MILLE GRUYÈRE: Strahlende Sieger trotz regnerischem Final ©Athletics Australia
Swiss Athletics – News – MILLE GRUYÈRE: Strahlende Sieger trotz regnerischem Final
Der fünfte Schweizer Final des MILLE GRUYÈRE bildete den Saisonabschluss der Nachwuchsprojekte von Swiss Athletics. In Aarau wurden über 1000 Meter die „zähesten“ Kids des Landes erkoren. Einige hatten bereits Erfahrungen darin, andere konnten ihr Glück kaum fassen.
Ein spezielle Aura umgab die Bahn des Leichtathletik-Stadions Schachen. Jene Bahn, auf welcher der kenianische Olympiasieger und 800-m-Weltrekordhalter David Rudisha Ende August mit 100 Kids ein buchstäbliches Weltklasse-Training bestritten hatte. Nun trafen hier bei nass-kühlen Bedingungen die 300 grössten Schweizer Lauftalente aufeinander.
Die 10- bis 15-jährigen Ausdauercracks hatten sich zuvor an zwölf Regionalfinals für den Schweizer Final in Aarau qualifiziert. Die ältesten drei Jahrgänge verdienten sich mit dieser Leistung eine Einladung für ein Trainingscamp, ermöglicht durch Le Gruyère AOC.
Der Westschweizer Käseproduzent macht den nationalen Laufstars von morgen schon heute Beine. Manche eifern dabei auch David Rudisha (oder André Bucher) nach. Nach zwölfmal zweieinhalb Bahnrunden liess sich ein Dutzend als Kategoriensieger feiern, davon zwei von der LG Gerbersport. Neun waren so schnell wie noch nie. Entsprechend gross war deren Freude.
W15: Kerstin Rubin (LV Visp) 2:57,31 (PB/2. Sieg in Folge)
„Mein Ziel war die Titelverteidigung in neuer persönlicher Bestzeit. Das habe ich knapp geschafft. Ich musste allerdings hart kämpfen und durfte an der Spitze nicht nachlassen. Nächstes Jahr werde ich mich wohl auf die 800 m oder 1500 m konzentrieren, nachdem ich bei den U16-Dritte über 2000 m geworden bin.“
M15: Tom Elmer (LAV Glarus) 2:36,33 (2. Sieg in Folge)
„Nach dem U16-Titel über 600 m wäre ich hier auch mit einem Podestplatz zufrieden gewesen. Leider darf ich nächstes Jahr altershalber nicht mehr am MILLE GRUYÈRE starten. Der Schweizer Final zum Saisonende war für mich als Mittelstreckenläufer stets ein Highlight. Ich hoffe, ich kann später mal an den an den Olympischen Spielen teilnehmen.“
W14: Rahel Turtschi (TV Spiez) 2:58,54 (PB/4. Sieg in Folge)
„Diese Saison brauchte ich etwas länger, um in Schwung zu kommen. Doch ich wollte unbedingt noch unter der 3-Minuten-Marke bleiben. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich das im Alleingag packen würde. Ausserdem ist es nicht selbstverständlich, den Titel gegen die Besten meines Jahrgangs immer wieder zu verteidigen. An der Nachwuchs-SM über 600 m war ich noch Zweite…“
M14: Tim Meichtry (Biel-Bienne Athletics) 2:50,75 (PB/1. Sieg)
„Im letzten Jahr konnte ich mich noch nicht für den Final qualifizieren – und jetzt gewinne ich, unglaublich. Als Duathlet trainiere ich auch auf der Bahn. Am Anfang war mir das Tempo zu hoch, doch ich wusste, dass ich auf der letzten Runde eine Chance haben würde. Nun bin ich sehr glücklich, dass es aufgegangen ist. Morgen gehts für drei Wochen nach Hawaii.“
W13: Jasmin Giger (TV Herisau) 3:01,15 (PB/5. Sieg in Folge)
„Man kann nicht immer gewinnen: Diese Saison wurde ich Zweite in der Halle, im Cross und am UBS Kids Cup und doch gelang mir schon an der Nachwuchs-SM ein Sieg über 600 m. Noch stolzer bin ich aber, dass meine Siegesserie beim MILLE GRUYÈRE nicht abbrach. Das ist jedes Mal eine grosse Herausforderung.“
M13: Ryan Wyss (LC Fortuna Oberbaselbiet) 2:47,03 (4. Sieg in Folge)
