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10
07
2016

2015 IAAF World Championships Beijing, China August 22-30, 2015 Photo: Andrew McClanahan@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

Swiss Athletics – News – Selina Büchel knapp am Podest vorbei – Mujinga Kambundji doppelt mit BRONZE nach! Kariem Hussein glänzt mit EM-BRONZE

By GRR 0

An der EM in Amsterdam lief Selina Büchel (KTV Bütschwil) im Final über 800 m auf den vierten Rang. Es fehlten nur zehn Hundertstelsekunden zur Bronzemedaille. Lea Sprunger (COVA Nyon) schaffte es in den Endlauf über 400 m Hürden.

Und am Ende bleibt doch die Enttäuschung. Selina Büchel hatte sich für den 800-m-Final vieles vorgenommen, wollte unbedingt eine Medaille gewinnen. Entsprechend offensiv ging sie das Rennen an, lief von Anfang an in den ersten Positionen. 200 m vor dem Ziel lag sie an zweiter Stelle. Zu dritt nebeneinander bog man auf die letzten 100 m ein. Dann aber ging Büchel die Kraft aus, musste zunächst den zweiten Rang und auf den allerletzten Metern auch noch den Bronzeplatz hergeben. Trotz verpasstem Edelmetall: Der vierte Rang (2:00,47 Minuten) ist für Büchel nach ihrem Hallen-Europameistertitel 2015 ein weiteres europäisches Spitzenresultat, auf das sie stolz sein kann.

Stimme zum Wettkampf: „Ich bin eigentlich perfekt ins Rennen gekommen. Bis 700 m hat alles gestimmt und dann ist einfach Eine zu viel an mir vorbei gespurtet. Ich habe mich wirklich super gefühlt, hatte mich gut vom Halbfinal erholt, hatte das beste Einlaufen meines Lebens und dachte ich könnte hier Gold gewinnen. Jetzt bin ich Vierte. Das Tempo war sicher hoch, aber ich bin gut in Form und muss das verkraften können. Mit meinem Saisonstart muss ich eigentlich sagen: Der vierte Platz ist ein gutes Ergebnis. Jetzt bin ich aber einfach mal mega enttäuscht."

Mujinga Kambundji doppelt mit BRONZE nach!

Wer hätte das gedacht: Nur zwei Stunden nach Kariem Hussein (LC Zürich) über 400 m Hürden doppelt Mujinga Kambundji (STB) über 100 m mit einer weiteren BRONZEMEDAILLE für die Schweiz nach!

Zunächst zeigte sich Mujinga Kambundji (STB) im 100-m-Halbfinal von einer abgeklärten Seite. Die Beschleunigungsphase einiger Athletinnen war zwar besser als die ihrige, die 24-Jährige nahm dann aber immer mehr an Fahrt auf und qualifizierte sich als Zweite sicher für ihren zweiten 100-m-EM-Final in Folge.

Was sie dort zeigte, war schlicht grossartig! Eine Verbesserung des vierten Platzes bei der EM in Zürich 2014 vor Augen, stieg sie in die Startblöcke. Und sie war mit Ausnahme der Siegerin Dafne Schippers (NED) mit Abstand die Schnellste, die aus diesen wieder heraus schoss. Sofort lief sie auf den ersten Positionen, stolperte dann zwar noch leicht, hatte aber keine Probleme, sich zu fangen. Dann hiess es nur noch: Durchbeissen bis ins Ziel. Mit Asha Philip (GBR) lieferte sich Kambdundji ein Herzschlagfinale um den letzten Platz auf dem Podium. Als wenige Sekunden nach dem Zieleinlauf fest statt, dass es für sie und die Schweiz gereicht hat, brachen alle Dämme. Die 24-Jährige freute sich riesig. Neben dem Sieg der Einheimischen Schippers feierten die Schweizer Fans – in der Unterzahl zwar, jedoch nicht minder euphorisch – „ihre“ Heldin.

