Auch wenn Corinna Harrer (m.) die im Vorjahr in Velenje (Slowenien) errungene Bronzemedaille im Wettbewerb der U 23-Juniorinnen nicht verteidigen konnte, war die Regensburgerin mit Rang sechs keineswegs unzufrieden. ©wus-media - Wilfried Raatz
Teil 2 Cross-EM – U 23-Juniorinnen auf Bronzeplatz – Corinna Harrer Sechste – U 23-Junioren Achter – Andrea Lalli und Fionnuala Britton Cross-Europameister – Wilfried Raatz berichtet
Die deutschen Läufer kommen auf der Jagd nach Medaillen bei den Cross-Europameister-schaften im historischen Freiluftmuseum Skanzen vor den Toren von Budapest gut voran. Nach Maya Rehberg und den U 20-Juniorinnen sorgten die U 23-Juniorinnen über 6025 m mit Bronze zur dritten Medaille der 19th Spar European Cross Country Championships.
Auch wenn Corinna Harrer die im Vorjahr in Velenje (Slowenien) errungene Bronzemedaille im Wettbewerb der U 23-Juniorinnen nicht verteidigen konnte, war die Regensburgerin mit Rang sechs keineswegs unzufrieden. „Es war ein hartes Ding! Ich bin heute für die Mannschaft gelaufen!“ Und die DLV-Mannschaft mit Corinna Harrer, Jana Sussmann, Melanie Stemper und Lisa Jäsert holte mit 84 Punkten hinter den beiden dominierenden Teams aus Russland (27) und Groß-Britannien (33) die Bronzemedaille und verwiesen so starke Laufnationen wie Portugal (105) und Frankreich (113) auf die nächsten Plätze.
„Ich hatte Probleme, richtig in das Rennen hineinzukommen“, gestand Corinna Harrer. Allerdings war der hartgefrorene Untergrund keineswegs der Boden für die eigentliche 1500 m-Spezialistin. „Die vor mir laufenden Konkurrentinnen waren einfach zu stark, da war nichts mehr zu machen. Aber: Mit Rang sechs bin ich zufrieden! Es hätte schlimmer kommen können….“
Und verwies auf den gerade erst ausgeheilten Bruch im Fußbereich, der im Oktober für sie noch eine Zwangspause bedeutete. Und Trainer Kurt Ring ergänzte: „Corinna ist ein gutes Rennen gelaufen. Sie hat einmal mehr gezeigt, dass sie auf den Punkt fit sein kann!“ Das stimmt in der Tat, denn noch vor zwei Wochen unterlag sie beim Darmstadt-Cross der Schweizerin Fabienne Schlumpf, die heuer als Vierzehnte ein gewiss gutes Resultat abliefern konnte.
Die Britin Jess Coulson lief an der Spitze der U 23-Juniorinnen ein souveränes Rennen und gewann nach 20:40 Minuten vor Liudmila Lebedeva (Russland/ 20:49) und der stark nach vorne auflaufenden Französin Clémence Calvin (20:52). Corinna Harrer lief 21:04 Minuten und wußte dabei im Finish die Portugiesin Carla Salomé Rocha um eine Sekunde in Schach zu halten.
Als zweitbeste DLV-Läuferin folgte Jana Sussmann auf Position 16 in 21:42 Minuten.
Einen überaus schweren Stand hatten die U 23-Juhnioren über 8 050 m. Mit 133 Punkten landeten dei8e DLV-Junioren in der Besetzung Fabian Clarkson, Karsten Meier, Michael Schramm und Tom Gröschel auf Position acht, dicht hinter Dänemark (127) und der Türkei (130). Gold ging an Frankreich (50) vor Spanien (59) und Groß-Britannien (80). Für das beste Einzelresultat sorgte dabei US-Student Fabian Clarkson auf Position 18 mit 25:13 Minuten.
Recht geschlossen die weiteren Deutschen: Karsten Meier wurde 36. in 25:38 Minuten vor dem zeitgleichen Michael Schramm, während Tom Gröschel 42. in 25:49 wurde. Nach dem 1500 m-Titel in Helsinki holte sich der Norweger Henrik Ingebrigtsen auch den Crosstitel, nun aber in seiner Altersklasse. In der Endphase des Rennens, das vor allem der Spanier Abdelaziz Merzoughi und der Belgier Soufiane Bouchikhi bestimmten, übernahm der Olympiafünfte von London das Kommando und kam nach 24:30 Minuten zum klaren Sieg vor Bouchikhi (24:40) und dem Briten James Wilkinson (24:43).
