Lea Sprunger holt Bronze ©Swiss Athletics - athletix.ch
Swiss Athletics – News – Lea Sprunger holt EM-BRONZE!
Da fehlen einem die Worte. Was die Schweizer Leichtathleten Mal um Mal auf die Bahn bzw. die Strasse von Amsterdam bringen, ist schlicht UNGLAUBLICH! Lea Sprunger gewinnt am letzten Abend EM-BRONZE über 400 m Hürden!
Die EM in Amsterdam ist stressig. Das liegt daran, dass die Schweizer Athleten Spitzenleistungen am laufenden Band abliefern. So mussten Schweizer Fans vor der letzten Session im Laufschritt von der Halbmarathon-Siegerehrung auf ihre Plätze im Stadion eilen, um nicht ein weiteres Highlight zu verpassen.
Bereits in den Startlöchern stand dort nämlich Lea Sprunger über 400 m Hürden.
Als Zweitschnellste der Halbfinals galt sie als helvetischer Medaillentrumpf. Die Romande fand zunächst aber nicht gut in den Lauf, hatte ein paar Unsicherheiten bei einzelnen Hürden. Auf den letzten 100 m drehte sie abermächtig auf und spielte als ehemalige Sprinterin ihre ganze Schnelligkeit aus. Beider letzten Hürde lag sie immer noch an vierter Stelle, ihrem Endspurt verdankte sie es, dass sie sich noch zwei Positionen weiter nach vorne schieben konnte und auf dem BRONZE-Rang einlaufen konnte. Einfach stark! Die Zeit von 55,41 Sekunden ist die zweitbeste ihrer Karriere.
Stimme zum Wettkampf: „Jetzt geht es mir sehr gut! Es war ein sehr hartes Rennen. Die erste Hälfte war nicht gut. Bei den Hürden zwei und drei war ich etwas aus dem Gleichgewicht. Ich war zwar nicht überrascht, dass Petersen [die dänische Siegerin] schon früh neben mir war. Aber klar, ich war ausgangs Kurve nicht da wo ich sein wollte. Aber ich blieb ruhig und sagte mir, jetzt muss ich kämpfen. Es bedeutet mir sehr viel, dassich in so kurzer Zeit als Hürdenläuferin schon auf dem EM-Podest stehen kann,denn ich habe so hart dafür gearbeitet. Das war für die Schweiz wirklich eine verrückte EM!"
Fabienne Schlumpf wird Fünfte
Fabienne Schlumpf (TG Hütten) zeigte im 3000-m-Steeple-Finale die wohl beste Leistung ihrer Karriere. Bei einmal mehr windigen Verhältnissen, musste sie einige Runden eine die Verfolgergruppe alleine anführen. Fünf Läuferinnen um die spätere Siegerin Gesa Krause (GER), die mächtig aufs Tempo drückte, hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits nach vorne verabschiedet. Solo hielt Schlumpf das Tempo hoch und konnte sich schliesslich von der Verfolgergruppe lösen. Zwischenzeitlich lief sie gar auf Rang vier vor, ehe sie nochmals einen Rang hergeben musste. Als EM-Fünfte gelang ihr ein Spitzenresultat und mit 9:40,01 Minuten die zweitbeste Zeit ihrer Karriere.
Stimme zum Wettkampf: „Voll cool der fünfte Platz. Ich freue mich! Auf dem Papier war ich die Nummer weiss nicht was. Aber ich wusste, dass meine Beine schneller laufen können, als dass was ich bis jetzt gezeigt hatte. Nach dem Vorlauf war mein Gefühl natürlich super gut und ich hatte ein grosses Selbstvertrauen. Uuund im Callroom sah ich die Siegerehrung vom Halbmarathon, die hat mir Flügel verliehen!"
Frauen-Staffel nahe am Schweizer Rekord
Die weibliche 4×100-m-Staffel, die wie im Vorlauf in der Besetzung Ajla Del Ponte (US Ascona), Sarah Atcho(Lausanne-Sports), Ellen Sprunger (COVA Nyon) und Salomé Kora (LC Brühl) antrat, wartete erneut mit einer guten Leistung auf. Mit 43,00 Sekunden liefen sie bis auf 13 Hundertstel an den am Samstag aufgestellten Schweizer Rekord heran. Das reichte zu Platz fünf, zur Bronzemedaille fehlte dem Quartett 52Hundertstel.
Stimmen zum Wettkampf. Del Ponte: „Das war ein schöner Lauf. Die Zeit ist auch nicht schlecht. Die Medaillen waren heute weit weg, deswegen dürfen wir zufrieden sein."
Atcho: „Der Lauf war schwierig, vor allem die Übergabe zwischen Ellen und mir. Wir haben einiges an Risiko genommen. Erst dachten wir, ich habe Rückenwind, dann war ich mir plötzlich nicht mehr sicher. Es war wirklich schwierig."
E. Sprunger: „Der Wechsel zwischen Sarah und mir war ganz schlecht. Dabei wäre er gestern perfekt gewesen. Ich weiss nicht, ob ich zu früh los lief oder ob wir den Wind falsch eingeschätzt haben. Er drehte ständig. In ein paar Stunden sind wir mit diesem Rennen zufrieden, auch wenn es nicht so gut war wie gestern."
Kora: „Die Wechsel waren nicht so gut wie gestern. Aber ich würde sagen, wir waren alle bereit und sehr aufgeregt vor Adrenalin. Man kann nicht in jedem Rennen einen Schweizer Rekord machen, darum sind wir nicht unzufrieden mit dem Lauf."
Männer-Staffelauf dem siebten Rang
Die 4×100-m-Staffel der Männer um Pascal Mancini (FSG Estavayer), Amaru Schenkel (LV Winterthur), Suganthan Somasundaram (LC Zürich) und Alex Wilson (Old Boys Basel) hatten am Samstag schon mit der Final-Qualifikation eine grosse Leistung gezeigt. Am Sonntag konnten sie –zumindest was die Zeit anbelangt – nicht mehr ganz dort anschliessen. Es resultierte in 39,11 Sekunden der siebte Schlussrang.
Stimmen zum Wettkampf. Schenkel: „Wir sind als 16. hierher gekommen, sind als Siebte in den Final gelaufen und hier wieder Siebte geworden. Ist das gut? Schwierig zu sagen. Es war sehr schwierig und wir haben das Beste herausgeholt. Wir sind etwas erstaunt über die Zeit. Bahn 1 war nicht einfach."
Somasundaram: „Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Es ist gut, dass wir ins Finale gekommen sind. Wir haben gezeigt, was wir können. Aber im Final wollten wir eigentlich schon noch mehr herausholen, aber dafür reichte es leider nicht."
„Athletics like never before" – so lautete das Motto des Veranstalters. Es schien, als würde sich das gesamte Schweizer Team daran orientieren, denn noch nie war eine Delegation von Swiss Athletics an einer Europameisterschaft so erfolgreich wie in Amsterdam.
Zwei Goldmedaillen und drei Bronzemedaillen, damit hievte sich die Schweiz auf den tollen elften Rang im Medaillenspiegel. Liebe Athleten, vielen Dank für die tollen Emotionen dieser Woche, ihr habt die gesamte Schweizer Leichtathletik-Familie von den Sitzen gerissen! Vive l'athlétisme!
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