Für die Schweiz ist es die erste Sprint-Medaille an einer EM seit 1978. Damals errang Peter Muster in Prag über 200 m Bronze.

Stimme zum Wettkampf: „Ich freue mich mega! Zum Glück konnte ich mich nach dem Stolperer fangen und schaffte es, mich bis ins Ziel nicht zu verkrampfen. Nach dem 200er war ich schon sehr enttäuscht und wusste nicht, ob es überhaupt in den Final reichen würde. Als es dann im Halbfinal aber gut lief, sagte ich mir: Doch, es ist möglich, die Medaille liegt drin. Ich glaubte daran, dass ich alle schlagen kann. Ausser Dafne [Schippers] natürlich, die ist in einer eigenen Liga. Als es mir nicht lief über 200 m, kam ich am Abend danach ins Stadion, um Clélia [Rard-Reuses] Lauf zu schauen. Die Stimmung dort war so cool und von da an habe ich mich auf heute gefreut, war aber mega nervös!“

Bei der EM-Premiere auf Rang 20

Schon dass sie im EM-Halbfinal an den Start gehen durfte, war für Salomé Kora (LC Brühl) ein riesiger Erfolg. In diesem gelang ihr der Start nur suboptimal. Dennoch konnte sie sich im Finish fangen und zwängte sich an der Läuferin neben ihr vorbei. Mit 11,65 Sekunden beendete sie ihre erste EM auf dem 20. Rang.

Auf einer Erfolgswelle

Bereits der Start in den Tag gelang Michelle Zeltner (GG Bern) im Siebenkampf mit einer persönlichen Bestzeit über 100 m Hürden (13,93 Sekunden) ideal. Die Bernerin schaffte es, dieses positive Momentum mitzunehmen. Dieses gipfelte in einer Wahnsinns-Leistung im Kugelstossen, wo sie ihre persönliche Bestleistung von 13,76 auf 14,49 m steigern konnte. Das war gleichzeitig auch eine Schweizer Saisonbestleistung in dieser Disziplin. Die 200 m absolvierte sie in 24,80 Sekunden und steht nach dem ersten Tag mit einem Zwischentotal von 3661 Punkten da. Zum Vergleich: Bei ihrer PB in Ratingen in diesem Jahr übernachtete sie mit 3570 Zählern.

Stimme zum Wettkampf: „Mit den ersten drei Disziplinen bin ich sehr zufrieden. Über 200 m habe ich den Start ein bisschen verschlafen, aber hinten raus ging es dann gut. Ich bin happy und sehr zufrieden. Und ich bin so froh, dass es im Kugelstossen endlich aufgegangen ist. Morgen geht es getreu dem Motto „all in“ weiter!“

Saisonbestleistungen für Valérie Reggel

Den ersten Abend ihres Siebenkampfs eröffnete Valérie Reggel (LV Winterthur) mit einer Saisonbestweite von 13,27 m im Kugelstossen. Über 200 m hatte auch sie ein wenig mit dem Gegenwind zu kämpfen. Nach 25,02 Sekunden spurtete sie über die Ziellinie. Ihr Punktetotal nach Tag 1 steht bei 3365.

Stimme zum Wettkampf: „Der Tag lief für mich soweit gut. Vor allem nach meiner Verletzung im März. Ich bin halt noch nicht dort wo ich sein möchte. Aber so viel Trainingsrückstand kann man nicht so schnell aufholen. Mental möchte ich zwar mehr, aber mein Körper ist noch nicht so weit und das muss ich akzeptieren.“

Unzufriedenheit bei Linda Züblin

Für Linda Züblin (LAR Bischofzell) verlief der erste Tag ihres Siebenkampfs nicht so wie sie sich das vorgestellt hatte. Vor allem nach den 200 m, die sie in 25,50 Sekunden absolvierte, zeigte sie sich enttäuscht. Die Kugel stiess sie auf 12,71 m. Punktestand nach vier Disziplinen: 3341.

