Schwede Jonas Buud wiederholt in eindrucksvoller Manier seinen Vorjahressieg – Deutsche Erfolge beim K 42-Marathon-Wettbewerb: Max Frei und Diana Lehmann siegreich – 4 500 Starter beim Hochgebirgsspektakel Swiss Alpine Marathon
Swiss-Alpine Marathon – Jasmin Nunige stürzt Vorjahressiegerin Lizzy Hawker vom Alpine-Thron – Wilfried Raatz berichtet
Schwede Jonas Buud wiederholt in eindrucksvoller Manier seinen Vorjahressieg – Deutsche Erfolge beim K 42-Marathon-Wettbewerb: Max Frei und Diana Lehmann siegreich – 4 500 Starter beim Hochgebirgsspektakel Swiss Alpine Marathon
Der schwedische Vorjahressieger Jonas Buud ließ am Samstag beim über 78 km und einer Höhendifferenz von 2 300 Höhenmeter führenden Swiss Alpine Marathon in Davos keinen Zweifel daran, dass er zu den absoluten Spitzenläufern im Ultrabereich zählt und sein Sieg vor Jahresfrist keineswegs Zufall war. Bei einer Siegerzeit von 6:00:26 Stunden und einem Vorsprung von 16 Minuten lag der frühere Orienteriungs- und Marathonläufer ähnlich deutlich der Konkurrenz voraus wie die einheimische Jasmin Nunige, die nach 2005 zum zweiten Male zum Erfolg beim Hochgebirgsspektakel in der Landschaft Davos kam. Das frühere Skilanglaufass distanzierte bei ihrem Sieg mit elf Minuten Vorsprung allerdings keine Geringere als die in den beiden vergangenen Jahren als überragende Läuferin in Davos dominierenden Elizabeth Hawker aus Groß-Britannien.
„Ich bin überglücklich“ strahlte Jasmin Nunige im Ziel, nachdem sie von ihrem Ehemann und Trainer Guy Nunige und ihren beiden Kindern freudig in Empfang genommen wurde. „Als ich noch relativ locker den Aufstieg zur Keschhütte geschafft hatte und nur einen geringen Rückstand auf die scheinbar mit einem Turbo gestarteten Elizabeth Hawker hatte, da wusste ich, dass heute einiges drin ist!“. Die britische 100 km-Weltmeisterin, im Hauptberuf Meeresbiologin, musste die Überlegenheit der Davoserin letztlich neidlos anerkennen, zumal sie nach einem Ermüdungsbruch noch nicht wieder in der früheren Verfassung läuft und im Aufstieg zur Keschhütte ihren zunächst komfortablen Vorsprung einbüßte und sich sogar übergeben musste.
„Ich habe jetzt zwei ganz unterschiedliche Rennen in Davos absolviert. Im letzten Jahr kannte mich niemand und in diesem Jahr musste ich mit dem Druck des Favoriten umgehen. Aber – beides ist eine sehr schöne Erfahrung!“ zeigte sich der 34jährige schwedische Computerspezialist sehr zufrieden über seinen neuesten Coup. Überraschend belegte der Schweizer Triathlet und Hawaiifinisher Konrad von Allmen Rang zwei. Auf Rang sechs folgte der Kemptener Tobias Brack als bester Deutscher.
Zwei deutsche Erfolge gab es beim über 42 km und einer Höhendifferenz von +1890 / – 1710 Metern führenden Marathon mit Start in Bergün und Ziel in Davos zu verzeichnen: Der erst vor fünf Tagen nachgemeldete Max Frei (Freiburg) sicherte sich vor dem belgischen Vorjahressieger Koen van Rie und dem Duathlet Dirk Strotmann (Borgholzhausen) nach 3:22:10 Stunden ebenso den Tagessieg wie die Potsdamerin Diana Lehmann, die bei ihrem zweiten Sieg innerhalb von vier Jahren immerhin die renommierte Schweizer Berglauf-Spezialistin Carolina Reiber schlagen konnte.
Bei hervorragenden äußeren Bedingungen gab es bei der Traditionsveranstaltung im Kanton Graubünden in keiner Phase kritische Momente, die eine Notfallsituation bedeutet hätten. „Die Zwischenbilanz ist nach 9 Stunden Renndauer eine sehr positive“, bilanzierte Rennarzt Gregor Niedermaier. „Es gab kaum Infusionen, weil die Wetterlage eine sehr günstige ist. Wir mussten nur vier Läufer hospitalisieren. Allerdings ein Läufer mit einer offenen Schädelfraktur, der im Abstieg von der Keschhütte gestürzt war“.
Insgesamt gingen beim 23. Swiss Alpine Marathon 4 591 Teilnehmer aus 49 Nationen an den Starts des hochalpinen Spektakels mit Wettbewerben zwischen dem „Königswettbewerb“ über 78 km und den beiden Kulminationspunkten Keschhütte (2 632 m) und dem Scalettapass (2606 m), dem Marathonlauf und weiteren Kurzdistanzen.
Wilfried Raatz