Tadese bricht Halbmarathon-Weltrekord in Lissabon
Viermal in Folge hat Zersenay Tadese zuletzt den Weltmeistertitel im Halbmarathon gewonnen. Seit Sonntag ist der 28-jährige Läufer aus Eritrea auch der Weltrekordler über die 21,0975-km-Distanz. Beim hochklassigen Halbmarathon in Lissabon siegte Zersenay Tadese in 58:23 Minuten und verbesserte die Bestmarke um zehn Sekunden.
Vor drei Jahren war Kenias Marathon-Olympiasieger Samuel Wanjiru in Den Haag (Holland) 58:33 gelaufen. Peninah Arusei (Kenia) gewann das Rennen der Frauen in 68:38 Minuten. Rund 30.000 Läufer starteten bei guten Wetterbedingungen beim Lissabon-Marathon.
Mit Hilfe von Tempomachern begann Zersenay Tadese die Weltrekordjagd durch Portugals Hauptstadt. Als er die 10-km-Marke in 27:53 Minuten passierte – eine Zeit, die auch für ein 10-km-Rennen hochklassig wäre – war der 28-Jährige bereits alleine an der Spitze. Die Pacemaker konnten das Tempo nicht mehr halten. Den 15-km-Punkt erreichte Tadese dann nach 41:33 Minuten. Und damit war er nur vier Sekunden vom aktuellen Weltrekord über diese Distanz entfernt.
Die erste Bestzeit fiel dann schon gut einen Kilometer vor dem Ziel: Nach 55:21 Minuten war Zersenay Tadese 20 km gelaufen. Damit hatte er den Weltrekord von Haile Gebrselassie (Äthiopien), den dieser 2006 in Phönix (USA) mit 55:48 Minuten aufgestellt hatte, gleich um 27 Sekunden unterboten.
Zersenay Tadese hielt das hohe Tempo bis ins Ziel durch, so dass er den Weltrekord von Sammy Wanjiru deutlich unterbot. Eine Prämie von 50.000 Euro verdiente sich der Läufer aus Eritrea in Lissabon. Tadese, der im vergangenen Jahr bei der WM in Berlin hinter Kenenisa Bekele (Äthiopien) Silber im 10.000-m-Finale gewonnen hatte, will nun beim London-Marathon am 25. April den Weltrekord über die 42,195 km angreifen. Diese Marke hält Haile Gebrselassie mit 2:03:59 Stunden. In London wird Tadese dabei unter anderen auf Wanjiru treffen. Bei seinem Marathondebüt vor einem Jahr war der Halbmarathon-Weltmeister in der britischen Metropole allerdings ausgestiegen. Seitdem ist er keinen Marathon mehr gelaufen.
Neben Zersenay Tadese blieb in Lissabon ein weiterer Läufer unter einer Stunde: Der Kenianer Sammy Kitwara lief als Zweiter 59:47 Minuten. Ihm folgten seine Landsleute Emmanuel Mutai (60:03), Duncan Kibet (60:21) und Gilbert Masai (60:28). Sechster wurde Jaouad Gharib (Marokko/60:33).
Ebenso dominant wie Zersenay Tadese bei den Männern war im Frauenrennen Peninah Arusei. Die Kenianerin lief vom Start weg ihr eigenes Tempo und siegte in flotten 68:38 Minuten mit großem Vorsprung vor Askale Tafa (Äthiopien/70:46) und Fernanda Ribeiro (Portugal/72:17).
Text: race-news-service.com