Stimme zum Wettkampf: „Die Hürden waren super. Das einzige was ich mir wünschte war, dass es im Hochsprung nicht regnen würde. Genau das tat es dann aber. Beim letzten Mal in dieser Situation rutschte ich weg und verletzte mich. Ich habe mich eigentlich gut geschlagen aber es hat mich etwas viel Energie gekostet. Von da an hatte ich heute muskuläre Beschwerden.“

Live im Schweizer Fernsehen – Infos über das Schweizer Team
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS und RSI) berichtet täglich live von der EM in Amsterdam. Spannende Hintergrundbeiträge (Social Media, Videos, Blogs) gibt es auf www.ubs-athletics.fans. Swiss Athletics berichtet auf der Verbandswebsite, Facebook und Twitter ausführlich über das Schweizer Team.

Link zur Übersicht mit den Schweizer EM-Einsätzen

Amsterdam. Europameisterschafen. Finals. Männer. 200 m (GW 0,9 m/s): 1. Bruno Hortelano (ESP) 20,45. 2. Ramil Guliyev (TUR) 20,51. 3. Daniel Talbot (GBR) 20,56. 4. Solomon Bockarie (NED). 5. Nethaneel Mitchell-Blake (GBR) 20,60. 6. Davide Manenti (ITA) 20,66. 7. Alex Wilson (SUI) 20,70. – Disqualifiziert: Churandy Martina (NED/Verlassen der Bahn).

400 m Hürden: 1. Yasmani Copello (TUR) 48,98. 2. Sergio Fernandez (ESP) 49,06. 3. Kariem Hussein (SUI) 49,10. 4. Oskari Mörö (FIN) 49,24. 5. Williams Rhys (GBR) 49,63. 6. Karsten Warholm (NOR) 49,82.

Frauen. 100 m (GW 0,2 m/s): 1. Dafne Schippers (NED) 10,90. 2. Ivet Lalova-Collio (BUL) 11,20. 3. Mujinga Kambundji (SUI) 11,25. 4. Asha Philip (GBR) 11,27. 5. Natalia Pogrebnjak (UKR) 11,28. 6. Tatjana Pinto (GER) 11,33.

Siebenkampf (Zwischenstand nach 4 Disziplinen): 1. Anouk Vetter (NED) 3882 (100 m Hürden 13,29/Hoch 1,74/Kugel 15,69/200 m 23,89). 2. Antoinette Nana Djimou (FRA) 3786. 3. Ivona Dadic (AUT) 3715. Ferner: 5. Michelle Zeltner 3661 (13,93/1,77/14,49/24,80). 15. Valérie Reggel 3365(14,02/1,62/13,27/25,02). 17. Linda Züblin 3341 (13,62/1,62/12,71,25,50).

Vorläufe/Qualifikationen.

Männer. 200 m. Vorlauf. 1. Serie (GW 1,7 m/s): 1. Guliyev 20,69. 2. Wilson 20,71. – Wilson für den Final qualifiziert.

110 m Hürden. Vorlauf. 2. Serie (GW 0,5 m/s): 1. Emanuele Abate (ITA) 13,63. Ferner: 6. Tobias Furer (SUI) 14,08. – Furrer ausgeschieden. – 3. Serie (windstill): 1. David King (GBR) 13,55. Ferner: 5. Brahian Peña (SUI) 13,98. – Peña ausgeschieden.

Frauen. 100 m. Vorlauf. 2. Serie (GW 0,4 m/s): 1. Lalova-Collio 11,26. Ferner: 7. Salomé Kora (SUI) 11,65. – Kora ausgeschieden. – 3. Serie (RW 0,2 m/s): 1. Desiree Henry (GBR) 11,09. 2. Kambundji 11,23. – Kambundji für den Final qualifiziert.

