dsj), zahlreichen Grußworten aus Sport und Politik (u.a. Innenminister Lorenz Coffier und OB Angelika Gramkow), vielen Zahlen, Ehrungen und Verleihungen, vier Foren und ein Impulsreferat zum Thema „Soziale Integration/Kinderarmut“.

Im Mittelpunkt der Vollversammlung in der mecklenburgischen-vorpommerischen Landeshauptstadt in der kühlen Tennishalle im Belasso Sportpark standen jedoch die Neuwahlen zum Vorstand. Gleich doppelt konnte sich der Vorsitzende der Berliner Leichtathletik-Jugend, Tobias Dollase  (37), freuen. Am späten Freitagnachmittag hatte er noch seinen B-Trainerschein in der Sportschule Kienbaum bestanden und am Samstagvormittag wurde er einstimmig in den neuen dsj-Vorstand gewählt. Allerdings nicht auf Ticket des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), sondern als Vertreter der Landessportbünde in seiner Funktion als Vorsitzender der Berliner Sportjugend.

Unter großem, wärmendem Beifall wurde die einstimmige Wiederwahl (386 Stimmen) von Ingo Weiss (47) aus Münster (Deutscher Basketballverband) als Vorsitzendem der Deutschen Sportjugend aufgenommen. Nach der nicht erneuten Kandidatur von Monica Wüllner (SJ Baden-Württemberg) wurde Jan Holze (29), SJ Mecklenburg-Vorpommern, diesmal als 2.  Vorsitzender gewählt.

Weitere Wahlen

Die Finanzen bleiben in bewährter Hand von Ralph Rose (45) von der Deutschen Baseball- und Softballjugend. Auch Benjamin Folkmann (31) aus Köln, Deutscher Fußballbund, Gritt Sommer (25), SJ Sachsen, und Martina Bucher (26), Bayerische Sport- Jugend, behalten für weitere zwei Jahre ihre Ämter. Alle Wahlen erfolgten offen und einstimmig.

In vier Foren diskutierten die Delegierten Einzelthemen aus den vier Profilen der DSJ: Sportlich kompetent – Kooperation Sportvereine-Kindertagesstätten; International Aktiv – Qualitätsentwicklung; Sozial engagiert – Folgerungen aus dem Jahresthema Soziale Integration; Erfahrungsraum für Engagierte – Schlussfolgerungen aus der aktuellen Shell-Studie.

Interessantes und nachdenkliches Impulsreferat

„…. und raus bist du? Armut reduziert die Verwirklichkeitschancen der Kinder“. Um soziale Integration und Kinderarmut referierte Thomas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.. Was viele der Delegierten schon zum Teil wussten, machte Thomas Altgeld in seinem Impulsreferat noch einmal deutlich. Am meisten von Armut in Deutschland betroffen sind die Kinder und Jugendlichen. Jedes siebte und jedes dritte Kind von Alleinerziehenden ist davon betroffen. Armut verbunden mit Mangelerfahrungen bei sozialen Netzwerken. Das bedeutet auch Beeinträchtigung von Bildungschancen, niedriger Schulerfolg und keine Einmündung im Beruf.

Jeder fünfte Junge und jedes zehnte Mädchen im Alter von sechs Jahren benötigen eine Sprachtherapie. Nach Thomas Altgeld gibt es in Deutschland nicht zu wenig Prävention, sondern eine Zersplitterung und ein Nebeneinanderherlaufen. Dies bedeutet natürlich auch eine Herausforderung für den Sport mit mehr kostenlosen, sozialraumbezogenen Bewegungsangeboten in den Lebenswelten, mehr Integration von Spiel und Bewegungsforderungen, Bewegungslust und Gemeinschaftssinn noch mehr kommunizieren als Leistung und Konkurrenz.  

Sport gegen sexualisierte Gewalt

Vorbeugen und aufklären, hinsehen und handeln!  Unter diesem Leitgedanken wurde ein gemeinsames aller drei Säulen der Deutschen Sportjugend erarbeitetes Positionspapier einstimmig angenommen und der Mitgliederversammlung des DOSB (2. bis 4. Dezember in München) zur Abstimmung vorgelegt. Dazu gehören auch Selbstverpflichtungen des DOSB, der dsj und ihrer Mitgliedsorganisationen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt. Dazu gehören u.a. auch die Vermittlung von Kompetenzen für eine geschlechter- und altersgerechte Prävention von sexualisierter Gewalt in die Qualifizierungsmaßnahmen zu integrieren.

Auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien in einem eigenen Verfahren die Bedingungen auch für den Entzug von Übungs-, Jugendleiter- und Trainerlizenzen verbindlich zu regeln. Und sich zudem die Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend verpflichten, Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt in Kooperation mit dem jeweils zuständigen öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe zu entwickeln.

Es sollen auch Vertrauenspersonen als Ansprechpartner/in benannt werden, die interne Verfahren aufbaut und Kontakt zu den zuständigen externen Beratungsstellen vermittelt und unterhält.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat mit Esther Fittko (Vorsitzende BA Jugend) und Theo Rous (Ehrenpräsident) zwei Ansprechpartner benannt.

Hans Albrecht

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