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03
11
2012

Swiss Athletics - News - Philipp Bandi tritt auf Ende Jahr zurück ©swiss athletics

Swiss Athletics – News – Philipp Bandi tritt auf Ende Jahr zurück

By GRR 0

Der Langstreckenläufer Philipp Bandi (GG Bern) hat sich entschieden, seine Aktivkarriere mit den letzten Stadtläufen des Jahres ausklingen zu lassen. Auf seiner Abschiedstour winkt dem 35-jährigen Berner der fünfte Gesamtsieg im Post-Cup.

Nach dem Vorlauf-Aus an der EM in Barcelona 2010 über 5000 m wollte es Philipp Bandi nochmals wissen, wollte leistungsmässig nochmals dort anknüpfen, wo er 2007 und 2008 gewesen war. In jenen Jahren erzielte der Schützling von Gerhard Dieboldswyler über 1500 m (3:43,59), 3000 m (7:54,30) und 5000 m (13:25,83) seine immer noch gültigen Bestleistungen, stieg auf seiner Paradestrecke (5000 m) zur Nummer 4 des Schweizer Allzeitrankings auf und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele in Beijing, wo er – nach einem beherzten Rennen – mit dem 29. Rang schlecht belohnt wurde.

Viel investiert         
„Aus sportlicher Sicht war die Olympiateilnahme sicherlich das Highlight“, blickt Bandi auf seine 20-jährige Laufbahn zurück. Um sich den Traum von Olympia ein zweites Mal zu erfüllen, gab der studierte Historiker sein Teilzeitpensum bei der PostFinance vor Jahresfrist auf und setzte im Hinblick auf London 2012 ganz auf die Leichtathletik. Trotz des beträchtlichen Aufwands von 100 Tagen in Trainingslagern und 25 Tagen an Rennen im Ausland, deren Tiefpunkt ein unverschuldeter Sturz an der EM in Helsinki bildete, blieb der erhoffte Exploit aus.

Dauereinsatz für die Nationalmannschaft      
Gleichwohl bereut Philipp Bandi sein einziges Jahr als Vollprofi nicht: „Ich bin froh um diese Erfahrung, ausserdem wollte ich mir nie vorwerfen müssen, nicht alles versucht zu haben.“ Geblieben seien viele schöne Erinnerungen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Schweizer Nationalmannschaft. „Philipp war mit seiner Besonnenheit sowohl sportlich wie menschlich eine grosse Bereicherung für unsere Delegationen. Dank seiner vorbildlichen Art genoss er ein hohes Ansehen unter den Athleten und Trainern“, sagt Peter Haas, Chef Leistungssport bei Swiss Athletics.

Seine Wertschätzung hat sich Bandi verdient: Von 2002 bis 2011 stellte er sich zehnmal ohne Unterbruch für die Team-EM (ehemals Europacup) zur Verfügung, zuletzt zweimal als Captain. Auf fast ebenso viele internationale Einsätze, nämlich neun, brachte es der Militär-Cross-Europameister mit der CISM-Mannschaft. Hinzu kommen fünf Teilnahmen an der Cross-WM, drei an der Cross-EM, zwei an der Studenten-Cross-WM und eine an der Universiade (2005 in Izmir/Tür).

Australien 2013 statt Zürich 2014         
Dreimal durfte Bandi die Schweiz sogar auf heimischen Boden vertreten: 2001 an der Cross-EM in Thun, 2003 an der Cross-WM in Avenches und 2008 an der CISM-Cross-WM in Thun. Auch ein Start an der EM 2014 in Zürich hätte den zehnfachen Schweizer Meister auf der Bahn, im Cross und auf der Strasse gereizt, allerdings fehlten ihm nach den Ergebnissen der letzten Jahre die läuferischen Perspektiven.

„Mit 35 Jahren wird es Zeit, einmal noch etwas anderes zu tun und zu sehen“, findet Bandi – und er hat auch schon Pläne. So wird er für mehrere Monate Australien erkunden und sich beruflich neu orientieren. Zuvor kann er sich indes noch ein eigenes Abschiedsgeschenk machen und zum fünften Mal nach 2007, 2008, 2010 und 2011 die Gesamtwertung des Post-Cups gewinnen.

Seine letzten Stationen in Bulle (17. November), Basel (24. November) und Zürich (16. Dezember) nimmt der Läufer der GG Bern als Dritter des Zwischenklassements in Angriff. Schon jetzt dankt er seinem Trainer, seinen Trainingskollegen, seinem Verein sowie seinen Sponsoren, Ausrüstern und Supportern für die langjährige Unterstützung.

„Der Leichtathletik werde ich sicherlich in irgendeiner Form treu bleiben“, verspricht Philipp Bandi.

 

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