400 m Hürden. Vorlauf. 1. Serie: 1. Amalie Hammild Iuel (NOR) 56,98. Ferner: 4. Robine Schürmann (SUI) 57,91. – Schürmann ausgeschieden. – 2. Serie: 1. Bianca Baak (NED) 56,88. Ferner: 4. Petra Fontanive (SUI) 57,49. – Schürmann als Gesamt-10. für die Halbfinals qualifiziert.

3000 m Steeple. Vorlauf. 2. Serie: 1. Luiza Gega (ALB) 9:38,87. 2. Fabienne Schlumpf (SUI) 9:40,28. – Schlumpf als Gesamt-2. für den Final qualifiziert.

Lea Sprunger bärenstark

Lea Sprunger (COVA Nyon) konnte über 400 m Hürden die erhofft starke Leistung erbringen. Sie liess nie Zweifel darüber aufkommen, dass sie in diesem Feld eine der stärksten Läuferinnen ist. Mit einem guten Timing beim Schrittrhythmus qualifizierte sie sich als Siegerin denn auch direkt für den Lauf der besten acht. Sie stellte mit 55,72 Sekunden gar die zweitschnellste Zeit aller Semifinalistinnen auf.

Stimme zum Wettkampf: „Ich wollte kein zu grosses Risiko nehmen, bin mit einem 15er-Schritt gestartet und habe dann auf 16 gewechselt. Ich wollte mich direkt für den Final qualifizieren und das habe ich geschafft. Das Ziel ist somit erreicht. Aber wenn ich im Final eine Medaille gewinnen will, muss ich auf einem höheren Niveau laufen."

Halbfinal-Aus für Petra Fontanive

Petra Fontanive (LAC TV Unterstrass) kam, zumindest was die Zeit von 57,42 Sekunden betrifft, im Halbfinal über 400 m Hürden erneut nicht an ihr gewohntes Niveau heran. Als Siebte ihres Laufs musste sie das Ausscheiden hinnehmen und beendet die EM auf dem 19. Rang.

Stimme zum Wettkampf: „Rhythmisch war ich sicher besser als gestern, die Zeit ist aber immer noch schlecht. Dass es nicht schneller war, muss an der zweiten Hälfte gelegen haben. Es war sehr windig. Ich hätte mir hier andere Zeiten erhofft. Aber jetzt heisst es nach vorne nach Rio schauen."

Schweizer Rekord für die Frauenstaffel

Zum ersten Mal trat die Schweiz über 4×100 m bei einem Grossanlass in der Besetzung Ajla Del Ponte (US Ascona), Sarah Atcho (Lausanne-Sports), Ellen Sprunger (COVA Nyon) und Salomé Kora (LC Brühl) an. Dass es sich bei diesen Frauen um ein Quartett mit grosser Zukunft handelt, bewiesen sie mit einem tollen Schweizer Rekord von 42,87 Sekunden. Die alte Bestmarke wurde um sieben Hundertstel unterboten. Den Finaleinzug sicherten sie sich als Zweite im 1. Vorlauf auf dem direkten Weg.

Stimmen zum Wettkampf. Atcho: „Ich bin froh, war ich diejenige, die auf der Gegengerade Rückenwind hatte. Es war eine tolle Erfahrung hier zu laufen, viele Schweizer waren im Stadion, was mich sehr motivierte. Bei den Wechseln können wir noch ein paar Anpassungen machen und dann geht das morgen noch schneller."

E. Sprunger: „Wir haben noch nicht alles riskiert weil wir erst mal schauen wollten, wie wir mit dem Wind klar kommen. Von dem her sind wir sehr zufrieden.

Kora: „Es isch mega cool gsi! Wir sind alle so motiviert. Wir drei Jungen möchten zeigen was wir können, auch wenn wir eine ganz neu zusammengewürfelte Truppe sind."

