Swiss Athletics – News – Halbmarathon-SM: Neuenschwander und Kreienbühl beim Greifensee vorne

Die Marathonspezialistin Maja Neuenschwander (ST Bern) setzte sich im Halbmarathonduell mit der Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig (LC Zürich) am Greifenseelauf durch. Bei den Männern sicherte sich Christian Kreienbühl (TV Oerlikon) den Titel. Gesamtsieger in Uster wurden Tadesse Abraham (Eri/LC Uster) und Cynthia Kosgei (Ken).

Maja Neuenschwander verbesserte als Gesamtdritte ihre Bestzeit im Halbmarathon aus dem vergangenen Jahr um 1:28 Minuten auf 1:13:44. "Es war durchaus ein gelungener Tag", sagte die Athletin des ST Bern, die eine Woche zuvor aus dem Höhentrainingslager im Engadin zurückkehrt war. "Es ist optimal aufgegangen. Ich bin auf einem guten Weg." Neuenschwander will am 27. Oktober beim Marathon in Frankfurt erstmals unter 2:30 Stunden laufen.

Zweitbeste Schweizerin war Nicola Spirig. Die Triathlon-Olympiasiegerin überzeugte auch im ersten grossen Laufwettkampf nach der Geburt ihres Sohnes Yannis im März. Mit 1:15:28 Stunden verbesserte die 31-jährige Zürcher Unterländerin ihre Bestzeit im Halbmarathon, erzielt 2011 in Lausanne, um 45 Sekunden. Gegen Neuenschwander war sie jedoch chancenlos. Nach sieben Kilometern musste Spirig abreissen lassen, am Ende verlor sie 1:44 Minuten auf die Bernerin. "Sie ist heute eine Klasse besser gelaufen", sagte Spirig, die ein bisschen Halsweh hatte. "Ich habe mein Bestes gegeben und bin zufrieden." Die dreifache Europameisterin im Triathlon wusste, dass das Tempo von Neuenschwander für sie zu schnell ist. Mit einem langsameren Start wäre die Zeit eventuell besser gewesen, so Spirig. "Ich wollte jedoch etwas wagen. Dieses Rennen wird mich sicher weiterbringen."

Christian Kreienbühl "auf dem letzten Zacken"
Bei den Männern sicherte sich Kreienbühl als total Zehnter seinen zweiten SM-Titel in diesem Jahr nach jenem über 10 000 m. Der Athlet des TV Oerlikon verwies Marcel Berni (TV Länggasse) und den als Titelverteidiger angetretenen Michael Ott (LAC TV Unterstrass) auf die weiteren Plätze – mit 1:08:02 Stunden distanzierte er Berni um elf Sekunden. "Es war brutal hart", erklärte der WM-Teilnehmer im Marathon. Er habe nach Moskau eine kurze Pause eingelegt und dann versucht, die Form bis zum Greifenseelauf zu halten. Das sei gelungen. "Ich war aber unsicher, ob es (zur SM-Goldmedaille) reicht. Nach 16, 17 Kilometern merkte ich, dass ich keinen Zacken mehr schneller laufen kann. Die Zeit ist angesichts der Umstände in Ordnung."

Starker Tadesse Abraham plant auch mit Frankfurt
Tagesschnellster war bei der 34. Austragung des Klassikers von Uster der für den LC Uster startende Eritreer Tadesse Abraham, der bei seinem zweiten Sieg nach 2011 eine Klasse für sich war. Mit 1:02:36 Stunden blieb er deutlich unter seiner Zeit vom Vorjahr (1:03:41), als er Zweiter geworden war. Er distanzierte den zweitplatzierten Ukrainer Roman Romanenko um 2:41 Minuten. "Ich hatte keinerlei Probleme", sagte Abraham, der bis am Mittwoch noch in Äthiopien gewesen war, wo er vier Wochen trainiert hatte. Deshalb sei er schon ein bisschen müde gewesen. Abraham, der mit einer Schweizerin verheiratet ist, hofft noch vor den Leichtathletik-EM auf den Schweizer Pass. Dann wäre er ein heisser Medaillenkandidat. Auch er startet wie Neuenschwander in Frankfurt.

Bei den Frauen siegte mit 1:13:22 Stunden die Kenianerin Cynthia Kosgei drei Sekunden vor der Deutschen Anna Hahner. Sabine Fischer (LC Rapperswil-Jona), die Vorjahressiegerin, musste wegen Krankheit kurzfristig auf einen Start verzichten.

Uster. Greifenseelauf. Halbmarathon (21,0975 km). Schweizer Meisterschaften. Männer: 1. Tadesse Abraham (Eri/LC Uster) 1:02:36. 2. Roman Romanenko (Ukr) 1:05:17. 3. Mohamednur Hamd (Eri/LC Schaffhausen) 1:05:22. Ferner: 10. (SM-1.) Christian Kreienbühl (TV Oerlikon) 1:08:02. 11. (SM-2.) Marcel Berni (TV Länggasse) 1:08:13. 12. (SM-3.) Michael Ott (LAC TV Unterstrass) 1:08:59.

Frauen: 1. Cynthia Kosgei (Ken) 1:13:22. 2. Anna Hahner (De) 1:13:25. 3. (SM-1.) Maja Neuenschwander (ST Bern) 1:13:44. 4. (SM-2.) Nicola Spirig (LC Zürich) 1:15:28. Ferner: 9. (SM-3.) Ursula Spielmann-Jeitziner (All Blacks Thun) 1:18:34.

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