Terence Weber – ein neuer Stern am Himmel der Kombinierer – Von KLAUS BLUME

Es ist an der Zeit, sich für diesen Winter einen neuen Namen einzuprägen: Terence Weber. Der 25jährige Erzgebirgler gewann nämlich vor einer Woche den Weltcup-Auftakt der Nordischen Kombinierer im eiskalten finnischen Kuusamo.

Die führenden norwegischen Zeitungen trauen deshalb dem jungen Mann aus Deutschland auch an diesem Wochenende in ihrem idyllischen Olympia-Ort Lillehammer den Sieg zu.

Und Weber, erfrischend fröhlich, wird denn auch vom renommierten Osloer „Dagbladet“ so zitiert: „Ich will in Lillehammer an die Leistungen von Kuuusamo anknüpfen. Nicht nur im Mannschaftswettbewerb, sondern vor allem am Sonntag, im Einzelwettbewerb. Da werde ich wieder voll angreifen, um vielleicht wieder ganz vorn mitzumischen. Es wäre super, würde mir das erneut gelingen.“

Wer ist dieser 25jährige neue „König des Skisports“ (Dagbladet, Oslo)? Er lebt in Oberwiesenthal, trainiert aber seit Jahr und Tag gemeinsam mit seinem großen Vorbild Eric Frenzel im kleinen Ort Geyer. Gemeinsam mit dem dreimaligen Olympiasieger holte Weber bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf auch eine Silbermedaille. Kein Wunder, hieß es damals aber, schließlich habe ihn der große Frenzel auch gezeigt, wo es lang gehe.

Zumal Weber bei seinem ersten Weltcup-Einsatz, mit gerademal zwanzig Jahren, als 17. auch keine Bäume ausgerissen hat. Doch Bundestrainer Hermann Weinbuch erinnert sich: „Wir haben aber schon damals recht bald gesehen, dass er weit besser springen, als laufen kann. Also haben wir dann aus vielen kleinen Bausteinen ein Programm für ihn erarbeitet, dass ihn von einem sehr guten zu einem hervorragenden Springer machen soll. Schon jetzt ist er im Springen unser Stärkster.“ Und damit eine Olympia-Hoffnung bei den umstrittenen Spielen in zwei Monaten in Peking.

Was in der bisher äußerst erfolgreichen deutschen Mannschaft auch Not tut. Denn die Stars von gestern scheinen mittlerweile ihren ehemaligen Erfolgen hinterher zu springen und auch hinterher zu laufen. Kein Wunder, ist doch Eric Frenzel bereis 33 Jahre alt; Fabian Rießle, 2018 Olympiasieger und dreimal Weltmeister, ist mit 30 Jahren auch kein junger Hüpfer mehr und Johannes Rydzek, 2018 in Südkorea sogar Doppel-Olympiasieger und sechsmal Weltmeister, ist mittlerweile auch schon 29 Jahre alt.

Da setzen selbst die Sponsoren lieber auf jüngere aufstrebende Athleten. Die Sächsische und Dresdner Back- und Süßwaren GmbH aus der Karl-May-Stadt Radebeul, zum Beispiel, bedient sich längst eines Terence Weber als Werbeträger. Begründung: „Mit Terence Weber setzen wir auf eines der ganz großen Talente im deutschen Spitzensport.“ Da will man doch dabei sein?

Zumal Weber vor allem bei seinen sächsischen Landsleuten hervorragend ankäme, fanden die Dresdner Süßwaren-Hersteller heraus: „Er hat sich sowohl auf internationaler wie auf nationaler Bühne zu einem Sympathieträger ersten Ranges entwickelt.“

So wird Weber denn auch nicht müde, den sächsischen Zweitligisten Erzgebirge Aue als „seinen“ Fußballverein zu bejubeln. Deshalb werde er auch an diesem Wochenende von Lillehammer aus, per Handy, genau erfragen, wie das Punktspiel gegen Werder Bremen für Aue gelaufen ist.

Klaus Blume
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