Symbolphoto Paris 2024 Graphik: Veranstalter
Start bei Olympia: Union gegen Russen in Paris – Michael Reinsch und Christoph Becker in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Die Bürgermeisterin von Paris lehnt die Beteiligung russischer Sportler ab.
Die Bürgermeisterin von Paris will keine russischen Athleten in ihrer Stadt, solange das Land Krieg führt. Die Unions-Fraktion in Bundestag wendet sich ebenfalls gegen die IOC-Pläne.
Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, hat in ihrer Rede vor dem Stadtrat von Kiew am Donnerstag ihre strikte Ablehnung einer Beteiligung russischer Sportler an den Sommerspielen 2024 in ihrer Stadt bekräftigt, so lange Russland den Krieg gegen die Ukraine fortführe und besetzte Gebiete nicht verlasse.
„So lange die Russen Sie weiter bombardieren, auf Ihre Zivilbevölkerung zielen, Ihre Infrastruktur, diesen Krieg führen, so lange russische Soldaten Ihr Territorium besetzen, will ich nicht, dass russische Sportler an Sportveranstaltungen in Paris teilnehmen“, sagte die Politikerin der Sozialisten im Beisein des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko.
Gegen die Absicht, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Athleten für die Olympischen Spiele von Paris 2024 zuzulassen, wendet sich auch der CSU-Abgeordnete Stephan Mayer, sportpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bundestag. Mit dieser Idee beschreite das Internationale Olympische Komitee einen Irrweg, warnt der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium.
„Für Sportler aus der Ukraine ist es schlichtweg eine Zumutung, gegen Athleten des Aggressors Russland und seines engsten Verbündeten Belarus antreten zu müssen, vor allem bei Olympischen Spielen“, teilt er mit: „Russische und belarussische Sportler bleiben Staatsangehörige dieser Länder, auch wenn sie unter neutraler Flagge starten. Gewinnen sie, werden sie als Russen oder Belarussen von den Zuschauern gefeiert.“
Den Sport aus politischen Erwägungen heraushalten zu wollen, sei in diesem Fall naiv. Der Angriffskrieg Russlands müsse auch im Sport sanktioniert werden.
Michael Reinsch und Christoph Becker in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Donnerstag, dem 9.2.2023