Top-Ten-Rangierung für Angelica Moser

Wie beim Stab-Final der Männer am Freitag, hatten auch die Frauen bei ihrem Titelkampf mit starkem und wechselndem Wind zu kämpfen. Dass Angelica Moser (LC Zürich) sich mental optimal auf diese Situation einstellen kann und besser damit zurecht kam als andere Athletinnen, hatte sie bereits in der Qualifikation bewiesen. Und auch im Final gelang ihr dies sehr gut. Sie nahm 4,35 m im ersten Versuch, 4,45 im Zweiten und egalisierte damit ihre PB und ihren U20-Schweizer-Rekord. Als Siebte erzielte die erst 18-Jährige ein tolles Resultat.

Stimme zum Wettkampf: „Ich bin mit dem Rang sehr zufrieden. Ich hätte nicht erwartet, dass ich in diesem Feld Siebte werden kann. Die Bedingungen waren wieder sehr schwierig. Auch bei den Männern war das Niveau gestern nicht so hoch. Ich glaube aber, ich kam gut damit zurecht."

Souveräner Auftritt der Männer-Staffel

Sie mögen Überraschungen. Schon bei der EM 2014 in Zürich waren die vier Männer der 4×100-m-Staffel um Pascal Mancini (FSG Estavayer), Amaru Schenkel (LV Winterthur), Suganthan Somasundaram (LC Zürich) und Alex Wilson (Old Boys Basel) unerwartet auf Rang vier gelaufen. Mit wenig Kredit in den Vorlauf gestartet, schaffte es das gleiche Quartett wieder, mit einer Zeit von 38,88 Sekunden zu verblüffen. Der verdiente Lohn: Finaleinzug über die Zeit.

Stimmen zum Wettkampf. Mancini: „Ich denke es war gut. Es war nervenaufreibend, denn wir haben einiges an Risiko genommen. Das mussten wir auch, denn wir sind diese Saison noch nicht so gute Zeiten gelaufen. Perfekt war es aber nicht, ich kann mich noch verbessern."

Schenkel: „Was die gute Leistung ausmacht? Es ist unser Business. Wenn man unsere Leistungen in den letzten Jahren vor dem Grossanlass und am Grossanlass anschaut, dann kann man sagen: Wir schaffen es, die Leistung in dem Moment zu bringen, in dem es zählt."

Sugi: „Mit meinem Lauf bin ich zufrieden, hatte ich doch einiges an Wind in der Kurve. Die Stimmung ist super! Ich kann aber sicher bei beiden Wechseln noch etwas mehr herausholen."

All in

Nicht weniger als ihr letztes Hemd wollte Michelle Zeltner (GG Bern) am zweiten Siebenkampftag geben – „all in", wie sie es selber nannte. Genau dies machte die Bernerin dann auch. Mit allerletzter Kraft lief sie über 800 m nach 2:15,38 Minuten knapp über ihrer PB ins Ziel. Das reichte aber zum ersten Mal in ihrer Karriere, um um zehn Zähler hauchdünn die 6000-Punkte-Marke zu übertreffen. Anschliessend musste sie humpelnd die Bahn verlassen, so gross waren die Schmerzen an ihrer 2014 operierten Hüfte. Zeltner wurde Elfte.

Stimme zum Wettkampf: „Ich hoffte zwar, die Pace über 800 m etwas länger hoch halten zu können. Aber es waren schon anstrengende zwei Tage. Ich ging einfach mal los und sagte mir, der Schluss würde sowieso hart, ob ich langsam oder schnell starte. Ich dachte im Ziel erst, ich sei 2:17 gelaufen. Dann war ich eine ganze Ehrenrunde lang enttäuscht weil ich dachte, es hätte für die 6000 Punkte nicht gereicht. Jetzt sind es doch 6010, das ist eine schöne Punktzahl und ich bin mega happy.

Valérie Reggel mit 5667 Punkten

Valérie Reggel (LV Winterthur) konnte ihren Siebenkampf versöhnlich beenden. Mit 2:14,58 Minuten erzielte sie noch vor Michelle Zeltner das beste Schweizer Ergebnis auf den zwei Bahnrunden. Dafür, dass sie noch vor kurzem verletzt war, ist das Punktetotal von 5667 und Rang 13 in Ordnung.

