Gemeinsam schaffen wir das alles Wechselpunkt in Uetersen - Foto: Michael Strokosch
SUNSET Wattenmeer 2025: Der Weg ist das Ziel
Hauptsache sexy ist nun zwar nicht das Motto des SUNSET Wattenmeer, wohl aber der Name des Teams, das die 252-km-lange Strecke von Hamburg nach St. Peter-Ording am schnellsten absolvierte.
Gut auch, dass Petrus sich gnädig zeigte und im Großen und Ganzen für freundliche Bedingungen sorgte.
Man könnte annehmen, dass die Wetterkapriolen vor einem Jahr nun nicht unbedingt als Werbung fürs Wiederkommen oder zur Premiere gedient haben: Zum einen die hohen Temperaturen, orkanartige Böen, Regenschauer im Stundentakt und eine Zwangspause am Nord-Ostsee-Kanal prägten die Veranstaltung vor gut zwölf Monaten. Doch siehe da: Waren es 2024 insgesamt 90 Teams gewesen, die sich nicht nur den sportlichen Herausforderungen des Staffellaufs vom Hamburger Fischmarkt bis nach St. Peter-Ording gestellt hatten, sondern auch dem Kampf gegen Hitze, Regen und Sturm.
So nahmen dieses Mal sogar 111 Mannschaften als 10er Team oder Ultra-Auswahl (5 Personen) teil. Und das nicht nur aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Auch Leipzig, Köln und Regensburg war vertreten. Teams aus den Niederlanden, Dänemark, Wales, England und Frankreich waren ebenfalls dabei. Selbst ein China-Team (allerdings mit Heimathafen Hamburg) nahm die 252-km-lange Tour in Angriff.
„Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“ – das stellte einst der chinesische Philosoph Laotse fest. Beim SUNSET Wattenmeer machten die Startläufer:innen diesen Schritt am Samstag um 9.00 Uhr bei sonnigem Wetter, indem sie die erste von insgesamt 30 Etappen begannen. Weniger als 24 Stunden später erreichte Claudia Hoth von den Mankiewicz All-Stars als Erste die Seebrücke und überquerte um 8.32 Uhr gemeinsam mit ihren Mitläufer:innen die Ziellinie auf dem Seebrücken-Vorplatz – bei überwiegend sonnigem Wetter, begleitet von einem frischen Wind.
Das spätere Siegerteam war da allerdings noch unterwegs. Denn auch die Startreihenfolge bei diesem Lauf ist eine besonders. So werden die nicht ganz so flotten Teams zuerst auf die Reise geschickt. Zuletzt machen sich die ambitionierten Mannschaften auf dem Weg. In diesem Fall mit einem Abstand von vier Stunden.
Das klingt zuerst natürlich nach einer Art Jagdrennen, hat aber vor allem praktische Gründe mit Blick auf einen möglichst kompakten Einlauf. Und auch wenn die Uhr am Ziel bereits 14.07 Uhr anzeigte, als dann auch die I love Mauldasch-Ultralauf-Truppe (5 Personen) ihr Rennen beendete, und der Abstand doch größer war als beim Start am Vortag, so hatte es zuvor immer wieder Phasen gegeben, in den gleich mehrere Teams binnen Minuten auf dem Seebrücken-Vorplatz ankamen.
Schnellstes Dezett in der Endabrechnung war Hauptsache sexy, welches nur 17:46:19 h benötigte. Vermutlich hat der kräftige Gegenwind auf den letzten Kilometern des finalen Abschnittes am Strand eine etwas schnellere Zeit verhindert, doch nach Meinung eines Gruppenmitgliedes gehörten die wohl schwersten Meter tatsächlich zum Teilstück, welches durch Blankenese führt. Immerhin geht es dort einmal kräftig bergauf. In der Kategorie Ultra triumphierte wiederum das Quintett Social Run Cologne (5 Personen) in 19:39:59 h.
Und dann gab es da noch das Team Matjes Exclusiv Running: Julius Haake und Sönke Weidenhöfer waren als Duo gestartet und nahmen die Strapazen für einen Guten Zweck in Kauf. Die beiden wollten mit ihrer Teilnahme Spenden für das Kinderhospiz Löwenherz in Syke bei Bremen sammeln und bewältigten dank guter Planung mit KI und familiärer Hilfe jeweils 126 Kilometer. Beim Blick auf sein Handy stellte Sönke Weidenhöfer kurz nach der Zielankunft schließlich fest, dass man schon nahe dran an der erhofften Summe von 2.500 Euro war.
Abgesehen von einem Regenschauer – auch das ist offenbar Bestandteil des Wattenmeer-Laufs – gehört auch dazu, dass nicht alle Teams das Rennen den Regeln entsprechend beenden konnten. So bestanden RunC&C und OC&Speed aus jeweils elf Mitgliedern. Weil eine dritte Mannschaft ausgefallen war, durften die Niederländer dank der Erlaubnis des Veranstalters zwei Teilnehmer:innen übernehmen. Die Ultra-Auswahl Circle Fitness Saarburg musste dagegen mit vier statt fünf Leuten auskommen. Trotz langer Suche habe sich kein Ersatz für eine ausgefallene Läuferin gefunden, erklärte Michael Karau. Nach der 19. Etappe ließ das Team daher einige Abschnitt aus. „Es war schön, es versucht zu haben. Aber wir sind gescheitert.“ Wie alle anderen bekamen aber auch Karau und sein Team im Ziel die wohlverdienten Medaillen überreicht.
Die Top-Ergebnisse
Gesamt
- Hauptsache sexy (10 Personen), 17:46:19
- Letzte KRAFT (10 Personen), 18:13:58
- Social Run Cologne (10 Personen), 19:39:59
Standard Teams (10 Personen)
- Hauptsache sexy, 17:46:19
- Letzte KRAFT, 18:13:58
- Mankiewicz All-Stars, 19:45:47
Ultra Division (5 Personen)
- Social Run Cologne, 19:39:59
- Ultra hoffnungslos, 20:01:27
- KRAFT Runners Köln 2, 20:21:08
Frauen
- Inselrunners-Küstenausflug, 23:39:13
- ELB-Enten, 24:37:19
- Bonitas, 27:07:19
Männer
- Ultra hoffnungslos, 20:01:27
- Watt’n Krampf, 21:13:46
- Strandläufer, 21.15:50
Mixed
- Letzte KRAFT, 18:13:58
- Social Run Cologne, 19:39:59
- Turtlerunner, 20:05:56
Firmenwertung
- Hauptsache sexy, 17:46:19
- Mankiewicz All-Stars, 19:45:47
- Legs Miserables (Advario), 20:07:34
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