Anja Ritschel, TV Waldstraße Wiesbaden ©Karl-Heinz Flucke
Straßenlauf-DM: Rekord durch Werner Becker – Karl-Heinz Flucke
Drei Wochen nach dem Saisonhöhepunkt, den diesjährigen Senioren-Europameisterschaften im Dreiländereck Zittau, Bogatynia/Zgorzelec (Polen) und Hrádek (Tschechische Republik), zog es nicht allzu viele Straßenläufer nach Nagold in den Schwarzwald. Nur 5 Titelverteidiger hatten die Anreise nicht gescheut, um erneut um Meisterehren zu kämpfen.
Bei den Seniorinnen der W35 hatte Steffi Volke (LG Telis Finanz Regensburg) leichtes Spiel. Sie gewann wie auf der Bahn die 10.000 Meter und verteidigte ihren Titel in 35:13 Minunten.
Auch wenn man die Strecke mit dem Profil des Vorjahres nicht vergleichen konnte, war die Regensburgerin 29 Sekunden schneller.
Siegesserie fortgesetzt
Doppel-Europameisterin Mareike Ressing (W40/LG Wedel-Pinneberg), die bei der EM über 5.000 und 10.000 Meter Gold gewann, reiste direkt aus Saargemünd von der Internationalen Challenge an, bei der sie mit ihrem 3.000-Meter-Sieg am Vortag 7 Punkte für die Mannschaft gesichert hatte. Trotz dieser Doppelbelastung fügte sie dem Bahntitel im Frühjahr in Marburg ohne Probleme den Straßentitel in 36:38 Minuten hinzu.
Neue Titelträgerinnen gab es in der W45 durch Gabi Baltruschat (LG Baden Soden/Sulzbach/Neuenhain) in 40:17 Minuten und Britta Müller (W50/LG Badenova Nordschwarzwald) in 39:28 Minuten. Regina Diez (W55/LG Dorsten) konnte in 40:38 Minuten ebenfalls ihren Erfolg von der Bahn auf der Straße bestätigen. Gudrun Vogl (W60/Spvgg Renningen) war die Titelgewinnerin der W60 (44:37 min).
In der Klasse W65 gab es nur drei Teilnehmerinnen, die den Titel unter sich ausmachten. Dabei hatte Anja Ritschel (TV Waldstraße Wiesbaden) die Nase vorn, die in 48:00 Minuten im Ziel war und damit fast vier Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten und Vereinskameradin Anita Schneider hatte (51:46 min). Älteste Starterin war Elfriede Hodapp (LG Ortenau Nord) in der Klasse W75, die mit 52:40 Minuten rund 30 Sekunden schneller war als im Vorjahr.
Martin Beckmann gewinnt
Drei Mannschaften gab es in der W35/40. Gold ging an den SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken (1:56:13 h). In der Altersklasse W45 und älter war nur eine Mannschaft am Start. Die Wertung ging an den TV Refrath (2:09:58 h).
Erstmals durften auch die Läufer der M35 auf der Straße um die Titel kämpfen. In dieser Klasse hatte der Württemberger Martin Beckmann von der LG Leinfelden-Echterdingen letztendlich die Nase vorn und siegte in 30:22 Minuten vor Sebastian Hallmann (LG Stadtwerke München), der 30:46 Minuten benötigte.
In der Klasse M40 musste Titelverteidiger Jan-Oliver Hämmerling/TSG Bergedorf (31:47 min) dem jüngeren Dennis Pyka (LG Telis Finanz Regensburg; 31:40 min) den Vortritt lassen. In der Klasse M45 gewann Klaus Mannweiler (LG Team Isertal; 33,26 min) mit drei Sekunden Vorsprung vor Matthias Koch (LAV Stadtwerke Tübingen; 33:29 min).
Noch ein Sieg für Hans Joachim Hermann
Den gleichen Einlauf wie auf der Bahn gab es für Titelverteidiger Hans Joachim Hermann (M50/LG Erlangen) in 33:34 Minuten. Er war fünf Sekunden schneller als Reinmund Hobmaier (Post Telekom-SV Rosenheim; 33:39 min).
Jürgen Tuch (ASV Erfurt) heißt der neue Meister in der Klasse M55 (35:16 min). In Abwesenheit von Winfried Schmidt hatte sein Vereinskamerad und Vizemeister des letzten Jahres, Heinz Lorbach (TuS Köln rrh), der erst kürzlich Europameister über 1.500 Meter geworden war, keine Mühe, den Titel nach Hause zu laufen (35:43 min).
Martin Wahl (WSV Oberhof 05), der in Zgorzelec bei hohen Temperaturen mit 36:45,13 Minuten zu EM-Bronze lief, kam als Vizemeister (36:14 min) ins Ziel. Dagegen hatte Klaus Goldammer (OSC Berlin) im ersten Jahr in seiner neuen Altersklasse M60 Mühe und kam nur auf 36:17 Minuten. Noch in Marburg war das Ergebnis umgekehrt.
Wolfgang Nehring wieder vorne
Nach den Bahnmeisterschaften gewann Wolfgang Nehring (VfL Ostelsheim) in der Altersklasse M65 klar in 38:53 Minuten einen weiteren Titel. Noch mehr Vorsprung im Ziel hatte in der M70 Heinz Gerstner (LAG Obere Murg), der 46:45 Minuten benötigte. Nach seinem Erfolg im Frühjahr in Marburg beherrschte der vierfache Senioren-Europameister Klemens Wittig (M75/LC Rapid Dortmund) auch hier die Szene über 10 Kilometer und gewann ganz überlegen in 43:42 Minuten.
Wie wichtig Standards sind, zeigte der Lauf in der M80. Der letztjährige Titelgewinner M75 Werner Beecker (LC Wuppertal) war der einzige Starter und beendete seinen Lauf mit einer weiteren Verbesserung seiner eigenen deutschen Bestleistung um 42 Sekunden auf 46:59 Minuten. Seine alte Bestleistung stellte er am 21. Januar in Wegberg/Nordrhein auf. So kam auch er mehr als verdient zu Meisterehren.
Mannschaftstitel wurden nur in den Altersklassen M50, M55 und M60 und älter vergeben. So kamen die Mannschaften des Post-Telekom-SV Rosenheim (1:46:07 h), der LAV Stadtwerke Tübingen (1:50:16 h) und des VfL Ostelsheim (1:58:28 h) jeweils auf Platz eins.
Karl-Heinz Flucke