Symbolbild Tallinn - Defr Tallinn Marathon in der Altstadt - Foto: Horst Milde
Tallinn U20-EM 2021: DLV-Team reist zufrieden und selbstbewusst nach Deutschland zurück
Nach vier Wettkampf-Tagen sind am Sonntag die U20-Europameisterschaften in Estland zu Ende gegangen.
Das deutsche Team gewann so viele Medaillen wie keine andere Nation. Die DLV-Verantwortlichen zeigen sich mit dem Ausgang dementsprechend zufrieden.
Vier Mal Gold, vier Mal Silber, sieben Mal Bronze. Insgesamt 15 Medaillen räumten die deutschen Athletinnen und Athleten am Wochenende bei den U20-Europameisterschaften in Tallinn (Estland) ab und rangieren damit auf Platz eins der Nationenwertung mit 186,5 Punkten vor Großbritannien mit 163 und Frankreich mit 123 Punkten. Dementsprechend positiv fällt auch das Fazit der DLV-Verantwortlichen nach den vier Wettkampf-Tagen aus. „Insgesamt betrachtet ist das ein sehr gutes Abschneiden, sowohl in der Breite als auch in der Spitze“, freute sich Dietmar Chounard, Chef-Bundestrainer U23/U20.
„Es waren besondere Meisterschaften unter Pandemiebedingungen. Viele teaminterne Abläufe, die sonst normal wären, mussten wegen der Hygiene-Maßnahmen abgeändert werden oder sind ganz weggefallen. Das war eine große Herausforderung sowohl für die Team-Führung als auch die Nachwuchs-Bundestrainer. Das haben wir gut gemeistert. Und obwohl die gemeinsamen Abläufe oftmals gefehlt haben, war die Stimmung im Team sehr gut“, gab DLV-Chefbundestrainerin Nachwuchs Elke Bartschat einen Einblick in die organisatorischen Abläufe in der deutschen Mannschaft.
An sportlichen Highlights mangelte es aus deutscher Sicht in Tallinn nicht. Sowohl für Dietmar Chounard als auch Elke Bartschat ragten die Medaillengewinner dabei heraus. Gold gewannen Stabhochspringerin Sarah Vogel (LG Seligenstadt), Hindernisläuferin Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien), Weitspringer Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) sowie die weibliche 4×400-Meter-Staffel.
Elke Bartschat: „Wille und Entschlossenheit haben mich beeindruckt“
„Aber auch die leisen Medaillengewinner, wie beispielsweise Nina Ndubuisi, die im Kugelstoßen erstmals auf großer Bühne angetreten ist, den Laden als 17-Jährige gerockt hat und Dritte wurde, sollten nicht vergessen werden. Das war nämlich sensationell. Auch Hammerwerfer Merlin Hummel muss erwähnt werden, der den drittbesten Wettkampf seines Lebens bestritten hat“, betonte Dietmar Chounard.
„Mit Sicherheit einer der spannendsten und vom Niveau her herausragendsten Wettkämpfe war der Weitsprung-Wettbewerb, bei dem Oliver Koletzko Gold gewonnen hat. Von der gesamten Leistungsausprägung war das ein Jahrzehnte-Wettkampf. Da braucht es besondere physische und psychische Fähigkeiten, um dort mitzuhalten“, sagte Dietmar Chounard weiter.
Beide Bundestrainer hoben zudem hervor, dass es zahlreiche Bestleistungen der deutschen Athleten gegeben habe. So konnten beispielsweise alle drei Athletinnen im Siebenkampf sowie im 3.000 Meter-Finale neue Hausrekorde aufstellen. „Auch wenn es nicht immer mit einer Medaille belohnt wurde, hat mich dieser Wille und die Entschlossenheit beeindruckt“, sagte Elke Bartschat, die in Estland erstmalig in der Rolle als DLV-Chef-Bundestrainerin Nachwuchs bei einem internationalen Großereignis aktiv war. Zuvor war sie Nachwuchs-Bundestrainerin Weitsprung.
Dietmar Chounard: „Next Generation 2024 und 2028“
Für Elke Bartschat ist das gute Abschneiden der deutschen Mannschaft zudem keine Selbstverständlichkeit. „Die Vorbereitungszeit war für viele Athletinnen und Athleten sehr schwierig. Chapeau und vielen Dank an die Trainer zuhause, die die Athleten in dieser schwierigen Zeit das ganze Jahr über bei Laune gehalten haben und dafür auch Kreativität ins Training einbauen mussten. Ich freue mich riesig, dass das so gut funktioniert hat“, sagte sie.
Die estnische Hauptstadt Tallinn richtete in den vergangenen zwei Wochen neben der U20-EM auch die U23-EM aus. Dietmar Chounard, der die Nationalmannschaften bei beiden Veranstaltungen betreute, ist davon überzeugt, dass die deutschen Nachwuchs-Athleten auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden.
„Was wir hier in diesen Tagen gesehen haben, ist die ´Next Generation´ 2024 und 2028. Das werden die Gesichter sein, die Paris und Los Angeles prägen werden. Unsere Aufgabe wird es dabei sein, die Athletinnen und Athleten intensiv auf den weiteren Schritten ihrer Karriere zu begleiten und sie trainingsmethodisch weiterzuentwickeln, um ein gutes und stabiles Fundament für die kommenden Jahre zu gewährleisten.“
Quelle: DLV – Nicolas Walter