Andrea Lalli und Fionnuala Britton Cross-Europameister
Bei den 19. Cross-Europameisterschaften im Freiluftmuseum Szentendre bei Budapest verteidigte unter dem Jubel ihrer Landsleute die Irin Fionnuala Britton ihren im Vorjahr im slowenischen Velenje gewonnenen Titel gegen die Portugiesin Dulce Felix, bei den Männern hingegen düpierte der Italiener Andrea Lalli die vermeindlichen Favoriten um die Vorjahresersten Atelaw Bekele (Belgien) und Ayad Lamdassem (Spanien) und den neunfachen Europameister Sergiy Lebid (Ukraine) und gewann in souveräner Manier über die 9880 m lange Strecke in 30:01 Minuten.
Irischer Triumph auf der ganzen Linie bei den Frauen über 8050 m. In einem überaus spannenden Rennen setzte sich mit Fionnuala Britton die Vorjahressiegerin letztlich erneut durch. Die 28jährige diktierte das gesamte Rennen hinweg das Renngeschehen und verwies wie in Velenje die portugiesische 10 000 m-Europameisterin Dulce Felix auf Rang zwei. Jubel bei Adrienne Herzog, die nach einem beherzten Rennen nach 2009 erneut die Bronzemedaille gewinnen konnte.
Mit einer Sensation endete hingegen die Mannschaftswertung. Angeführt von Fionnuala Britton gewann Irland bei Punktgleichheit von 52 Punkten vor Frankreich und Groß-Britannien (60), Spanien hatte als Vierter mit 73 Punkten das Nachsehen.
Als einzige deutsche Starterin hatte sich Christiane Danner für einen Start in Budapest qualifiziert. Die Regensburgerin zeigte sich beeindruckt von der Leistungsstärke an der Spitze („Das konnte ich in keiner Weise mitlaufen!“) und lief ihr eigenes Rennen – und landete als 1500 m-Spezialistin auf einer „viel zu langen Strecke“ (wie sie nach dem Rennen zugab) auf einem guten 33. Rang. „Das ist exakt die gleiche Platzierung wie 2009 in Dublin, dort allerdings bei den Juniorinnen!“ zeigte sie sich zufrieden. „Es ist nur schade, dass wir kein Team hatten. Auf der anderen Seite hatte ich nicht den Druck im Rennen mit einer Orientierung an Teamkolleginnen“.
Schon 200 Meter vor dem Ziel schnappte sich Andrea Lalli die Tricolore und lief locker und entspannt ins Ziel auf dem historischen Museumsgelände. Der U 23-Cross-Europameister von 2008 triumphierte vier Jahre später in einer Weise, die mehr als erstaunt. Zehn Sekunden betrug sein Vorsprung trotz der Jubelszene noch vor dem Franzosen Hassan Chahdi und zwei weitere vor seinem nicht minder überraschenden Landsmann Daniele Meucci. Und die vermeindlichen Favoriten? Vize-Europameister Ayad Lamdassam wurde Sechster mit 13 Sekunden Rückstand, Sergiy Lebid Fünfzehnter (30:36) und der Vorjahres-Europameister Atelaw Bekele wurde gar nur 58. mit einem Rückstand von einhundert Sekunden. Deutsche Läufer waren nicht am Start.
Mannschafts-Europameister wurde Spanien mit 35 Punkten knapp vor Groß-Britannien (38) und den stark auftrumpfenden Italienern (63) und Frankreich (86).
DLV-Vizepräsident Dr. Matthias Reick fasste als Delegationsleiter der 25köpfigen deutschen Mannschaft sein Fazit zusammen: „Wir können mit dem Abschneiden unserer Athleten sehr zufrieden sein. Die beiden Medaillen im ersten Rennen bei den U 20-Juniorinnen hat uns natürlich mächtig Auftrieb gegeben. Mehr als eine weitere Medaille bei den U 23-Juniorinnen war allerdings nicht drin!“
Wilfried Raatz
By DateSun 9 December 2012 |
Morning Session | ||
10:15 | Junior Women | |
10:55 | Junior Men | |
11:40 | U23 Women | |
12:25 | U23 Men | |
13:15 | Senior Women | |
14:08 | Senior Men |