Stimme zum Wettkampf: „Ich bin zufrieden, doch doch. Mit meinen ganzen Umständen sowieso. Ich wusste über 800 m nicht, was ich überhaupt laufen kann. Ich habe noch nicht viel im Ausdauer-Bereich gemacht. Aber offenbar ist die Basis noch da und deshalb bin ich zufrieden. Der Speer war auch gut. Aber: Im Weitsprung wäre mehr möglich gewesen, ich traf das Brett nicht richtig."

Die 800 m nicht ins Ziel brachte Linda Züblin (LAR Bischofzell). Sie musste entkräftet aufgeben.

Live im Schweizer Fernsehen – Infos über das Schweizer Team
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS und RSI) berichtet täglich live von der EM in Amsterdam. Spannende Hintergrundbeiträge (Social Media, Videos, Blogs) gibt es auf www.ubs-athletics.fans. Swiss Athletics berichtet auf der Verbandswebsite, Facebook und Twitter ausführlich über das Schweizer Team.

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Amsterdam. Europameisterschaften. Finals. Männer. Frauen. 800 m: 1. Natalia Pryschtschepa (UKR) 1:59,70. 2. Rénelle Lamotte (FRA) 2:00,19. 3. Lovisa Lindh (SWE) 2:00,37. 4. Selina Büchel (SUI) 2:00,47. 5. Yusneysi Santiusti (ITA) 2:00,53. 6. Joanna Jozwik (POL) 2:00,57.

Stab: 1. Ekaterini Stefanidi (GRE) 4,81. 2. Lisa Ryzih (GER) 4,70. 3. Angelica Bengtsson (SWE) 4,65. 4. Nikoleta Kiriakopoulou (GRE) 4,55. 5. Michaela Meijer (SWE) 4,55. 6. Femke Pluim (NED) 4,45. 7. Angelica Moser (SUI) 4,45.

Siebenkampf: 1. Anouk Vetter (NED) 6626 (100 m Hürden 13,29/Hoch 1,74/Kugel 15,69/200 m 23,89/Weit 6,38/Speer 55,76/800 m 2:21,50). 2. Antoinette Nana Djimou (FRA) 6458. 3. Ivona Dadic (AUT) 6408. 4. Xenia Krizsan (HUN) 6266. 5. Györgyi Zsivoczky-Farkas (HUN) 6144. 6. Katerina Cachova (CZE) 6051. Ferner: 11. Michelle Zeltner (SUI) 6010 (13,93/1,77/14,49/24,80/6,10/35,54/2:15,38). 13. Valérie Reggel (SUI) 5667 (14,02/1,62/13,27/25,02/5,47/42,35/2:14,58). 16. Linda Züblin (SUI) 4960 (13,62/1,62/12,71,25,50/5,94/46,28/Aufgabe 800 m).

Vorläufe/Qualifikationen. Männer. 4×100 m. Vorlauf. 1. Serie: 1. Grossbritannien 38,12. Ferner: 4. Schweiz (Pascal Mancini, Amaru Schenkel, Suganthan Somasundaram, Alex Wilson) 38,88. – Schweiz als Gesamt-7. für den Final qualifiziert.

4×400 m. Vorlauf. 1. Serie: 1. Grossbritannien 3:01,63. Ferner: 7. Schweiz (Luca Flück, Joel Burgunder, Daniele Angelella, Silvan Lutz) 3:06,52. – Schweiz ausgeschieden.

Frauen. 400 m Hürden. Halbfinals. 1. Serie: 1. Lea Sprunger (SUI) 55,72. – Sprunger als Gesamt-2. für den Final qualifiziert. – 3. Serie: 1. Joanna Linkiewicz (POL) 55,74. Ferner: 7. Petra Fontanive (SUI) 57,42. – Fontanive ausgeschieden.

