„Nach dem Sieg beim Grenchenberglauf vor einer Woche habe ich gewusst, dass ich gut drauf bin“, meinte Martina Strähl.
Swiss Athletics – News – Martina Strähl zum zweiten Mal Berglauf-Europameisterin – Zwei Tests, drei U20-EM-Limiten und ein Vielstarter in Hochdorf – Clélia Reuse verblüfft in Bulle mit 6,60 m im Weitsprung
Martina Strähl (LV Langenthal) hat in Bursa (Tür) zum zweiten Mal nach 2009 EM-Gold im Berglauf gewonnen. Zusammen mit Bernadette Meier-Brändle (LC Uzwil/8.) und Angela Haldimann-Riedo (Vigor Ligornetto/29.) sicherte sie sich zudem Bronze in der Teamwertung.
(Si) Martina Strähl nahm der zweitplatzierten Antonella Confortola-Wyatt (It) 25 Sekunden ab, die drittklassierte Lucia Krock (Sln) verlor 40 Sekunden auf die fünffache Schweizer Meisterin. "Heute lief es mir sehr gut", sagte die 24-jährige Solothurnerin. Die Strecke im türkischen Bursa kannte sie bereits von 2006, als sie mit 19 Jahren überraschend zu WM-Silber gelaufen war.
„Nach dem Sieg beim Grenchenberglauf vor einer Woche habe ich gewusst, dass ich gut drauf bin“, meinte Martina Strähl. Nach der letztjährigen EM-Teilnahme über 10 000 m war die Berglauf-EM ihr grosses Saisonziel. „Dass ich meinen Titel von 2009 verteidigen konnte, freut mich riesig“, so die Psychologie-Studentin.
Drei weitere Top-Ten-Plätze
In der Nationenwertung holten die Schweizerinnen – auch Bernadette Meier-Brändle schaffte als Achte den Sprung in die Top Ten – hinter Italien und Russland Bronze. Der einzige Schweizer in der Elite-Kategorie, David Schneider (KTV Wil), belegte den starken 10. Platz. Gold sicherte sich zum fünften Mal in Serie der Einheimische Ahmed Arslan (Tür). Bei den Junioren erreichte Jean-Baptiste Salamin (CS 13 Etoiles/9.) ein weiteres Top-Ten-Ergebnis.
Bursa (Tür). Berglauf-EM. Männer (12,2 km/1272 m HD): 1. Ahmed Arslan (Tür) 58:08. 2. Gabriele Abate (It) 0:32 zurück. 3. José Gaspar (Por) 0:57. Ferner: 10. David Schneider (Sz) 2:59.
Frauen (9,0 km/895m HD): 1. Martina Strähl (Sz) 48:44. 2. Antonella Confortola Wyatt (It) 0:25. 3. Lucia Krock (Sln) 0:40. Ferner: 8. Bernadette Meier-Brändle (Sz) 1:38. 29. Angela Haldimann-Riedo (Sz) 4:43.
Junioren: 1. Muri Kemur (Tür) 43:08. Ferner: 9. Jean-Baptiste Salamin (Sz) 3:40. 16. Daniel Lustenberger (Sz) 5:11.
Teamwertung (je die drei besten pro Nation). Frauen: 1. Italien 22 Punkte. 2. Russland 28. 3. Schweiz 38.
Birmingham (Gb). Diamond-League-Meeting. Frauen. Hoch: 8. Beatrice Lundmark (GA Bellinzona) 1,83.
Zwei Tests, drei U20-EM-Limiten und ein Vielstarter in Hochdorf
Der 200-m-Spezialist Marc Schneeberger (TV Länggasse) nutzte das Swiss Meeting Zentralschweiz in Hochdorf für einen Trainingswettkampf. In 21,26 Sekunden, bei strömenden Regen erzielt, war er mit dem Ergebnis nur bedingt zufrieden. Ganz anders Martina Tresch (LAC TV Unterstrass).
„Ich wollte etwas ausprobieren und lief die Kurve deshalb mit einer höheren Schrittfrequenz als sonst“, erklärte Schneeberger sein Experiment. Ein Experiment, das er im Hinblick auf die WM in Daegu (SKor) nochmals anschauen müsse. Vor einer Woche hatte er die Bahnrunde in La Chaux-de-Fonds in 20,52 absolviert und damit die WM-A-Limite erfüllt.
Martina Treschs gelungener Test auf der Unterdistanz
Besser gelang der Test für die Schweizer U23-Steeplerekordhalterin Martina Tresch. Fünf Tage vor ihrem Einsatz an der U23-EM startete die in den USA studierende Zürcherin im Rahmen des „Bonus-Track“ über 1500 m. In 4:22,00 senkte sie ihre persönliche Bestzeit um knapp eine halbe Sekunde. Zum Vergleich: Die Qualifikationsanforderungen für die U23-EM standen hier bei 4:23,00 Minuten. Nun peilt Tresch in Ostrava (Tsch) die Finalqualifikation über 3000 m Steeple an. „Die Form stimmt“, freut sich die 22-Jährige auf ihren ersten Grossanlass auf der Bahn.
Molly Renfer nimmt den letzten Zug an die U20-EM
Aus Nachwuchssicht wusste im Stadion Arena allen voran Elodie Jakob (US Yverdon) zu überzeugen. Die bereits für die U20-EM qualifizierte Siebenkämpferin mit Faible für die 100 m Hürden bestätigte in 13,86 die Leistungsanforderungen für Tallinn (Est). In La Chaux-de-Fonds hatte sie letzten Sonntag schon 13,75 auf die Bahn getrommelt.
