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24
06
2013

Die Schweizer 4x400-m-Staffel ©swiss athletics

Swiss Athletics – News – Bitteres Ende der Team-EM: Schweiz steigt ab

By GRR 0

An der Team-EM in Dublin (Irl) hat es die Schweizer Mannschaft verpasst, ihren Platz in der First League zu verteidigen. Zu vielen Athleten gelang es nicht, ihr Leistungsvermögen im richtigen Moment abzurufen. Platz 12 bedeutet: Abstieg in die Second League.

Ausgangslage:
Nach dem ersten Wettkampftag liegt die Schweiz auf dem 12. und letzten Platz. Die Ausgangslage ist klar: Es müssen mindestens sieben Punkte Rückstand auf Platz 10 wettgemacht werden, um den Abstieg abzuwenden.

Beim Teammeeting am Samstagabend bekräftigt Alex Hochuli, zusammen mit Sabine Fischer Captain des Teams: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Zu verlieren haben wir nichts. Jeder von uns sieht seine direkten Gegner im Wettkampf und weiss, wen es zu schlagen gilt!“ Mit drei lautstarken „Hopp-Schwiz“-Rufen endet das Meeting. An Biss und Motivation fehlt es garantiert niemandem.

Die Leistungen der Schweizer Männer:

200 m: Sprint-Routinier Amaru Schenkel (LV Winterthur) wird in seiner Serie in 21,68 Sekunden gestoppt. Das bedeutet für ihn Platz 7. Auch für ihn gilt: Er hat mehr drauf, als sein Resultat vermuten lässt.

110 m Hürden: Tobias Furer (LK Zug) kommt gut aus den Startblöcken. Der Rhythmus stimmt, der Lauf gelingt ihm gut. In 14,16 Sekunden schlägt er als Zweiter der ersten Serie an. Unter den zwölf Läufern stellt er die achtbeste Zeit auf.

800 m: Jan Hochstrasser (BTV Aarau) kommt in dem taktischen Rennen gut zurecht. In 1:51,88 Minuten kämpft er sich auf den 6. Platz und sichert dem Swiss-Athletics-Team 7 Punkte.

3000 m: Adriano Engelhardt (US Ascona) holt das Beste aus seinen Möglichkeiten heraus: Während des gesamten Rennens behält er den Überblick und zeigt keine Anzeichen von Schwäche. In 8:21,30 Minuten wird er Siebter.

3000 m Steeple: Marco Kern (LC Schaffhausen) hält im Feld gut mit. Am Ende ärgert er sich, dass er den unmittelbar vor ihm liegenden Esten nicht mehr überholen kann. In 9:01,76 Minuten wird er Sechster.

Stab: Patrick Schütz (LV Winterthur) überspringt 4,60 m im dritten Anlauf. Auf 5,00 m verletzt er sich beim Absprung am Hamstring und muss den Wettkampf abbrechen.

Drei: Alex Hochuli (LC Zürich) gelingt ein starker Auftritt: Gleich im ersten Versuch springt er 15,98 m weit. Das reicht ihm in der Endabrechnung zu Platz 3 und er holt 10 Punkte für das Schweizer Team. Die beste Einzelleistung des zweiten Tages!

Diskus: Lukas Jost (STV Wangen) kann mit seinem Wettkampf zufrieden sein. Im zweiten Versuch schleudert er die 2 kg schwere Scheibe 55,35 m weit. Das ist für ihn nicht nur Platz 10, sondern auch eine persönliche Bestleistung.

Speer: Lukas Wieland (ST Bern) läuft es nicht wunschgemäss: Mit 63,50 m beginnt er, danach folgen zwei Nuller. Somit muss er sich mit Platz 8 zufrieden geben.

4×400 m: Daniele Angelella, Philipp Weissenberger, Silvan Lutz und Jérôme Bellon laufen sich die Seele aus dem Leib. In 3:13,45 Minuten werden sie Gesamt-Achte. Obwohl sie Estland und Bulgarien schlagen wissen sie im Ziel: Der Abstieg ist Tatsache.

Die Leistungen der Schweizer Frauen:

200 m: Gegenwind, Seitenwind und Rückenwind – und das auf einer halben Bahnrunde. Lea Sprunger (COVA Nyon) kommt mit den schwierigen Bedingungen nicht gut klar. In 24,06 Sekunden läuft sie auf den 6. Gesamtrang.

100 m Hürden: Clélia Reuse (CABV Martiny) kann zu einem Zeitpunkt laufen, in dem der Wind vergleichsweise schwach ist. Es gelingt ihr nicht, von diesen Bedingungen zu profitieren. Sie wird Achte.

1500 m: Beherzter Auftritt von Andrina Schläpfer (ST Bern). Sie verhält sich taktisch clever und kann auf der Zielgerade noch zusetzen. Auf den letzten Metern sprintet sie sogar auf Platz 5! Ihre Zeit: 4:25,99 Minuten.

5000 m: Sabine Fischer (LC Rapperswil-Jona) spielt ihre ganze Erfahrung aus. Sie zeigt keine Schwäche und läuft in 16:25,62 auf den 4. Platz. Die Schweiz liegt vorübergehend auf dem angestrebten 10. Platz!

Hoch: Giovanna Demo (GA Bellinzona) kommt gar nicht in die Gänge. Sie überspringt 1,60 m und 1,65 m. Höher geht es für sie an diesem Tag nicht. Auf 1,70 m scheitert sie dreimal und wird Elfte.