4×100 m. Vorlauf. 1. Serie: 1. Grossbritannien 42,59. 2. Schweiz (Ajla Del Ponte, Sarah Atcho, Ellen Sprunger, Salomé Kora) 42,87 (Schweizer Rekord/vorher 42,94, aufgestellt am 3. Juli 2014 in Lausanne). – Schweiz als Gesamt-3. für den Final qualifiziert

Kariem Hussein glänzt mit EM-BRONZE

Kariem Hussein (LC Zürich) war es, der für die Schweiz den ersten grossen Coup der EM in Amsterdam landete und zum zweiten Mal in Serie auf ein EM-Podest lief. Der 27-Jährige gewann sensationell BRONZE über 400 m Hürden!

Kariem Hussein hatte einen guten Start und liess schnell einige der Gegner hinter sich. Bereits nach der dritten Hürde – früher als geplant – wechselte er von einem 13er- auf einen 14er-Schritt-Rhythmus. Als es auf die letzten 100 m ging, stürmte Hussein als Dritter aus der Zielkurve und konnte dann gar auf Rang zwei vorlaufen. Bis nach der letzten Hürde hielt er sich an dieser Position, direkt hinter dem späteren türkischen Sieger Yasmani Copello. Die Silbermedaille vor Augen, konnte er den Angriff von Sérgio Fernández (ESP), der auf den letzten Metern kam, nicht standhalten. Gleichwohl leistete er Grossartiges, indem er gegen hinten die Medaille absichern und mit BRONZE zum zweiten Mal in Serie eine EM-Medaille gewinnen konnte!

Der 27-Jährige ist der sechste Schweizer nach Fritz Schwab (10 km Gehen), Philippe Clerc (100 m/200 m), Meta Antenen (Fünfkampf/Weit), André Bucher (800 m) und Viktor Röthlin (Marathon), der an Europameisterschaften zwei Medaillen gewinnen konnte.

Stimme zum Wettkampf: „Die Schlussphase fühlte sich an, wie bei der WM in Peking: Bei der letzten Hürde hatte ich noch alles im Griff und dann… In erster Linie bin ich froh, dass es eine Medaille ist und wenn ich sehe, wie Copello gestern gelaufen ist und heute bin ich nur 12 Hundertstel weg von ihm dann ist das gut. Hier im Stadion hat man 400 m lang Gegenwind aber ich versuchte, jede Hürde aggressiver zu nehmen als gestern. Sicher war das Rennen noch nicht optimal, aber gut. Ich hatte noch Probleme, den Rhythmus nach der letzten Hürde wieder aufzubauen. In letzter Zeit war es wirklich nicht einfach für mich, jetzt bin ich glücklich!“

Alex Wilson fliegt in den 200-m-Final

Mit einer genialen Leistung qualifizierte sich Sprinter Alex Wilson (Old Boys Basel) über 200 m für seinen ersten grossen Final auf internationaler Stufe. Zwar profitierte er davon, im langsamsten Halbfinal gewesen zu sein, seine 20,71 Sekunden bei 1,7 m/s Gegenwind jedoch eine tolle Leistung.

Für den Final nahm Wilson sich erneut viel vor. Entsprechend aggressiv startete er und schoss er aus der Kurve. Überraschend lag er dort in Tuchfühlung mit den Besten, nach der Hälfte des Rennens waren alle Finalisten mehr oder weniger gleich auf. Auf den letzten Metern verlor Wilson noch an Boden, EM-Rang sieben ist für ihn aber ein ausgezeichnetes Resultat. Seine Finalzeit: 20,70 (GW 0,9 m/s).

Stimme zum Wettkampf: „Ich hatte keine Kraft mehr nach so vielen Rennen, mir ging der Saft aus. Bis auf der Zielgerade war ich vorne dabei und dann wäre ja mein stärkster Teil erst gekommen. Da bin ich dann aber eingegangen.“

Live im Schweizer Fernsehen – Infos über das Schweizer Team
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS und RSI) berichtet täglich live von der EM in Amsterdam. Spannende Hintergrundbeiträge (Social Media, Videos, Blogs) gibt es auf www.ubs-athletics.fans. Swiss Athletics berichtet auf der Verbandswebsite, Facebook und Twitter ausführlich über das Schweizer Team.

