Sportjournalist Manfred Steffny wird 80 Jahre alt

Olympia-Teilnehmer im Marathon 1968 und 1972

Der Sportjournalist Manfred Steffny, zweimaliger Olympiateilnehmer im Marathonlauf in Mexiko 1968 und in München 1972, vollendet am Samstag, dem 14. August, sein 80. Lebensjahr.

Der gebürtige Trierer ist seit fast 50 Jahren Verleger und Chefredakteur des Laufmagazin SPIRIDON. Er begann seine sportliche Karriere im Jahre 1955 als Kreismeister im Waldlauf in der Altersklasse „Schüler A“. Später lief er Spitzenzeiten u. a. über 5.000 m (14:03 min), 10.000 m (29:06 min) und im Marathon (2:16:45 Std.).

Noch im Jahre 2001 wurde er Deutscher Senioren-Vize-Meister im 10-km-Straßenlauf in der Altersklasse „M 60“. Als Trainer führte er u. a. die frühere Marathon-Weltrekordlerin Christa Vahlensieck (geb. 1949) und seinen jüngeren Bruder Herbert Steffny (geb. 1953) zur Weltspitze im Langstreckenlauf.

Manfred Steffny hat im Dezember 1974 zusammen mit dem Arzt und Laufsportpionier Dr. Ernst van Aaken (1910-1984) das Laufmagazin „Spiridon“ in Düsseldorf gegründet. Das war damals die erste monatlich erscheinende Fachzeitschrift im deutschsprachigen Raum, die den Laufsport hierzulande popularisiert hat. Pünktlich zum 80. ist Heft Nr. 508 unter fachlicher Federführung von Manfred Steffny erschienen. Beruflich war Steffny früher u.a. als Sportjournalist beim General-Anzeiger Wuppertal, bei der Neuen Rhein Zeitung (NRZ) und dem Sportinformations-dienst (sid) beschäftigt.

Manfred Steffny hat sich auch früh einen Namen als Buchautor gemacht: Seine 1974 erstellte Schrift „Lauf mit“, die später im renommierten Fischer Taschenbuch Verlag erschien, ist das erste Laufbuch in der Bundesrepublik, das sich direkt an Läufer und nicht nur an Trainer wendet. Sein auch international erfolgreiches „Marathontraining“ von 1977 ist längst ein heute noch immer wieder gern gelesener Klassiker geworden. Neben den Sachbüchern hat er u.a. auch den Roman „Laufbahn am Limit“ verfasst und einen Lauf-Lyrik-Band herausgegeben.

Manfred Steffny bei einer Lesung des „Literatur-Marathon“ – in der Kunstfabrik Schlot in Berlin – Foto: Horst Milde

Manfred Steffny führte ab dem Jahre 1978 als Erster in Deutschland Laufseminare durch. Im gleichen Jahr gründete er den Nürburgringlauf, ist Pate einiger bekannter Straßenläufe und Veranstalter von Laufreisen. Im Jahre 2004 hat er das erste deutsche Lauf-Lexikon („Von Anfänger über Kniebeschwerden bis Zugläufer“) geschrieben. Insgesamt liegen derzeit neun Laufbücher von ihm vor, die meisten sind in seinem eigenen Verlag („Edition Spiridon“) erschienen, darunter auch ein Ganzjahrestagebuch mit dem Titel: „Als 2000-Füßler durch fünf Kontinente“. Für seine journalistischen Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet. Für sein Lebenswerk hat er 2016 in Berlin den Horst-Milde-Award erhalten.

Ans Aufhören denkt Manfred Steffny, der in Erkrath im Kreis Mettmann lebt und kürzlich den Tod seiner Ehefrau Renate betrauern musste, auch mit 80 Jahren nicht: Tägliches Laufen und Schreiben werden seinen (Berufs-)Alltag auch in „AK 80“ weiter bestimmen. Das nächste Buchprojekt ist schon in Arbeit, nämlich seine eigene Biografie. Die ersten Exemplare von „Nicht immer leichtfüßig – Mein erstes Leben“ sollen bereits den Geburtstagsgästen überreicht werden, zu denen auch Prof. Dr. Alexander Weber (Bad Lippspringe) gehört, der international renommierte „Lauf-Professor“, Gründer und langjähriger Leiter des Deutschen Lauftherapie-zentrum (DLZ), ein enger Wegbegleiter von Manfred Steffny, der u.a. seit über 40 Jahren für das Fachmagazin SPIRIDON als Experte die Testberichte über Laufschuhe verfasst: „Ich schätze Manfred Steffny sehr: Leben, laufen, darüber schreiben.

Dieser riesige Komplex fügt sich in seiner Person zu einer harmonischen, bewundernswerten Einheit. Ich wünsche dem Jubilar, dass ihm die Freude am Leben und Schreiben und unsere stete Verbundenheit noch lange Zeit erhalten bleiben möge“, gratuliert Weber als eine prominente Stimme von „Laufdeutschland“.

 Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

German Road Races (GRR) e.V. und die deutsche Lauf-Community gratulieren dem deutschen Laufpapst auf das Herzlichste und wünschen ihm Gesundheit und weiterhin eine „flotte Schreibe“!

Horst Milde und der GRR-Vorstand