Florian Spichtig - Was ist Trail Running? ©swiss athletics
Swiss Athletics – News – Was ist Trail Running?
Am 17. August finden die ersten Schweizer Meisterschaften Trail Running statt, integriert in die vierte Austragung des MOUNTAINMAN, über 80 km vom Trübsee über Hasliberg auf den Pilatus. Swiss Running traf OK-Präsident Florian Spichtig und unterhielt sich mit ihm unter andern zum Thema „Was ist Trail Running"?
Swiss Running: Was hat die Organisation von MOUNTAINMAN bewogen, sich um bei Swiss Athletics um eine offizielle Schweizer Meisterschaft zu bemühen?
Florian Spichtig: Wir wollten unsere Veranstaltung sowieso als 1. Schweizer Meisterschaft ausschreiben, sind aber überzeugt, dass eine offizielle Schweizer Meisterschaft besser anerkannt ist. Wir freuen uns, dass der Leichtathletikverband offen ist für diese Entwicklung in der Runningszene.
Swiss Running: Wie definiert der Organisator der ersten SM Trail Running den Begriff „Trail Running" selber?
Florian Spichtig: Trail Running ist ganz allgemein Laufen abseits von Asphaltstrassen. Eine präzisere Definition gibt es nicht bzw. jeder definiert Trail Running etwas anders. Für mich gehören drei Punkte zwingend dazu: 1. Eine Ultra-Distanz von mind. 50 km, eine Strecke mit vielen Auf- und Abstiegen und ein möglichst kleiner Anteil Asphaltstrecke.
Swiss Running: Wie hoch darf dieser Anteil Asphaltstrecke deiner Ansicht sein?
Florian Spichtig: Als ich mich zum ersten Mal mit Bruno Kunz von Swiss Athletics über den Antrag SM Trail Running unterhalten habe, sprach ich von 95% Naturwegen. In der Zwischenzeit habe ich unsere Strecke nochmals analysiert und ich war erstaunt, dass auch bei uns der Anteil Asphaltstrecke fast 10% beträgt. Das Wanderwegnetz ist leider immer mehr von der Asphaltierung bedroht.
Swiss Running: Die Runningszene wartet immer wieder mit neuen, und zum Teil auch immer extremeren Veranstaltungen auf? Wo ist für dich die Grenze für Trail Running Events?
Florian Spichtig: Eine absolute Obergrenze z.B. betreffend Distanz oder Höhenmeter finde ich nicht sinnvoll, eher noch eine betreffend maximale Laufzeit. Unser Vorbild ist der Ultra Trail du Mont Blanc mit 166km. Ich begrüsse es, dass dort nur Teilnehmer zugelassen sind, die sich über andere, kürzere, Events dafür qualifizieren. Gefährlich wird es, wenn Läufer/-innen die Herausforderung unterschätzen.
Swiss Running: Im Reglement werden Respekt, Gemeinsamkeit und Solidarität an erster Stelle erwähnt. Passen diese Grundwerte zum Kampf um einen Meistertitel?
Florian Spichtig: Gegenseitiger Respekt und sportlicher Wettkampf schliessen sich überhaupt nicht aus. Es gilt in einem fairen Wettkampf, die schnellsten zu ermitteln, und wir erwarten dabei, dass Hilfeleistungen im Notfall wichtiger sind als der Sieg.
Swiss Running: Letztes Jahr starteten rund 550 Läuferinnen und Läufer. Wie viele erwartest du 2013?
Florian Spichtig: Wir erwarten eine Steigerung. Die Pilatus-Bahn könnte bis 800 Personen talwärts fahren …
Wie definieren Sie Trail Running? Schreiben Sie uns an info@swiss-running.ch
Quelle: Swiss Athletics – News