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24
07
2007

Hawker: Da kann ich nicht zustimmen. Man kann das Rennen oder die Bedingungen am Renntag nicht vorhersagen. Manchmal kommt es deshalb auch zu Enttäuschungen.

Swiss Alpine Marathon Davos, Samstag, 28. Juli 2007 – «Es ist ein grosses Privileg, als Favoritin zu gelten»

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Letztes Jahr kannte sie vor dem Swiss Alpine Marathon Davos hierzulande kaum jemand, heuer ist Elizabeth «Lizzy» Hawker die am meisten beachtete Läuferin. Es ist nicht auszuschliessen, dass die 31-jährige Britin den Streckenrekord – er liegt bei 6:30:12 Stunden – erneut verbessern und noch mehr Männer hinter sich lassen wird. pd./23. Juli 2007

Was scheint Ihnen bei der zweiten Teilnahme am Swiss Alpine Marathon
Davos wichtiger: noch mehr Männer zu schlagen oder wiederum Streckenrekord zu laufen?

Lizzy Hawker: Mein Ziel ist es, so gut zu rennen, wie es an diesem Tag möglich ist. Es wäre wunderbar, wenn ich meine Zeit vom letzten Jahr oder meine Overallposition verbessern könnte. Hauptsache ist aber, dass ich so gut renne, wie ich kann – und das mit viel Herzblut.

Der zweite Triumph binnen Jahresfrist dürfte wohl reine Formsache sein.

Hawker: Da kann ich nicht zustimmen. Man kann das Rennen oder die Bedingungen am Renntag nicht vorhersagen. Manchmal kommt es deshalb auch zu Enttäuschungen.

Verleiht Ihnen die Favoritenrolle zusätzlichen Auftrieb, oder wirkt sie sich hemmend aus?

Hawker: Es ist ein grosses Privileg, als Favoritin zu gelten. Das gibt mir viel Kraft. Aber da ist auch der Druck, mich selber und die Fans nicht zu enttäuschen. Ich habe das Gefühl, den Fans etwas schuldig zu sein und ihnen für den Rückhalt und die Unterstützung zu danken. Als Favoritin besitze ich zudem nicht mehr den Vorteil der Anonymität und der Überraschung.

Was bevorzugen Sie eher: ein einsames Rennen an der Spitze zu laufen oder von einer Konkurrentin angetrieben zu werden?

Hawker: Das ist eine schwierige Frage. Manchmal ist es gut, von einer Konkurrentin verfolgt zu werden: Das macht mich schneller als ich denke, dass es möglich ist. Aber es ist natürlich auch ein grosses Privileg, allein an der Spitze zu laufen.

Sie sind Umweltwissenschaftlerin mit Doktortitel in Polar-Ozeanographie. Wie halten Sie sich auf hoher See körperlich fit?

Hawker: Bis vor kurzem arbeitete ich im Bereich der physikalischen Ozeanographie im Forschungscenter British Antarctic Survey. Ich war bei sieben Forschungsprojekten mit auf See. Es handelte sich um Projekte im südlichen Ozean und auf der antarktischen Halbinsel. Auf dem Schiff gibt es einen kleinen Fitnessraum. Für mich sind Trainingseinheiten dort jedoch ein konstanter Kampf. Der Raum befindet sich mitten im Schiff, wo ich schnell seekrank werde. Zwei Monate auf See zu verbringen und nicht in der Lage zu sein, weiter als bis zum Ende des Schiffdecks zu laufen, ist für mich schon etwas frustrierend.

Der Swiss Alpine Marathon Davos ist eines Ihrer Hauptziele in diesem Jahr. Wie präsentiert sich die Planung darüber hinaus?

Hawker: Sie ist im Moment unklar. Ich nehme ein Rennen nach dem anderen. Möglicherweise bestreite ich den Jungfrau Marathon. Dieser bildet zusammen mit dem LGT Alpin Marathon Liechtenstein und dem Zermatt Marathon (Hawker gewann beide in Rekordzeit, Anm. der Red.) den Mountain Marathon Cup. Oder ich konzentriere mich auf den Ultra-Trail Tour du Mont Blanc, bei dem ich vor zwei Jahren triumphierte.

Weitere Informationen unter
www.alpine-davos.ch

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