Sportliche Berliner Kids - Studie attestiert Berliner Schülern gute sportliche Ressourcen ©Horst Milde
Sportliche Berliner Kids – Studie attestiert Berliner Schülern gute sportliche Ressourcen – SPORT in BERLIN
1.132 (38%) von 2.955 untersuchten Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen aus Charlottenburg-Wilmersdorf, Treptow-Köpenick und Lichtenberg erweisen sich bei Untersuchungen zu ihren sportlichen Ressourcen 2014 im Rahmen des Projekts „Berlin hat Talent" als überdurchschnittlich oder stark überdurchschnittlich sportlich leistungsfähig.
Das sind deutlich mehr, als man im Vergleich mit bundesweiten Populationen erwarten dürfte (ca. 16%). Demgegenüber sind die Berliner Schülerinnen und Schüler mit unterdurchschnittlicher oder stark unterdurchschnittlicher sportlicher Leistungsfähigkeit mit ca. 17% im bundesweit zu erwartendem Durchschnitt.
Mehr als jedes 2. Kind (56%) gehört bereits einem Sportverein an, es kommt zu 63% aus einer Sport treibenden Familie.
Die Heranwachsenden profitieren deutlich von ihrer Vereinszugehörigkeit, von ihnen erreichen nämlich 67% überdurchschnittliche Leistungen, sonst nur 33%.
Die Berliner Schüler sind überwiegend normalgewichtig (Mädchen zu 76%, Jungen zu 77,5%). 94% freuen sich auf den Sportunterricht und möchten zu 75% öfter zum Sport.
Von den 839 Schülerinnen und Schülern aus Treptow-Köpenick hat etwa jedes zweite Kind ein Handy (Jungen 44%, Mädchen 52%), mehr als jedes 3. Kind einen Computer (Jungen 38%, Mädchen 33%) und fast jedes 3. Kind einen eigenen Fernseher (Jungen 37%, Mädchen 27%). 10% der Mädchen und 13% der Jungen sind komplett ausgestattet. Das gilt ähnlich auch für die Vereinsangehörigen: 7% der Mädchen und 13% der Jungen nutzen das komplette Spektrum. Dennoch spielen sowohl Mädchen (75%) als auch Jungen (69%) lieber draußen, bei Vereinsmitgliedern verstärkt sich diese Einstellung.
Die Jungen bewerten sich selbst in ihren sportlichen Eigenschaften (schnell, kräftig, ausdauernd) positiver als die Mädchen, obwohl diese ganzheitlich bessere sportliche Ressourcen haben (48% zu 46%).
Eine Vereinsmitgliedschaft erhöht bei beiden das Selbstvertrauen deutlich, ändert aber nichts daran, dass der Abstand im Selbstvertrauen zwischen Jungen und Mädchen bleibt.
3 von 4 Schülern (77%) beschreiben sich als glücklich, bei den Vereinsmitgliedern sind das sogar 81% (Jungen) und 82% (Mädchen).
Die sportliche Affinität der Heranwachsenden in Berlin – zumindest in den drei Bezirken – ist also weitaus besser, als die öffentliche Diskussion oft vermittelt. Dass sich drei von vier Kindern (8- bzw. 9 Jahre) auf Sport in der Schule freuen, mehr Sport treiben möchten und sich verstärkt draußen aufhalten wollen, zeigt Entwicklungsmöglichkeiten.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jochen Zinner, Institut für Leistungssport und Trainerbildung an der H:G Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst www.trainer-offensive.de
Quelle: SPORT IN BERLIN – Mai/Juni 2015