(Si) Den grössten Applaus erhielt einer, der seine Leistung bereits vor dem Meeting erbracht hatte, aber gleichwohl im Wettkampftenu erschien
Swiss Athletics – News – Irene Pusterla und Lisa Urech inmitten der Weltklasse – Applaus für Viktor Röthlin
Die Weitspringerin Irene Pusterla (VIGOR Ligornetto) und die Hürdensprinterin Lisa Urech (SK Langnau) klassierten sich bei Weltklasse Zürich inmitten der Weltklasse. Die Tessinerin sprang mit 6,70 m auf das Podest, die Emmentalerin näherte sich in 12,81 Sekunden bis auf 5 Hundertstel dem 19 Jahre alten Schweizer Rekord von Julie Baumann.
(Si) Den grössten Applaus erhielt einer, der seine Leistung bereits vor dem Meeting erbracht hatte, aber gleichwohl im Wettkampftenu erschien. Der Marathon-Europameister Viktor Röthlin holte im Letzigrund die Ehrenrunde nach, die ihm nach dem Stadtmarathon in Barcelona verwehrt geblieben war.
"Jetzt ist es vollbracht. Ich konnte mich vom weltbesten Publikum feiern lassen", sagte er. Meetingdirektor Patrick Magyar und Sportminister Ueli Maurer überreichten dem Obwaldner als Dank eine Uhr der Marke Omega.
Irene Pusterla fliegt aufs Podest
Weitspringerin Irene Pusterla sprang bei Weltklasse Zürich gleich auf das Podest. Die 22-Jährige zeigte den zweit- und drittbesten Sprung ihrer Karriere. Sie kam mit 6,70 m bis auf sechs Zentimeter an ihren Schweizer Rekord heran, den sie an den Schweizer Meisterschaften in Lugano aufgestellt hatte. Mit ihrem letzten Versuch verbesserte sich Pusterla noch um einen Rang und stiess die EM-Zweite Naide Gomes (Por/6,67) vom Podest. Der Erfolg trug der Psychologiestudentin 4000 Dollar ein. Die Tessinerin fand mit Rang 6 auch als einzige Schweizerin Aufnahme im Klassement des Diamond Race.
"Ich bin sehr zufrieden. Ich wollte hier unbedingt gut springen. Der 3. Rang ist eine Überraschung für mich", sagte Pusterla, die mit 6,64 m einen zweiten Top-Sprung gezeigt hatte. Für Pusterla ist die Saison beendet. Nun gilt es, auch die Prüfungen an der Universtät zu meistern.
Lisa Urech auf Augenhöhe mit Lolo Jones
Wie Pusterla unterstrich auch Lisa Urech, dass die Zukunftshoffnungen der Schweizer Leichtathletik derzeit in den Händen von Frauen liegen. Die 21-jährige Hürdensprinterin steigerte sich auf 12,81 Sekunden und belegte zeitgleich mit Weltstar Lolo Jones Rang 4. "Ich war nervös", sagte Urech. "Aber mir gelang ein guter Start und danach zog ich den Lauf perfekt durch." Zeiten unter 13 Sekunden sind in dieser Saison für Urech, die auch an den EM in Barcelona mit Rang 7 den Erwartungen stand gehalten hatte, zum Standard geworden.
4×100-m-Staffel erneut unter 39 Sekunden
Von den starken Leistungen der Frauen liess sich auch die Männer anstecken. Die Schweizer Sprintstaffel lief zum dritten Mal innerhalb eines Jahres unter 39 Sekunden. Pascal Mancini (Stade Genève), Aron Beyene (Stade Genève), Reto Amaru Schenkel (LC Zürich) und Marc Schneeberger (TV Länggasse) belegten in 38,81 Sekunden Rang 5. Schneeberger, auf Bahn 1 laufend, hatte zuvor seine Saisonbestzeit über 200 m auf 20,55 Sekunden verbessert und kam bis auf 9 Hundertstel an seine persönliche Bestmarke heran.
Im 100-m-Lauf des Vorsprogramms legte Reto Amaru Schenkel in 10,58 Sekunden (GW 0,9 m/s) die beste Zeit eines Schweizer Trios in die Bahn. Der Sieg bildete für den Zürcher eine Genugtuung. An den Schweizer Meisterschaften hatte er nach einem Fehlstart im Vorlauf nicht in die Entscheidung eingreifen können.
EM-Teilnehmer Fausto Santini (LC Zürich) verfehlte im Vorlauf über 400 m Hürden mit 51,68 Sekunden seine persönliche Bestleistung um sechs Zehntel. Medizin-Studentin Anna Katharina Schmid (ST Bern) erreichte im Stabhochsprung 4,21 m. Mehr lag nicht drin, auch weil die Latte danach gleich auf 4,41 m aufgelegt wurde.
Der Sieg in der Américaine-Staffel ging an Jan Hochstrasser (BTV Aarau), Thomas Huwiler (SATUS Genève) und Raphael Salm (LV Langenthal). In einem packenden Finish fingen die drei Schweizer die in Führung liegenden Deutschen in extremis noch ab.
Quelle: Swiss Athletics – News
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