Bei den Frauen zählen zwei äthiopische Dubai-Siegerinnen früherer Jahre zu den großen Favoritinnen: Berhane Adere (Bestzeit: 2:20:42) und Askale Magarsa (2:21:31)
Standard Chartered Dubai Marathon am Freitrag – Dubai sucht den Nachfolger von Haile Gebrselassie
Am Freitag werden einige der besten Marathonläufer der Welt in Dubai ein erstes Maß im neuen Jahr setzen. Dreimal in Folge hatte Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien) zuletzt das Rennen durch das Wüsten-Emirat gewonnen. Doch auf der superflachen Strecke verpasste er dabei den avisierten Weltrekord, den er in Berlin im Jahr 2008 auf 2:03:59 Stunden verbessert hatte.
Am Freitag wird der Äthiopier nicht am Start sein, denn er hat sich in diesem Jahr für den Tokio-Marathon Ende Februar entschieden.
Ein Weltrekord ist jedoch auch ohne Haile Gebrselassie prinzipiell möglich in Dubai, zumal die Veranstalter dafür eine Rekordprämie von einer Million US-Dollar ausloben. Doch als Haile Gebrselassie vor zwei Jahren auf Kurs war für eine neue Bestzeit, setzten plötzlich sintflutartige Regengüsse ein. Im vergangenen Jahr war es für einen Weltrekord dann zu warm. Am Freitag werden bei leichtem Regen Temperaturen von bis zu 20 Grad erwartet. Es könnte wiederum, selbst im arabischen Winter, zu warm werden für eine erfolgreiche Rekordjagd.
Dass die Natur in Dubai Extreme zeigt, erlebten die Athleten in der Nacht zum Mittwoch. Das Erdbeben im rund 1.500 Kilometer entfernten Pakistan war auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten deutlich zu spüren. Gebäude wackelten mehrere Minuten, darunter auch das Hotel, in dem die Topläufer untergebracht sind.
Trotz aller Widrigkeiten – so zum Beispiel auch die Dubai-Finanzkrise 2009 – ist die starke spitzen- und breitensportliche Entwicklung des Standard Chartered Dubai-Marathons nicht aufzuhalten. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, haben für das Rennen am Freitag über 14.000 Läufer gemeldet. Unter ihnen sind sechs Athleten mit Weltklasse-Bestzeiten von unter 2:07 Stunden sowie zehn weitere, die bereits unter 2:10 gelaufen sind. Für sie geht es neben Bestzeiten um die höchsten Sieg- und Platzierungsprämien, die es im Marathon weltweit zu verdienen gibt. Eine Viertelmillion US-Dollar erhalten die beiden Gewinner am Freitag.
Einer der ersten Anwärter auf die 250.000-Dollar-Prämie ist der Kenianer Eliud Kiptanui. Als 20-Jähriger sorgte er im vergangenen Mai für eine Sensation, als er auf der nicht leichten Prager Marathonstrecke den Kursrekord auf 2:05:39 Stunden drückte. Kiptanui läuft gerne bei warmen Temperaturen, was ihm am Freitag helfen könnte. Zu seinen schärfsten Konkurrenten zählen die beiden Äthiopier Chala Dechase und Eshetu Wendimu, die sich im vergangenen Jahr in Dubai erst auf dem letzten Kilometer Haile Gebrselassie geschlagen geben mussten.
Dechase wurde damals Zweiter in 2:06:33 Stunden, Wendimu belegte Rang drei mit 2:06:46. Zu beachten sein wird auch Evans Cheruiyot (Kenia), sofern der Chicago-Sieger von 2008 (2:06:05 Stunden) seine Verletzungsprobleme aus den vergangenen zwei Jahren endgültig überwunden hat.
Bei den Frauen zählen zwei äthiopische Dubai-Siegerinnen früherer Jahre zu den großen Favoritinnen: Berhane Adere (Bestzeit: 2:20:42) und Askale Magarsa (2:21:31) treffen bei ihrer Rückkehr nach Dubai unter anderen auf ihre beiden Landsfrauen Atsede Baysa (2:22:02) und Aselefech Mergia (2:22:38). Aber auch die Kenianerin Helena Kirop, die im vergangenen Jahr ihre Bestzeit von 2:24:54 Stunden als Dritte des Dubai-Marathons aufstellte und dann in Prag gewann, wird zu beachten sein.
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