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23
06
2014

Geoffrey Ronoh (links) freut sich über seinen Coup in Olomouc, wo er seinen Trainingspartner Wilson Kipsang hinter sich ließ. © Mattoni Olomouc Half Marathon

Tempomacher Ronoh überrascht Weltrekordler in Olomouc

By GRR 0

Der Tempomacher hat den Weltrekordlern sensationell die Show gestohlen: Geoffrey Ronoh heißt der Überraschungssieger des Mattoni Olomouc-Halbmarathons. Bei dem Rennen in der Tschechischen Republik setzte sich der international noch unbekannte Kenianer in 60:17 Minuten vor dem Marathon-Weltrekordler Wilson Kipsang (60:25) und Dennis Kimetto (61:42), der die globale Bestzeit über 25 km hält, durch.

In seinem ersten internationalen Halbmarathonrennen machte Ronoh zunächst die Tempoarbeit in der Führungsgruppe, stieg dann jedoch nicht aus sondern blieb im Rennen und stürmte zum Sieg in einer Streckenrekordzeit.

Keine Überraschung gab es im Rennen der Frauen. Hier setzte sich die große Favoritin durch: Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat gewann in 68:53 Minuten und erzielte ebenfalls die schnellste je in Olomouc gelaufene Zeit über die 21,0975-km-Distanz. Zweite wurde die äthiopische Titelverteidigerin Betelhem Moges in 69:22, auf Platz drei folgte Hirut Alemayehu (Äthiopien/70:57).

Der erwartete Zweikampf zwischen den beiden Weltrekordlern Wilson Kipsang und Dennis Kimetto fand nicht statt. Während hinter Tempomacher Ronoh dessen Landsleute Kipsang und Nicholas Bor, der am Ende in 63:20 Minuten Rang sechs belegte, folgten, hatte Kimetto frühzeitig einen deutlichen Rückstand. „Es war unser Plan, sehr schnell loszulaufen“, erklärte Kipsang, der in Kenia mit Ronoh zusammen
trainiert.

Nach rund sieben Kilometern fiel Bor zurück und die beiden Trainingspartner waren unter sich. „Ich habe im vergangenen Dezember angefangen, mit Wilson zu trainieren und habe ihn schon ein paar Mal herausgefordert“, erzählte Ronoh, der international bisher erst einmal in Erscheinung getreten war: Beim Ahmedabad-Marathon in Indien belegte er im vergangenen Jahr Rang sechs in 2:15:51 Stunden. Rund zwölfeinhalb Minuten schneller war Kipsang bei seinem Weltrekord in Berlin im  September 2013 (2:03:23).

Doch in Olomouc setzte sich über die „halbe Distanz“ der krasse Außenseiter durch. Rund zwei Kilometer vor dem Ziel konnte sich Ronoh absetzen und hielt dann den Vorsprung obwohl auch er langsamer wurde.

„Obgleich er zuletzt keine Wettkämpfe bestritt, wusste ich aufgrund unseres gemeinsamen Trainings, dass er gut in Form war. Am Ende konnte er mehr zusetzen“, sagte Kipsang, während der Sieger erklärte: „Ich weiß, dass mein Sieg eine große Überraschung war, aber ich hatte den Rennverlauf so geplant. Als Tempomacher sollte ich die ersten 10 km in 28:20 Minuten laufen. Ich habe die 10-km-Marke nach 28:15 erreicht und mich so stark gefühlt, dass ich einfach ins Ziel laufen musste.“

Hinter sechs Kenianern kam als Siebenter Viktor Röthlin ins Ziel. Der Schweizer Marathon-Europameister, der in Zürich bei der EM im August als Titelverteidiger an den Start gehen wird, lief in Olomouc 63:23 Minuten.

Eine klare Angelegenheit zugunsten der großen Favoritin war das Rennen der Frauen. Zwischen Kilometer fünf und zehn ließ die zweifache Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat ihre Konkurrentinnen hinter sich und lief zu einem klaren Sieg. „Ich hatte keinen Zweifel daran, dass ich hier gewinnen würde“, sagte Edna Kiplagat, die als erste Frau in Olomouc eine Zeit unter 70 Minuten erreichte.

Die zweitplatzierte Betelhem Moges, die im vergangenen Jahr mit 70:38 den Streckenrekord aufgestellt hatte, hatte trotz der Niederlage einen Grund zur Freude. Denn zum ersten Mal in ihrer Karriere blieb die Äthiopierin unter 70 Minuten über die „halbe Distanz“. „Ich war gut vorbereitet und freue mich über den Streckenrekord“, sagte Kiplagat, die in Olomouc die drittbeste Halbmarathonzeit ihrer Karriere erreichte.

race-news-service.com

 

author: GRR

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