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24
08
2017

SARNEN, 4SEP16 - Impression von der Siegerehrung des Switzerland Marathon Light am 4. September 2016 in Sarnen. Impression of the 3rd Switzerland Marathon Light in Sarnen, Switzerland, September 4, 2016. swiss-image.ch/Photo

Standortbestimmung am SWITZERLAND MARATHON light am 3. September 2017 mit Neuenschwander und Lehmann

By GRR 0

Streckenrekordhalterin Maja Neuenschwander (BE) und Marathonspezialist Adrian Lehmann (BE) sind am SWITZERLAND MARATHON light am 3. September 2017 die Spitzenläufer.

Initiator und Marathon-Europameister Viktor Röthlin wird mit der „grünen Laterne" als letzter Teilnehmer an den Start gehen. Ebenfalls bei der vierten Austragung dabei sind 25 Asylsuchende aus Afghanistan.

„Ich werde direkt vom Trainingslager nach Sarnen anreisen. Eine konkrete Zeitvorgabe setze ich mir aktuell nicht. Sicher gibt mir Sarnen Anhaltspunkte und ich glaube schon, dass ich nach dem Dämpfer im Frühling jetzt insgesamt auf dem richtigen Weg bin. Die Situation ist aber etwas schwieriger einzuschätzen als vor zwei Jahren, als ich in Sarnen 1:12:24 lief", analysiert Maja Neuenschwander die Rückkehr ins Wettkampfgeschehen.

Die beste Marathonläuferin der Schweiz musste im Frühling wegen Rückenproblemen den London-Marathon aufgeben. Die muskuläre Dysbalance hat die 37-jährige nun in den Griff bekommen, kann jetzt wieder Schritt für Schritt an ihr Leistungsniveau heranlaufen und sagt: „Ich bin selber gespannt, wie ich mich fühlen werde. Das subjektive Gefühl wird entscheidend sein." Der SWITZERLAND MARATHON light wird für sie die erste und zugleich letzte Standortbestimmung vor dem Berlin Marathon vom 24. September 2017 sein.

Adrian Lehmann am Start

Bei den Männern richtet sich das Augenmerk auf Adrian Lehmann. Der Langenthaler erlitt im vergangenen Oktober einen Ermüdungsbruch, musste zwei Monate pausieren und wieder bei „Null" beginnen. Basisarbeit war anschliessend gefragt, um die notwendigen Umfänge wieder aufbauen zu können. In den vergangenen Wochen lief er beschwerdefrei rund 200 km pro Woche.

„Das stimmt mich sehr zuversichtlich, so dass ich in Sarnen hoffentlich schnell laufen kann. 2015 war ich schlecht unterwegs, bin allerdings drei Wochen später in Berlin meine persönliche Bestzeit (2:15:08) gelaufen. Ein gutes Omen, also. Ich hoffe sehr, dass ich dieses Jahr eine bessere Leistung in Sarnen zeigen kann und in Berlin trotzdem reüssiere", so Lehmann, der dank der Unterstützung durch die Spitzensportförderung Armee zurzeit unter professionellen Bedingungen trainiert.

„Sarnen ist eine ideale Vorbereitung für Berlin. Ich kann alles 1:1 simulieren. Mein mentales Konzept kann ich genauso überprüfen wie die Verpflegungsstrategie", so Lehmann weiter. Der 28-jährige trifft beim Halbmarathon auf den Sieger des vergangenen Jahres, seinen Teamkollegen, Fabian Kuert. Dieser will sich beim Berlin-Marathon für die EM 2018 (ebenfalls in Berlin) qualifizieren. Lehmann und Neuenschwander werden zudem von diesen drei Äthiopiern gefordert: Helen Bekele (1:11:27), Temesgen Daba (1:01:46) sowie Sisay Yazew (1:02:17).

25 Asylsuchende helfen und/oder laufen selber mit

In Kooperation mit der Abteilung Soziale Dienste Asyl vom Sicherheits- und Justizdepartement Obwalden werden 25 Asylsuchende, die in Obwaldner-Kantonsgemeinden gemeinsam wohnen, bei der diesjährigen Austragung des SWITZERLAND MARATHON light mitarbeiten. Die Frauen und Männer helfen nicht nur beim Auf- und Abbau, sondern einige laufen auch selber mit.

„Es ist wichtig, dass die Asylsuchenden ein Ziel haben und sich z. B. mit Hilfe von kontinuierlichen Trainingseinheiten eine Struktur im Alltag geben können", sagt Silvia Kiser von den Sozialen Dienste Asyl. Die fünf Männer (Jahrgänge 1999-1985), welche selber am Lauf teilnehmen, schwärmen von der attraktiven Kulisse rund um den See und sind generell sehr aktiv. Einige engagierten sich bereits im Frisbee Club Sarnen oder spielen Fussball oder Volleyball. 

Bagheri Khalil (23) aus Afghanistan ist ein Lauf-Neueinsteiger und möchte etwas für seine Gesundheit tun. Khalil ist in der Schweiz vorläufig aufgenommen und macht eine Lehre zum Unterhaltspraktiker EBA. Er startet beim SWITZERLAND MARATHON  light über 10 km und hat extra frei genommen, um beim Abpacken der Startsäcke helfen zu können. Auch der 20-jährige Rezai Mostafa aus Afghanistan ist in der Schweiz vorläufig aufgenommen und trainiert bereits seit rund vier Monaten täglich zwischen fünf bis zehn Kilometer, auch „weil die Landschaft in Kerns so schön ist," wie er sagt.

Zwar fehlen ihm noch brauchbare Joggingschuhe, aber er freut sich auf den Lauf. Ebenfalls dabei: Musawi Sayed, Bakshi Esmatollah (beide Halbmarathon) und Salimi Mohammad Reza (10 km-Lauf). Thomas Mullis, Projektleiter SWITZERLAND MARATHON light ist über die Zusage der 25 Asylsuchenden begeistert: „Wir sind um jeden Helfer froh, der uns unterstützt und freuen uns, dass diese Personen die Chancen nutzen, sich einzubringen – egal ob als Helfer oder Teilnehmer am Lauf."

Gut zu wissen: Röthlin gilt es zu schlagen

Viktor Röthlin ist wieder fit und startet am 3. September als Letzter über die 21.1 km rund um den Sarnersee. Nach seinem Reitunfall und den Schlüsselbein- und Rippenbrüchen, hat sich der Marathon-Europameister von 2010 bestens erholt und will das Feld bei „seinem" Lauf von hinten aufrollen. «Schlag den Vik» lautet das Motto, und jeder Läufer, der vor Röthlin das Ziel erreicht, erhält von Isostar einen Spezialbidon.

Die Neuerungen der 4. Austragung

  • Zum ersten Mal wird der „4 Kilometer Fun-Run" angeboten. Dieser Lauf ist für Einsteiger gedacht. Auf eine Rangliste wird hier bewusst verzichtet.
  • Die Klassenduelle werden für die ganze Schweiz angeboten, rund 750 Schülerinnen und Schüler haben sich bereits angemeldet.

Das Programm vom 3. September 2017

  • 10:00 Uhr – Start Halbmarathon
  • 10:40 Uhr – Start 10 km-Lauf
  • 10:55 Uhr – Start 4 km-Fun-Run
  • Ab 13:15 Uhr – Klassenduelle

author: GRR

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