Timofeyeva bricht Kursrekord in Hamburg, Olympia-Aus für Maisch
Der Kenianer David Mandago war der schnellste Läufer im Feld beim Hamburg-Marathon, bei dem es durch Irina Timofeyeva einen neuen Streckenrekord gab. Während Mandago nach hochklassigen 2:07:23 Stunden ins Ziel lief, rannte die Russin 2:24:14. Damit verbesserte sie die alte Marke, die Katrin Dörre-Heinig und Robe Tola (Äthiopien) gemeinsam gehalten hatten, um 21 Sekunden. Dörre-Heinig war 1999 in Hamburg 2:24:35 gelaufen, Tola erreichte genau diese Zeit bei ihrem Sieg vor zwei Jahren. 23.230 Läufer hatten sich für Deutschlands zweitgrößtes Marathonrennen gemeldet.
Trotz des Kursrekordes bei den Frauen war es jedoch das Männerrennen, bei dem die besseren Leistungen erzielt wurden. Bei guten Wetterbedingungen erreichte eine große Gruppe von rund 20 Läufern die Halbmarathonmarke nach 63:17 Minuten. Darunter war auch der vierfache Hamburg-Sieger Julio Rey. Der Spanier mit ,Local-Hero-Status’ hatte das Rennen 2001, 2003, 2005 und vor zwei Jahren gewonnen, als er mit 2:06:52 sowohl einen Kursrekord als auch eine spanische Bestmarke aufstellte. Rey gehörte wieder zu den ganz großen Favoriten, doch an der 25-km-Marke hatte er den Kontakt zur Spitzengruppe verloren. Wie er später in einem Interview mit dem NDR erklärte, hatte er sich im ersten Teil des Rennens gut gefühlt, dann jedoch Probleme in einem Bein bekommen. Am Ende kam Julio Rey in 2:13:20 Stunden auf Rang 16 ins Ziel.
An der Spitze löste sich David Mandago entscheidend nach der 35-km-Marke. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich hier gewinnen könnte und hatte auch nicht mit einem so schnellen Rennen gerechnet“, sagte der Kenianer in einem Interview nach dem Rennen. Durch Mandagos Überraschungssieg verpasste einmal mehr Wilfred Kigen einen Triumph an der Alster. Wie schon im Vorjahr, als Kigen eine Sekunde hinter seinem Landsmann Rodgers Rop ins Ziel kam, wurde der Kenianer wieder Zweiter. Der dreifache Frankfurt-Marathon-Champion lief nun in Hamburg 2:07:48. Rang drei belegte der Äthiopier Tariku Jufar in 2:08:10.
Obwohl Falk Cierpinski die Norm für die Olympischen Spiele verfehlte, schlug sich der für die SG Spergau startende Sohn des Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski achtbar. Mit einer Bestzeit von 2:19:06 Stunden angereist, steigerte er sich als 22. auf 2:15:48. Die erste Hälfte hatte er mit Ziel Olympianorm von 2:13:00 Stunden in 66:03 absolviert. Auch wenn es am Ende für Peking wohl nicht ganz reichen wird, hat sich Falk Cierpinski als derzeit bester deutscher Marathonläufer etabliert. Und in der Zukunft wir er sich sicherlich noch steigern können. Martin Beckmann (LG Leinfelden Echterdingen) hatte das Rennen aufgegeben, Ullrich Steidl (Hanau) kam als 25. nach 2:18:26 ins Ziel.
Irina Timofeyeva brach in Hamburg nicht nur den Kursrekord sondern auch ihre persönliche Bestleistung. Vor sieben Jahren war die Russin 2:25:29 Stunden gelaufen. Nun passierte die 38-Jährige in der Spitzengruppe in Hamburg die Halbmarathonmarke nach 1:11:47 und war schließlich nach 2:24:14 im Ziel. Am Ende hatte sie über vier Minuten Vorsprung vor Pamela Chepchumba (Kenia/2:28:36) und Asha Gigi (Äthiopien/2:29:28), die nach der ersten Hälfte noch mit der Russin vorne gelegen hatten. „Es war ein hartes Rennen, besonders auf den letzten 10 Kilometern. Aber die Zuschauer haben mir sehr geholfen“, sagte Irina Timofeyeva, nachdem sie sich im Ziel von Magenkrämpfen erholt hatte.
Eine Pleite erlebte Ulrike Maisch (LAV Rostock) im Kampf um die Olympia-Qualifikation. Die Überraschungs-Europameisterin von 2006 gab das Rennen nach 16 km auf. Bitter enttäuscht erklärte sie später, dass sich ihre Beine so schwer wie nie in einem derartigen Wettkampf angefühlt hätten.
Ergebnisse, Männer:
1. David Mandago KEN 2:07:23
2. Wilfred Kigen KEN 2:07:48
3. Tariku Jufar ETH 2:08:10
4. Tessema Abshior ETH 2:08:26
5. Sammy Kurgat KEN 2:08:55
6. Laban Kipkemboi KEN 2:09:46
Frauen:
1. Irina Timofeyeva RUS 2.24:14
2. Pamela Chepchumba KEN 2:28:36
3. Asha Gigi ETH 2:29:28
4. Yesenia Centeno ESP 2:31:16
Text: race-news-service.com