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06
03
2011

Für Steffen Justus ist der Ausflug zu den Leichtathleten für lange Monate beendet

Steffen Uliczka und Sabrina Mockenhaupt gewinnen Crossmeisterschaften

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Die Deutschen Crossmeister heißen Steffen Uliczka und Sabrina Mockenhaupt. Während sich der Hindernisläufer der SG TSV Kronshagen/ Kieler TB über seinen ersten Crosstitel freute, sammelte die Läuferin der LG Sieg ihren bereits achten Querfeldein-Titel. Es ist zugleich bereits ihr 28. deutscher Meistertitel.

Selbst wenn die Differenz zu den zweitplatzierten Steffen Justus (LG Stadtwerke München) und Simret Restle (PSV GW Kassel) im Ziel mit 22 beziehungsweise sieben Sekunden deutlich war, mussten sowohl Steffen Uliczka als auch Sabrina Mockenhaupt zugeben, dass es ein hartes Stück Arbeit bis zum Meisterschaftsgewinn war.

„Erst nach der Hälfte der 10,2 km langen Strecke hatte ich das Gefühl, dass ich Steffen Justus im Griff habe. Es war zugegebenermaßen auch angenehm, immer wieder einmal im Windschatten zu laufen. Deshalb habe ich auch zunächst noch gezögert wegzulaufen", sagte der Hindernisläufer. „Heute habe ich die Erwartungshaltung als WM-Starter gespürt", erklärte Uliczka, der als einziger Starter bereits vor den nationalen Titelkämpfen für die Weltmeisterschaften Ende März in Spanien nominiert worden war.

Als Steffen Uliczka nach der Streckenhälfte in einer Bergauf-Bergab-Passage einen kleinen Vorsprung gegenüber Steffen Justus herausgelaufen hatte, war auch der Widerstand des erneut kämpferisch starken Weltklasse-Triathleten gebrochen. „Ich glaube, die WM kann jetzt kommen", freut sich Steffen Uliczka schon auf seinen Start bei der Cross-WM, „denn in Spanien werden wir auf einem ähnlich schnellen Kurs laufen".

Für Steffen Justus ist der Ausflug zu den Leichtathleten für lange Monate beendet, denn bereits in der kommenden Woche beginnt die Vorbereitung auf die Triathlon-Weltcuprennen in Australien. „Gerne wäre ich sogar bei den Halbmarathon- und den 10.000-m-Meisterschaften gestartet, aber das passt in diesem Jahr überhaupt nicht hinein. Unsere Wettkampfsaison beginnt am 10. April in Sydney."

Wie im Vorjahr in Stockach mischte Justus nun auch in Löningen die deutsche Langstreckenelite eindrucksvoll auf. „Ich bin super zufrieden mit meinem Abschneiden. Mit Steffen hatte ich vereinbart, dass wir uns zunächst Runde für Runde abwechseln, das ging wirklich gut. Nun weiß ich, was ich drauf habe. Wenn ich allerdings berücksichtige, dass die Weltspitze im Triathlon 28:00 Minuten über 10 km läuft, weiß ich, dass ich noch viel tun muss."

War Steffen Justus bislang der einzige Triathlet, der bei Deutschen Meisterschaften den Lauf-Spezialisten Paroli bieten konnte, zeigte Löningen nun ein anderes Bild. Im LAZ Saarbrücken haben sich um Olympiasieger Jan Frodeno einige Triathleten gruppiert, die mit Gregor Buchholz und Jonathan Zipf auf den Rängen vier und sechs nun für großes Aufsehen sorgten und den Mannschaftstitel nur knapp gegen die LG Passau verloren.  

Während die Erstplatzierten allesamt sportliche Nahziele anstreben, steht für den Meisterschaftsdritten Arne Gabius (LAV ASICS Tübingen) erst einmal anderes an. „In vier Wochen habe ich Examen, deshalb habe ich in diesem Winter den Sport eindeutig untergeordnet. Danach kann ich mich mit einem Trainingslager im kenianischen Iten belohnen", blickt der Baumann-Schützling auch sportlich in die Zukunft.

„Heute hättest du die Chance gehabt", begrüßte Sabrina Mockenhaupt die dicht hinter ihr einlaufende Simret Restle im Ziel. „Ich habe in dieser Woche viel trainiert und deshalb müde Beine. Mein Fokus liegt in dieser Saison auch eindeutig auf der Straße. Schon in der kommenden Woche geht es bei ‚Rund um das Bayerkreuz' in Leverkusen los. Hauptziel im Frühjahr ist aber ein schneller Halbmarathon am 3. April in Berlin." Die kleine Siegerländerin hatte auf der 6.750 m langen Strecke ihre Mühe mit der Neu-Kasselerin, die aus Eritrea stammt. „Ich hatte unterwegs immer wieder Simret aufgefordert, auch einmal Tempo zu machen. Aber scheinbar war sie doch nicht so stark." Und Simret Restle gab unumwunden zu, dass sie vielleicht zu viel Ehrfurcht vor der Abonnements-Crossmeisterin hatte. „Meine Beine waren eigentlich gut, nur hatte ich mit der Atmung etwas Probleme", bekannte sie zudem. „Der Abstand wurde zwar gegen Ende des Rennens immer kleiner, aber mein Respekt war vielleicht doch zu groß."

Erfreulich: Mit der Frauendritten Anna Hahner (Sky2Run) und dem überlegenen Juniorensieger Musa Roba-Kinkal (SC Gelnhausen) wachsen talentierte Langstreckler heran, die die ausgedünnte Spitze beleben können, da sonst durchaus die Gefahr besteht, dass Quereinsteiger wie Steffen Justus den Lauf-Spezialisten bei nationalen Titelkämpfen den Rang ablaufen. Pech hatte übrigens der Titelverteidiger Christian Glatting, der sich statt der Langstrecke auf der Mittelstrecke versuchen wollte und nach einem Tritt 400 m nach dem Start den Spike verlor und diesen erst wieder anziehen musste. „Dadurch habe ich gut 20 Sekunden verloren", sagte der Wattenscheider, der sich immerhin noch auf Rang sieben vorarbeiten konnte.   

  race-news-service.com/Wilfried Raatz

Foto: photorun.net

 

 

 

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