Swiss Athletics – News – Mujinga Kambundji läuft Schweizer Rekord über 100 m

Zahlreiche Swiss Starters zeigten beim Swiss Meeting in Genf grossartige Leistungen. Allen voran Mujinga Kambundji (STB), die in 11,33 Sekunden einen Schweizer Rekord über 100 m aufstellte. Über 400 m Hürden blieben gleich drei Schweizerinnen unter der EM-Limite und Kariem Hussein (LC Zürich) lief mit 49,08 Sekunden erneut eine Topzeit!

Mujinga Kambundji ist eine der schnellsten Sprinterinnen der Schweiz. Da ist es nur logisch, dass sie das Ziel oftmals als Siegerin erreicht und auf der Anzeigetafel sogleich ihre Zeit sieht. Am Samstag in Genf musste sich die Bernerin, die nächsten Dienstag 22-jährig wird, ungewöhnlich lange gedulden. Sie lief als Vierte ein wurde erst erlöst, als der Speaker ihr verkündete, sie habe Mireille Donders Schweizer Rekord aus dem Jahr 2001 (11,34, ebenfalls in Genf gelaufen) um einen Hundertstel verbessert.

„Der Schweizer Rekord war für mich schon länger ein Thema. Ich habe mir immer gesagt, dass ich diesen einmal holen will. Die 11,43 zum Saisonbeginn waren schon sehr gut. Dass ich nun den Rekord gelaufen bin, ist genial.“ Unmittelbar nach dem Lauf rechnete Kambundji mit einer 11,40er-Zeit. Nun waren es sogar ein paar Hundertstel schneller, womit sie ein Abendessen gewonnen hat: „Mireille Donders hat mir einmal gesagt, dass sie mich einlädt, wenn ich ihr den Schweizer Rekord abnehme. Ich hoffe, das Angebot gilt noch… Wir haben regelmässig Kontakt und sie wird mir bestimmt nicht böse sein“, so Kambundji, die Donders auch den U23-Landesrekord (11,40) abnahm.

Kariem Hussein läuft erneut persönliche Bestzeit
Auch die Schweizer Langhürdler boten dem Publikum im Stadion „Bout du Monde“ ein sehenswertes Spektakel. Kariem Hussein schlug nach 49,08 Sekunden an, womit er seine erst eine Woche zuvor in Weinheim (De) aufgestellte persönliche Bestzeit um weitere 25 Hundertstel verbesserte. Er überholte damit in der Schweizer Allzeit-Bestenliste Cédric El-Idrissi (49,10) und liegt nun hinter Rekordhalter Marcel Schelbert (48,13) an zweiter Stelle.

„Ich wollte technisch sauber laufen. Das ist mir nicht ganz geglückt, aber ich bin mir bewusst, dass ich mich auf einem hohen Niveau beklage. Mit einer solchen Zeit darf ich wirklich zufrieden sein“, sagte Hussein. Er freut sich bereits auf seinen nächsten Einsatz am kommenden Wochenende an der Team-EM in Riga (Lett), wo die Schweiz in die First League aufsteigen will. „Wenn ich an einem Grossanlass reüssieren will, muss ich mich regelmässig dem Vergleich mit internationaler Konkurrenz stellen. Das gefällt mir, das ist der richtige Weg.“

Fontanive, Arrieta und Schürmann unter der EM-Limite
Über 400 m Hürden bei den Frauen ging es für die Saisonschnellste Valentine Arrieta (CEP Cortaillod), Petra Fontanive (LAC TV Unterstrass) und Robine Schürmann (LC Zürich) noch darum, wer den Startplatz an der Team-EM erhält. Fontanive und Arrieta lagen eingangs Zielgerade gleichauf, letztlich behielt Fontanive das bessere Ende für sich. Mit 56,21 Sekunden verbesserte sie nicht nur ihre persönliche Bestzeit um 1,40 Sekunden, sie schaffte auch den Vorstoss in Europas Top 12 in der laufenden Saison. Hinter ihr stellten auch Arrieta mit 56,60 und Schürmann mit 57,51 Sekunden eine persönliche Bestzeit auf, wobei Schürmann erstmals die EM-Limite unterbot. Was für ein Schweizer Highlight!

„Als ich am Pfingstmontag in Basel die EM-Limite bestätigte wusste ich, dass das nicht das perfekte Rennen war. Dass ich nun gleich eine solche Zeit laufe, überrascht mich schon“, verlieh Petra Fontanive ihrer Freude Ausdruck. „Diese Leistung ist das Resultat eines Jahr harter Arbeit. Ich bin froh, dass ich gesund bin und immer planmässig trainieren konnte.“

Valentine Arrieta lachte im Ziel, obwohl sie nun nicht mehr die Saisonschnellste ist. „Solange ich eine persönliche Bestzeit laufe, kann ich trotzdem glücklich sein.“ Robine Schürmann war sichtlich erleichtert: „Ich durfte nicht zu sehr an diese Limite denken. Heute wollte ich einen schönen Rhythmus laufen und die Hürden richtig angreifen. Das ist mir gelungen, nun bin ich überglücklich.“

Noemi Zbären und Tobias Furer im Gegenwind
Die Hürdensprinter litten am Samstag unter dem wechselhaften Wind. Noemi Zbären (SK Langnau) lief im Vorlauf über 100 m Hürden 13,11 und im Final 13,10 Sekunden. Zunächst bei 2,8 m/s Gegenwind, im Final sogar bei 3,3 m/s. Tobias Furer (LK Zug) freute sich über das vom Gefühl her beste Rennen dieses Jahres. Bei 1,1 m/s Gegenwind blieb er mit 13,92 Sekunden nur zwei Hundertstel über der EM-Limite. Furer ist in den letzten Wochen somit viermal unter 14 Sekunden gelaufen und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis er die im letzten Jahr bereits einmal unterbotenen 13,90 Sekunden bestätigt.

