Bei den Bahnrennen ist es leicht, die Konkurrenz zu beobachten. Da schaue ich einfach auf die Videotafel.
Tirunesh Dibaba: „Marathon im nächsten Jahr\“
Mit erst 26 Jahren hat Tirunesh Dibaba bei drei Olympischen Spielen bereits fünf Medaillen gewonnen. Als erster Läuferin gelang es der Äthiopierin 2008 in Peking, beide Bahn-Langstrecken (5.000 und 10.000 m) für sich zu entscheiden.
In London verteidigte sie im vergangenen Monat ihren 10.000-m-Titel und lief über die kürzere Strecke zu Bronze – diese Medaille hatte sie 2004 als 18-Jährige bereits in Athen über 5.000 m gewonnen. Die viermalige Weltmeisterin über die Bahn-Langstrecken und vierfache Cross-Weltmeisterin lief am Sonntag in Newcastle ihr Halbmarathondebüt. Dabei gewann sie den Bupa Great North Run in 67:35 Minuten. Danach gab Tirunesh Dibaba das folgende Interview:
Wie lief Ihre Halbmarathon-Premiere für Sie?
Tirunesh Dibaba: Ich bin vorsichtig angelaufen, denn ich bin ja noch nie zuvor über 21 Kilometer gerannt. Ich habe dann bis zur letzten Meile gewartet mit meinem Angriff. Die Strecke war gut, ich hatte keine Probleme. Natürlich geht es einige Male auf und ab, aber das sind die Herausforderungen beim Straßenlauf.
Haben Sie vorher damit gerechnet, dass Sie gegen die starke Konkurrenz gewinnen können?
Tirunesh Dibaba: Ja, ich hatte erwartet, dass ich heute siegen würde.
Was war, verglichen zur Bahn, im Rennen gegen die Konkurrentinnen anders?
Tirunesh Dibaba: Bei den Bahnrennen ist es leicht, die Konkurrenz zu beobachten. Da schaue ich einfach auf die Videotafel. Das gibt es im Straßenlauf natürlich nicht. Aber ich bin ja auch schon ein 15-km-Rennen auf der Straße gelaufen (2009 mit Weltrekord von 46:28 Minuten in Nijmegen, d.Red.). Dort und hier habe ich neue Erfahrungen gesammelt, so dass ich weiß, wie es auf der Straße läuft.
Gibt Ihnen der Sieg in Newcastle Zuversicht für Ihr Marathondebüt? Wann werden Sie erstmals über die 42,195 km an den Start gehen?
Tirunesh Dibaba: Ja, mein Erfolg beim Great North Run wird mir helfen auf meinem Weg zum Marathon. Ich bin jetzt 15 und 21 km auf der Straße gelaufen und komme Schritt für Schritt zum Marathon. Ich plane mein Marathon-Debüt für das nächste Jahr. Aber es ist noch nicht entschieden wo und wann ich laufe. Es kann im Frühjahr oder auch erst im Herbst sein. Im Sommer will ich zudem über 10.000 Meter bei den Weltmeisterschaften starten.
Mit welchen Zielen werden Sie, nach den heutigen Erfahrungen, bei Ihrem nächsten Halbmarathonrennen an den Start gehen? Was trauen Sie sich zu?
Tirunesh Dibaba: Wenn ich auf einer flachen Strecke laufen sollte, dann will ich bei meinem nächsten Halbmarathon den Weltrekord brechen (65:50 Minuten, d.Red.).
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