Weit: Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) erlebt eine regelrechte Windlotterie. Einmal bläst der Wind von hinten, dann wieder von vorne. 5,97 m im ersten Versuch folgen zwei Nuller – Platz 7 für sie.

Kugel: Jasmin Lukas (LC Brühl) holt das Optimum aus ihren Möglichkeiten heraus, obwohl ist bei Regen und Wind kalt ist. 13,46 m im dritten Versuch verhelfen ihr zum 11. Schlussrang – die Portugiesin lässt sie hinter sich.

Hammer: Rebecca Bähni (Virtus Locarno) steigt als erste Schweizerin in den zweiten Wettkampftag ein. Mit 55,32 m im zweiten Versuch erreicht sie Rang 8. Im dritten Versuch nimmt sie volles Risiko – ohne Erfolg.

4×400 m: Simone Werner, Petra Fontanive, Robine Schürmann und Nora Farrag kämpfen vier Runden lang. Schürmann stürmt nach vorne und übergibt sogar als dritte Läuferin. Im Ziel werden die Schweizerinnen mit 3:44,55 Minuten Fünfte der ersten Serie und Gesamt-Zehnte.

Fazit:
2010 in Belgrad (Ser) gelang der Schweiz der Aufstieg in die First League, 2011 schaute in Izmir (Tür) ein toller 7. Platz heraus. Das Wettkampfglück, das die Schweizer in Izmir hatten, fehlte in Dublin. Zu viele Klassierungen auf den Positionen 10 bis 12 bringen ein Team in Bedrängnis. Wenn die Aushängeschilder – nicht zuletzt wegen der schwierigen äusseren Bedingungen – nicht reüssieren, erst recht.

Nächstes Jahr findet in Zürich die EM statt. Im Hinblick auf diesen Grossevent ist der Abstieg zwar bedauerlich, aber kein Weltuntergang. Dem Team in Dublin gehörten mehr als 20 Team-EM-Neulinge an. Unter ihnen viele junge Hoffnungsträger, die ihre besten Jahre noch vor sich haben. Das Ziel kann also nur lauten: Sofortige Rückkehr in die First League!

Dublin (Irl). Team-Europameisterschaft. First League (Nationen auf den Plätzen 13 bis 24). Schlussstand: 1. Tschechien 351,5. 2. Schweden 311. 3. Holland 299. 4. Rumänien 297,5. 5. Portugal 269. 6. Finnland 250,5. 7. Irland 242. 8. Belgien 236,5. 9. Ungarn 225. 10. Estland 211. 11. Bulgarien 208. 12. Schweiz 206. – Tschechien, Rumänien und Holland steigen auf, Bulgarien und die Schweiz steigen ab (und werden durch Slowenien und Litauen ersetzt).

Die Resultate der Schweizer Männer:

200 m: 1. Pavel Maslak (Tsch) 21,20. 7. Amaru Schenkel (LV Winterthur) 21,68.

110 m Hürden: 1. Balazs Baji (Un) 13,45. 8. Tobias Furer (LK Zug) 14,16.

800 m: 1. Tamas Kazi (Un) 1:50,96. 6. Jan Hochstrasser (BTV Aarau) 1:51,88.

3000 m: 1. Niclas Sandells (Fi) 8:17,78. 7. Adriano Engelhardt (US Ascona) 8:21,30.

3000 m Steeple: 1. Mitko Tsenov (Bul) 8:45,16. 6. Marco Kern (LC Schaffhausen) 9:01,76.

Stab: 1. Jan Kudlicka (Tsch) 5,50. 10. Patrick Schütz (LV Winterthur) 4,60.

Drei: 1. Fabian Florant (Ho) 16,49. 3. Alex Hochuli (LC Zürich) 15,98.

Diskus: 1. Sergiu Ursu (Ru) 63,02. 10. Lukas Jost (STV Wangen) 55,35.

Speer: 1. Vitezslav Vesel (Tsch) 80,44. 8. Lukas Wieland (ST Bern) 63,50.

4×400 m: 1. Holland 3:10,46. 8. Schweiz (Daniele Angelella, Philipp Weissenberger, Silvan Lutz, Jérôme Bellon) 3:13,45.

Die Resultate der Schweizer Frauen:

200 m: 1. Angela Morosanu (Ru) 23,48. 6. Lea Sprunger (COVA Nyon) 24,06.

100 m Hürden: 1. Rosina Hodde (Ho) 13,17. 8. Clélia Reuse (CABV Martigny) 13,65.

1500 m: 1. Maureen Koster (Ho) 4:22,66. 5. Andrina Schläpfer (ST Bern) 4:25,99.

5000 m: 1. Jip Vastenburg (Ho) 16:12,88. 4. Sabine Fischer (LC Rapperswil-Jona) 16:25,62.

Hoch: 1. Nafissatou Thiam (Be) 1,89. 11. Giovanna Demo (GA Bellinzona) 1,65.

Weit: 1. Grit Sadeiko (Est) 6,26. 7. Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) 5,97.

Kugel: 1. Radoslava Mavrodieva (Bul) 18,36. 11. Jasmin Lukas (LC Brühl) 13,46.

Hammer: 1. Eva Orban (Un) 68,57. 8. Rebecca Bähni (Virtus Locarno) 55,32.

4×400 m: 1. Rumänien 3:30,77. 10. Schweiz (Simone Werner, Petra Fontanive, Robine Schürmann, Nora Farrag) 3:44,55.

Link zur Team-EM

Link zur Bildergalerie von athletix.ch (Photos: Kieran Carlin)

author: GRR

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