Wieder persönliche Bestzeit für Joëlle Golay
Über 200 m stellte Alex Wilson (Old Boys Basel) mit 20,75 Sekunden eine nationale Saisonbestzeit auf, Lea Sprunger (COVA Nyon) egalisierte mit 23,26 Sekunden ihre eigene Saisonbestmarke. Sowohl Wilson als auch Sprunger absolvierten ihren Lauf bei Gegenwind. Trotz dieser erschwerten Bedingungen stellte Joëlle Golay (Lausanne-Sports athlétisme) mit 23,42 Sekunden zum zweien Mal innert acht Tagen eine persönliche Bestleistung auf und blieb unter der EM-Limite.

Weniger Erfolg hatten die 4×100-m-Staffeln von Swiss Athletics. Das erste Team der Männer schied nach 100 m aus, weil der Wechsel von Pascal Mancini auf Amaru Schenkel nicht klappte, die Frauen liessen beim zweiten Wechsel von Fanette Humair auf Joëlle Golay Zeit liegen und mussten sich mit 44,14 Sekunden begnügen. Das zweite Team der Männer durchmass die Bahnrunde immerhin in 40,03 Sekunden.

Auch für die Staffeln heisst es jetzt: Volle Konzentration auf die Team-EM in Riga, wo es um den sofortigen Wiederaufstieg geht!

Swiss Athletics – News

Genf. Swiss Meeting („AtletiCAGenève). Männer. 200 m (-1,5): 1. Alex Wilson (Old Boys Basel) 20,75 (EM-Limite bestätigt). Ferner: 4. Amaru Schenkel (LV Winterthur) 21,17. 6. Bastien Mouthon (CARE Vevey) 21,25. – 400 m. 5. Serie: 1. Dan Putnam (Gb) 47,33. Ferner: 3. Daniele Angelella (Virtus Locarno) 47,82. 4. Jérôme Bellon (LC Zürich) 48,15. – 110 m Hürden (-1,1 m/s): 1. Ladji Doucouré (Fr) 13,77. 2. Tobias Furer (LK Zug) 13,92 (Vorlauf 14,01). – 400 m Hürden. 1. Serie: 1. Thomas Barr (Irl) 48,90. Ferner: 3. Kariem Hussein (LC Zürich) 49,08 (EM-Limite bestätigt). 2. Serie: 2. Jonathan Puemi (CEP Cortaillod) 51,51. – Drei: 1. Fabrizio Schembri (It) 16,36. Ferner: 3. Andreas Graber (STB) 15,35. – Hoch: 1. Vivien Streit (COVA Nyon) 2,10. – Stab: 1. Thiago Braz (Br) 5,61. Ferner: 4. Marquis Richards (TV Arlesheim) 5,21. – 4×100 m: 1. Irland 39,88. 2. Schweiz 2 (Steven Gugerli, Suganthan Somasundaram, Hamid Hoxha, Rolf Malcolm Fongué) 40,03. Ausgeschieden: Schweiz 1 (Pascal Mancini, Amaru Schenkel, Bastien Mouthon, Alex Wilson).

Frauen. 100 m (1,1 m/s): 1. Jamile Samuel (Ho) 11,12. Ferner: 4. Mujinga Kambundji (STB) 11,33 (Schweizer Rekord Aktive und U23, SR Aktive bisher Mireille Donders 11,34/2001). B-Final (0,6 m/s): 5. Michelle Cueni (LC Zürich) 11,82. C-Final (1,1 m/s): 1. Fanette Humair (FSG Bassecourt) 11,73. Ferner: 5. Aurélie Humair (FSG Bassecourt) 11,90. – 200 m (-1,0): 1. Samuel 22,72. 2. Lea Sprunger (COVA Nyon) 23,26 (EM-Limite bestätigt). 5. Joëlle Golay (Lausanne-Sports athlétisme) 23,42 (EM-Limite bestätigt). – 100 m Hürden (-3,3 m/s): 1. Noemi Zbären (SK Langnau) 13,10 (Vorlauf 13,11/-2,8 m/s). – 400 m Hürden. 2. Serie: 1. Petra Fontanive (LAC TV Unterstrass) 56,21 (EM-Limite bestätigt). 2. Valentine Arrieta (CEP Cortaillod) 56,60 (EM-Limite bestätigt). Ferner: 4. Robine Schürmann (LC Zürich) 57,51 (EM-Limite erfüllt). – Hoch: 1. Isobel Pooley (Gb) 1,86. 2. Giovanna Demo (LC Zürich) 1,82. – 4×100 m: 1. Schweiz 1 (Mujinga Kambundji, Fanette Humair, Joëlle Golay, Lea Sprunger) 44,14.