Link zur Übersicht mit den Schweizer EM-Einsätzen

Amsterdam. Europameisterschafen. Finals. Männer. 200 m (GW 0,9 m/s): 1. Bruno Hortelano (ESP) 20,45. 2. Ramil Guliyev (TUR) 20,51. 3. Daniel Talbot (GBR) 20,56. 4. Solomon Bockarie (NED). 5. Nethaneel Mitchell-Blake (GBR) 20,60. 6. Davide Manenti (ITA) 20,66. 7. Alex Wilson (SUI) 20,70. – Disqualifiziert: Churandy Martina (NED/Verlassen der Bahn).

400 m Hürden: 1. Yasmani Copello (TUR) 48,98. 2. Sergio Fernandez (ESP) 49,06. 3. Kariem Hussein (SUI) 49,10. 4. Oskari Mörö (FIN) 49,24. 5. Williams Rhys (GBR) 49,63. 6. Karsten Warholm (NOR) 49,82.

Frauen. 100 m (GW 0,2 m/s): 1. Dafne Schippers (NED) 10,90. 2. Ivet Lalova-Collio (BUL) 11,20. 3. Mujinga Kambundji (SUI) 11,25. 4. Asha Philip (GBR) 11,27. 5. Natalia Pogrebnjak (UKR) 11,28. 6. Tatjana Pinto (GER) 11,33.

Siebenkampf (Zwischenstand nach 4 Disziplinen): 1. Anouk Vetter (NED) 3882 (100 m Hürden 13,29/Hoch 1,74/Kugel 15,69/200 m 23,89). 2. Antoinette Nana Djimou (FRA) 3786. 3. Ivona Dadic (AUT) 3715. Ferner: 5. Michelle Zeltner 3661 (13,93/1,77/14,49/24,80). 15. Valérie Reggel 3365(14,02/1,62/13,27/25,02). 17. Linda Züblin 3341 (13,62/1,62/12,71,25,50).

Vorläufe/Qualifikationen.

Männer. 200 m. Vorlauf. 1. Serie (GW 1,7 m/s): 1. Guliyev 20,69. 2. Wilson 20,71. – Wilson für den Final qualifiziert.

110 m Hürden. Vorlauf. 2. Serie (GW 0,5 m/s): 1. Emanuele Abate (ITA) 13,63. Ferner: 6. Tobias Furer (SUI) 14,08. – Furrer ausgeschieden. – 3. Serie (windstill): 1. David King (GBR) 13,55. Ferner: 5. Brahian Peña (SUI) 13,98. – Peña ausgeschieden.

Frauen. 100 m. Vorlauf. 2. Serie (GW 0,4 m/s): 1. Lalova-Collio 11,26. Ferner: 7. Salomé Kora (SUI) 11,65. – Kora ausgeschieden. – 3. Serie (RW 0,2 m/s): 1. Desiree Henry (GBR) 11,09. 2. Kambundji 11,23. – Kambundji für den Final qualifiziert.

400 m Hürden. Vorlauf. 1. Serie: 1. Amalie Hammild Iuel (NOR) 56,98. Ferner: 4. Robine Schürmann (SUI) 57,91. – Schürmann ausgeschieden. – 2. Serie: 1. Bianca Baak (NED) 56,88. Ferner: 4. Petra Fontanive (SUI) 57,49. – Schürmann als Gesamt-10. für die Halbfinals qualifiziert.

3000 m Steeple. Vorlauf. 2. Serie: 1. Luiza Gega (ALB) 9:38,87. 2. Fabienne Schlumpf (SUI) 9:40,28. – Schlumpf als Gesamt-2. für den Final qualifiziert.

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author: GRR

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