Swiss Athletics – News – Sensationell: Selina Büchel stürmt in den WM-Final!

Die 800-m-Läuferin Selina Büchel (KTV Bütschwil) zeigte in den Vorläufen an der Hallen-WM in Sopot (Pol) eine taktische Meisterleistung: In der letzten Runde sprintete die 22-jährige Toggenburgerin an sämtlichen Gegnerinnen vorbei und schaffte als Siegerin ihrer Serie in 2:00,93 Minuten den direkten Finaleinzug!

Ergänzt mit Zitaten

Selina Büchel gelang am Freitagnachmittag der grösste Exploit einer Schweizer Mittelstreckenläuferin in den letzten Jahren. Mit 2:00,93 Minuten blieb sie lediglich drei Hundertstel über dem Schweizer Hallenrekord von Regula Zürcher aus dem Jahr 1997. Als einzige Vertreterin von Swiss Athletics an dieser Weltmeisterschaft machte sie beste Werbung für die Schweizer Leichtathletik und brachte nicht nur den Live-Kommentator von Eurosport zum Staunen.

Taktisches Geschick
Die Ostschweizerin, im vergangenen Juli Bronzemedaillengewinnerin an der U23-EM in Tampere (Fi), zeigte einmal mehr taktisches Geschick. In der ersten von vier Runden reihte sie sich an vierter Stelle ein und positionierte sich ideal auf der Innenbahn. Auf den letzten 150 m mobilisierte sie mit Erfolg alle Kräfte und auf der Zielgerade überspurtete sie sogar noch die lange in Führung liegende Amerikanerin Chanelle Price. Sie erbrachte damit den Beweis, dass ihre Formsteuerung in dieser Hallensaison perfekt aufgegangen ist.

Selina Büchel verbesserte ihre persönliche Bestzeit (2:01,64/Schweizer U23-Hallenrekord), die sie an der Hallen-EM 2013 in Göteborg (Sd) aufgestellt hatte, um nicht weniger als 71 Hundertstel. Das ist im 800-m-Lauf ein Riesensprung! Unglaublich: In der Europa-Bestenliste liegt sie nun an dritter Stelle.

Der Final findet am Sonntag um 16.35 Uhr statt. Die Gegnerinnen der Schweizerin sind Angelika Cichocka (Pol), Nataliia Lupu (Ukr), Marina Arzamasova (WRuss), Chanelle Price (USA) und Lenka Masna (Tsch).

„Ich konnte es kaum glauben“
„Mein Lauf war genau so, wie ich ihn mir vorgenommen hatte. Ich wusste, dass ich Ruhe bewahren und an den schnellen Gegnerinnen dran bleiben muss. Das ist mir gut gelungen. Auf den ersten 600 m lief es optimal und am Ende konnte ich noch zusetzen“, beschreibt Selina Büchel ihrem grossen Auftritt auf der internationalen Bühne. „Ich wusste, dass vorne die Post abgehen wird. Als ich auf den letzten Metern an allen vorbeizog, konnte ich es kaum glauben. Ich bin jetzt noch baff!“

Vor dem Start ihrer Serie wusste die Schweizer nicht genau, wie schnell die Zeiten in den ersten beiden Läufen waren. „Das war weiter nicht schlimm, ich konzentrierte mich ohnehin auf mein eigenes Rennen. Ich wusste einzig, dass ich sehr schnell laufen muss. Dass es keine Halbfinals gibt, störte mich nicht gross. Das Coole an diesem Modus ist: Es gibt nur ein Rennen, in dem es um alles oder nichts geht. In diesem hatte ich nichts zu verlieren.“

Bis zum Final hat Büchel 48 Stunden Vorbereitungszeit. „Es ist wichtig, dass ich mich gut erhole, dass ich gut esse und gut schlafe. Im Final werde ich alles daran setzen, um wieder eine Topleistung zu zeigen.“ Diesem Einsatz blickt sie voller Zuversicht entgegen: „Zu verlieren habe ich noch weniger als im Vorlauf!“

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Das Video von Selina Büchels Lauf (Quelle: Youtube)
Interview mit Selina Büchel nach dem Vorlauf (Quelle: Youtube)