„Vor einer Woche stellte ich in Zug mit 2:46,14 eine neue Schweizer U14-Allzeitbestleistung auf. Diese versuchte ich nochmals zu unterbieten. Obwohl es nicht geklappt hat, bin ich zufrieden mit dem vierten Sieg beim MILLE GRUYÈRE. Ich mag schnelle Bahnrennen. Den Entscheid, auf Fussball zu verzichten und voll aufs Laufen zu setzen, bereue ich nicht.“
W12: Delia Sclabas (LG Gerbersport) 3:03,75 (1. Sieg)
„Letztes Jahr war ich Zweite, nun wollte ich gewinnen. Beim MILLE GRUYÈRE läuft man automatisch gute Zeiten, weil die Felder sehr stark sind. Ich habe aber das Gefühl, dass mir längere Strecken noch mehr liegen. Obwohl die Jüngste im Feld, konnte an der U16-SM über 2000 m meine Ausdauer ausspielen.“
M12: Manuel Amrein (LR Gettnau) 3:04,70 (PB/1. Sieg)
„Das war meine erste MILLE-GRUYÈRE-Saison und ich bin begeistert. Ich verfüge über einen guten Endspurt. Da ich hier nicht alle Gegner kannte, griff ich etwas früher an als sonst. Für mich ist dieser Sieg eine grosse Ehre. Fast noch lieber als Bahnrennen mag ich jedoch Crossläufe und Velorennen.“
W11: Nathalie Schönfeld (De/CARE Vevey) 3:07,06 (PB/2. Sieg in Folge)
„Meine Taktik war nicht so gut. Ich führte das Feld an, obwohl ich mangels Training einen ziemlichen Muskelkater verspürte. Die einheimische Nora Gmür (BTV Aarau) hat mich bis zur Ziellinie gefordert. Ich bin froh, konnte ich meinen Vorjahressieg wiederholen, wenn auch nur mit einem Minimalvorsprung von winzigen Tausendstelsekunden.“
M11: David Beck (TV Olten) 3:07,59 (PB/2. Sieg in Folge)
„Im vergangenen Jahr habe ich bei meinem Sieg deutlich weniger gelitten. Dieses Mal musste ich wirklich alles geben. Ich wollte unbedingt aufs Podest steigen. Für den Sieg erhalte ich nun ein extrafeines Dessert. Ich spiele auch noch Handball, trotzdem werde ich über 1000 m immer schneller. Meine bisherige Bestzeit stand bei 3:13 Minuten.“
W10: Laura Giudice (LG Gerbersport) 3:15,02 (PB/1. Sieg)
„Auf den letzten 100 Meter fürchtete ich, es würde nicht reichen, da ich eigentlich eine schlechte Sprinterin bin. Mein Vorbild ist meine Vereinskollegin Delia Sclabas. Heute konnten wir sozusagen einen Doppelsieg verbuchen. Der MILLE GRUYÈRE ist voll cool, obschon er von der Distanz her noch etwas länger sein dürfte.“
M10: Martin Sauser (FSG Union Montagnarde) 3:11,50 (PB/1. Sieg)
„Ich habe gehofft, dass ich mich unter den drei Besten klassieren würde, nicht aber, dass ich gleich gewinnen würde. Ich betreibe auch noch Triathlon. Da ist es genauso wichtig, schnell zu laufen. Nicola Spirig hat das ja bei ihrem Olympiasieg in London gezeigt. Die Ambiance am MILLE GRUYÈRE gefällt mir ausgezeichnet, Regen hin oder her.“
Ueli Maurer sagt „Auf Wiedersehen“
Einen speziellen Schweizer Final erlebte neben den Siegern auch Ueli Maurer. Einst selbst Athlet und Trainer im Dienst des organisierenden BTV Aarau, zeichnete der Aargauer und Wahl-Bündner bei Swiss Athletics während elf Jahren für die Nachwuchsprojekte verantwortlich. Nach der Pensionierung im August übergab er den Stab seinem Nachfolger und Klubkollegen Ruedi Nyffenegger.
„Als ehemaliger Mittel- und Langstreckler bin ich froh, haben wir den MILLE GRUYÈRE ins Leben gerufen“, sagte Maurer bei seiner Verabschiedung. Das jüngste Nachwuchsprojekt habe sich innert vier Jahren als hochklassige Talentschau der Schweizer Nachwuchsläufer etabliert, bilanzierte der Abtretende nicht ohne Stolz.
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