Die Limite ebenfalls bestätigen konnte die 800-m-Läuferin Stefanie Barmet (STV Willisau/2:08,98). Die britisch-schweizerische Doppelbürgerin Molly Renfer (LC Basel/2:09,12) dagegen qualifizierte sich – auch dank guter Arbeit der Pacemaker – erstmals für eine internationale Meisterschaft. Die Selektionsperiode für die U20-EM läuft morgen Sonntag ab.
Noch ein "200er" zum Feierabend
Einen Auftritt der speziellen Sorte gönnte sich Pino Pilotto (LC Luzern). Der 59-jährige Masterathlet startete zuerst in Bulle über 100 m, im Weitsprung, im Kugelstossen und im Diskuswerfen, um danach nach Hochdorf zu fahren, wo er noch die 200 Meter unter die Füsse nahm. „Jetzt gibt es eine Pause, ehe ich mich auf die internationalen ‚Masters Games‘ von Mitte September in Lignano (It) vorbereiten werde“, verriet der unverwüstliche Mehrkämpfer seine nächsten leichtathletischen Expeditionen.
Hochdorf. Swiss Meeting Zentralschweiz. Männer. 200 m (Windstill): 1. Marc Schneeberger (TV Länggasse) 21,26. – 800 m: 1. Timo Benitz (De) 1:47,99. 2. Daniel Baumgartner (LC Zürich) 1:50,42. – 110 m Hürden. 2. Vorlauf (GW 0,9 m/s): 1. Tobias Furer (LK Zug) 14,15. – Drei: 1. Alexander Hochuli (LC Zürich) 15,52. 2. Alexander Martinez (LC Zürich) 15,51. – Speer: 1. Stefan Müller (LV Winterthur) 73,37.
Frauen. 100 m (Windstill): 1. Loretta Miani (TV Wohlen AG) 12,09. – 800 m: 1. Holly Noack (Aus) 2:04,76. 2. Pamela Märzendorfer (Ö) 2:07,18. 3. Valérie Lehmann (TV Bösingen) 2:07,31. 4. Stefanie Barmet (STV Willisau) 2:08,98 (U20-EM-Limite bestätigt). 5. Molly Renfer (LC Basel) 2:09,12 (U20-EM-Limite erfüllt). – 1500 m: 1. Martina Tresch (LAC TV Unterstrass) 4:22,00. – 5000 m: 1. Monika Oberlin (TSV Galgenen) 16:50,33. 2. Rüegger Susanne (LK Zug) 17:05,47. – 100 m Hürden (Windstill): 1. Elodie Jakob (US Yverdon) 13,86 (U20-EM-Limite bestätigt). – 400 m Hürden: 1. Lara Kronauer (GAB Bellinzona) 60,07. – Drei: 1. Barbara Leuthard (TV Ibach) 12,66. – Speer: 1. Nathalie Meier (TV Fraubrunnen) 48,09.
Clélia Reuse verblüfft in Bulle mit 6,60 m im Weitsprung
Die Weitsprung- und Hürdenspezialistin Clélia Reuse (CABV Martigny) hat beim nationalen Meeting in Bulle einen Exploit gelandet. Mit 6,60 m näherte sie sich bis auf 5 Zentimeter der B-Limite für die WM in Daegu (SKor).
Weiter als die bald 23-jährige Walliserin sind überhaupt erst vier Schweizerinnen gesprungen: Irene Pusterla (Vigor Ligornetto/6,81 m/2011), Meta Antenen (LC Schaffhausen/6,73 m/1971), Isabella Keller-Lusti (LC Schaffhausen/6,65 m/1995) und Sieglinde Ammann (LC Dübendorf/6,64 m/1969).
Dass sich Clélia Reuse derzeit einer beeindruckenden Form erfreut, bewies sie bereits in anderen Disziplinen: Mit ihren Staffelkolleginnen brach sie vor zehn Tagen in Lausanne den 32 Jahre alten Schweizer 4×100-m-Rekord und qualifizierte sich für die WM. Über 100 m Hürden fehlen der bald 23-jährigen Walliserin noch 16 Hundertstel zur B-Norm.
Auch über 100 m schnell
In Bulle absolvierte Reuse die 100 Meter (flach) in 11,74 so schnell wie noch nie, allerdings angeschoben von einem unzulässigen Rückenwind (2,6 m/s). Im Weitsprung setzte sie ihren ersten Versuch anschliessend bei regulären Bedingungen (Rückenwind 0,5 m/s) auf 6,60 m, womit sie zur Schweizer Nummer 5 aller Zeiten aufstieg. Danach vermochte sie sich aufgrund der wechselhaften Windverhältnissen nicht mehr zu steigern. Reuse’ zweitbester Versuch wurde mit 6,28 m gemessen.
Julien Fivaz (CA Genève) erzielte mit 7,82 m eine Saisonbestleistung. Schnellster Sprinter über 100 m war Pascal Mancini (Stade Genève) in 10,44.
Bulle. Nationales B-Meeting. Männer. 100 m (RW 1,8 m/s): 1. Pacal Mancini (Stade Genève) 10,44. 2. Amaru Schenkel (LC Zürich) 10,59 (VL 10,49). – Weit: 1. Julien Fivaz (CA Genève) 7,82 (SB).
Frauen. 100 m (RW 1,0 m/s): 1. Marisa Lavanchy (COVA Nyon) 12,09. – Vorlauf (RW 2,6 m/s): 1. Clélia Reuse (CABV Martigny) 11,74. 2. Lea Sprunger (COVA Nyon) 11,89. 3. Lavanchy (COVA Nyon) 11,90. – Weit: 1. Reuse 6,60. Stéphanie Vaucher (CEP Cortaillod) 6,20. 3. Sprunger 6,10.
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