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27
06
2010

5.702 Läufer hatten gemeldet - auch das ist ein Rekord. Bereits mehrere Jahre in Folge verzeichnet der hella Halbmarathon ein starkes Wachstum.

Streckenrekord – Veranstaltungsrekord – Teilnehmerrekord!Neuer Streckenrekord bei den Männern beim hella halbmarathon hamburg

By GRR 0

Die Fotografen in der Zielgasse waren noch gar nicht vorbereitet, als der Sieger des 15. hella Halbmarathon schon um die Ecke bog: Gilbert Kipruto Kirwa aus Kenia unterbot sowohl den 12 Jahre alten Veranstaltungsrekord von Stephan Freigang (1:02:37, gelaufen auf der „alten“ Strecke im Stadtpark) als auch den vorjährigen Streckenrekord von Peter Kiprotich (1:03:41) und zudem seine eigene, erst vier Monate alte Halbmarathon-Bestzeit (1:02:46) deutlich:

In 1:01:52 brutto stürmte er durch die Zielgerade – im Alleingang. Der Sieger des Wien-Marathon 2009 war große Teile des Rennens alleine vorweg gelaufen und hatte zum Schluss fast zwei Minuten Vorsprung herausgearbeitet.

Ben Kimutai Kimwole und Peter Kiprotich, ebenfalls beide aus Kenia, kämpften um so härter um den zweiten Platz. Mit einer hauchdünnen Sekunde Vorsprung gewann Kimwole in 1:03:41 brutto.

Danach ging es Schlag auf Schlag: Bis Platz 12 und 1:09:41 einschließlich waren alle Plätze für den „Kenia-Express“ reserviert. Als schnellster Deutscher folgte der Lübecker Lokalmatador Dennis Mehlfeld in 1:09:55 vor dem Hamburger Lokalmatador Mourad Bekakcha (BSG Laufwerk Hamburg / LG Wedel-Pinneberg, 1:11:05). Der war nicht so recht mit seinem Ergebnis zufrieden, denn er hätte gerne sowohl Mehlfeld als auch die 1:10er Marke unterboten – und 2008 hatte Ayk Meretzki vom HSV mit 1:09:30 eine hohe Hamburger Messlatte vorgelegt, an die er nicht herankam.

Sieg bei den Frauen mit winzigem Vorsprung

Bei den Frauen kamen die ersten drei fast gleichzeitig ins Ziel: Caroline Chepkwony und Ruth Wanjiru liefen im Gleichschritt in 1:15:22 bzw. 1:15:23 über die Ziellinie – dass Chepkwony dabei einen winzigen Vorsprung hatte, ist nicht einmal auf einem aus zehn Metern Entfernung geschossenen Zielfoto zu erkennen. Nur eine Sekunde dahinter wurde Lydia Kurgat mit nochmals 1:15:23 Dritte. Dass bis zur letzten Sekunde gekämpft wurde, war hier durchaus wörtlich zu nehmen – auch wenn es für einen Frauen-Streckenrekord (1:14:51, 2008) oder -Veranstaltungsrekord (1:14:01, 2002) dann doch nicht reichte.

Schnellste Deutsche hinter 6 Kenianerinnen wurde Silvia Krull von der LG Lage-Detmold in 1:19:02 mit einigem Vorsprung vor Martina Boe-Lange (Post SV Uelzen, 1:24:49, im Vorjahr schnellste Deutsche) und der Hamburger Lokalmatadorin Manuela Sporleder vom 100 Marathon Club (1:25:44).

Plus elf Prozent: Teilnehmerrekord

5.702 Läufer hatten gemeldet – auch das ist ein Rekord. Bereits mehrere Jahre in Folge verzeichnet der hella Halbmarathon ein starkes Wachstum. In diesem Jahr ein Plus von 11,0 %. Der Start auf der Reeperbahn ist mittlerweile ein kleines Volksfest geworden. Um so mehr, als es dieses Jahr – ein wenig unfreiwillig – noch sehr viel zuschauerfreundlicher zuging als 2008. Wegen diverser anderer Veranstaltungen war die Streckenführung an mehreren Punkten geändert worden und die Reeperbahn dieses Jahr gleich zweimal zu durchlaufen – was um so mehr Anfeuerung brachte.

Auch an der halbseitig gesperrten Helgoländer Allee, wegen der langen Steigung sportlich anspruchsvoll, machten links von der Laufstrecke die Fußgänger Stimmung – und von rechts schauten die Autofahrer zu, die sich, im Stau stehend, von den Läufern überholen ließen. Bei den Läufern kamen die Streckenänderungen gut an, und da die Temperaturen entgegen den Befürchtungen ausgesprochen läuferfreundlich geblieben waren, blieb auch die befürchtete Hitzeschlacht aus.

Heiko Dobrick

author: GRR

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