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2012

Die Finisherpreise sind in der Laufszene immer ein Thema. Doch welche Kriterien stehen beim Veranstalter hinter einem Finishergeschenk? Die Geschichte des neuen Finisherpreises beim Badener Limmat-Lauf gibt einen exemplarischen Einblick - mit einem vorweihnachtlichen Happy End. ©Badener Limmatlauf 2013

Swiss Athletics – News – „Made im Aargau“

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Die Finisherpreise sind in der Laufszene immer ein Thema. Doch welche Kriterien stehen beim Veranstalter hinter einem Finishergeschenk? Die Geschichte des neuen Finisherpreises beim Badener Limmat-Lauf gibt einen exemplarischen Einblick – mit einem vorweihnachtlichen Happy End.

"Wir wollten ein attraktives Geschenk", sagt Jacqueline Keller zur Ausgangslage bei der Suche nach dem Finisherpreis für den Badener Limmatlauf 2013. Als aktive und erfolgreiche Altersklassen-Läuferin kennt Jacqueline Keller, die zusammen mit ihrem Mann als ehrenamtliche Co-Präsidentin des Badener Limmat-Laufs arbeitet, die Bedürfnisse ihrer Schäfchen.

"Wir erhielten eine Offerte einer Firma, welche uns ein Funktionsshirt für CHF 10.- anpries", erzählt die engagierte Sportlerin und Jugendtrainerin der LG Horn weiter. Nach Rücksprachen bei anderen Veranstaltern und Diskussionen im OK habe man diese Idee aber fallengelassen. Einerseits wollte sich das OK keinen Aerger wegen mangelnder Produktionsflexibilität bei den Grössen und Farben einhandeln. Andrerseits möchte man sich nicht dem Vorwurf aussetzen, mit dem Bezug von Artikeln aus Fernost eventuell Kinderarbeit zu unterstützen.

Doch was nun? Bei der Option, anstelle eines Finisherpreises eine Spende an eine soziale Institution zu tätigen, legte der Sohn von Jacqueline und Fabian Keller sein Veto ein. Wenn er 30 Franken Startgeld bezahle, wolle er auch etwas dafür, lautete die Argumentation. Mit der sozialen Institution war nun aber das passende Stichwort gefallen. Jacqueline Keller: "Ich bin mit dem Selbstverständnis aufgewachsen, dass man hilft, wo man kann. Man kauft Bürsten und Lappen für die Werkstatt bei den Behinderten, man kauft Pro Juventute Marken undsoweiter."

Die Teilnehmer des nächsten Badener Limmat-Laufs können sich jetzt auf ein Finishergeschenk "Made im Aargau" freuen: Ein Küchenbrett mit einem Früchtebrot drauf. Beides hergestellt im Männerheim Satis in Seon, einen Wohnheim mit integrierter Beschäftigung für Menschen mit psychischen, geistigen und sozialen Schwierigkeiten. Durch einen Bekannten, der dort als Betreuer arbeitet, sei man mit dem Wirken dieses Männerheims vertraut, sagt Jacqueline Keller. Das Bild zu diesem Beitrag zeigt übrigens ein erstes Testbrot aus dem Männerheim.

Der nächste Badener Limmat-Lauf findet am 16. März 2013 statt.

Alle Infos:

Badener Limmatlauf

PS. Ende Oktober lief Jacqueline Keller beim Frankfurt Marathon mit 3:05.14 auf den 3. Rang in der Kategorie W50 – und erfüllte gleichzeitig eine Limite für ihre erste Teilnahme an den Deaflympics, den Olympischen Spielen der Gehörlosen. Jacqueline Keller lebt seit ihrem 20. Altersjahr mit einer Hörbehinderung; seit einigen Jahren hört sie ohne Hilfe praktisch nichts mehr.

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author: GRR

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