Sporthochschule Köln: 40 Jahre Kreativität in Bewegung ©Deutsche Sporthochschule Köln - German Sport University Cologne
Sporthochschule Köln: 40 Jahre Kreativität in Bewegung
Eine machtvolle Demonstration dafür, dass der deutsche Sport ein „Kulturgut unserer Zeit“ ist, wurde zum Ende des Sommersemesters an der Deutschen Sporthochschule Köln verdeutlicht.
Prof. Wolfgang Tiedt und Anne Tiedt waren zum Abschluss der 40-jährigen Lehrtätigkeit zu einer Veranstaltung eingeladen, die zum „Anschauungsunterricht“ über Jahrzehnte der Kreativität im Sport werden sollte.
Sowohl im „Musischen Forum“, der primären Arbeitsstätte von Wolfgang und Anne Tiedt, als auch im Audimax der Hochschule, wurden noch einmal 40 Jahre Lehrtätigkeit lebendig; waren doch über 100 ehemalige Absolventen des Faches „Tanz und Bewegungskultur“ aus der gesamten Bundesrepublik nach Köln gekommen, sowie Kolleginnen und Kollegen mit dem Hochschulrektor Prof. Walter Tokarski; Studierende, Freunde und Weggefährten aus Jahrzehnten von Wolfgang und Anne Tiedt.
In Workshops und Gruppenveranstaltungen wurden die Gäste tagsüber sowohl in die Praxis des Lehrfaches einbezogen, als auch als Zuschauer bei dem grandiosen Finale am Abend im Audimax. Dort wurde dann auf großer Bühne die geballte Kreativität dieses Faches lebendig, sozusagen ein abendfüllendes „Denkmal“ sportlicher Bewegungskultur.
Tanz und Gesang, Bewegungstheater und Kabarett, dargeboten von Studierenden und zahlreichen Ehemaligen, die in unterschiedlichen künstlerischen Berufen tätig sind, zeigten, dass das „Kulturgut Sport“ inzwischen auch auf andere Bereiche von Kunst und Kultur ausstrahlt.
Wie in wohl in keinem anderen sportlichen Lehrfach konnte sich nämlich im „Spielraum“ von „Tanz- und Bewegungskultur“ eine Symbiose aus Kreativität und wissenschaftlich-künstlerischem Wirken entwickeln, die den Studierenden erlaubte, ihre Ideen in der Bewegung, im Wort und in der Musik zu erproben. So ist es auch nur folgerichtig, dass zahlreiche Absolventen des Faches nach Ende des Studiums in kreative Berufe „abwanderten“ – sozusagen als „kulturelle Botschafter des Sports“, die seine Ideen in andere gesellschaftliche Bereiche hineintrugen.
Anfänge nach dem zweiten Weltkrieg
Begonnen hat alles mit der Neugründung der Sporthochschule Köln nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Hier wurde der Dozentin Anneliese Schmolke und dem Musikprofessor Herbert Langhans die Chance eingeräumt, mit dem Fach „Spiel-Musik-Tanz“ jenes sportlich-kulturelle Fundament zu legen, das sich in den Jahrzehnten seither bis zu seiner heutigen Vielseitigkeit entwickeln konnte. Dieses Lehrfach, in seiner didaktischen Ausrichtung damals eine Singularität, hat der Sportausbildung in Deutschland zahlreiche kreative Anstöße gegeben; als Beispiel wäre nur der derzeitig hohe Stand des Bewegungstheaters zu nennen.
Und dass bei dieser Festveranstaltung in Köln der langjährige Institutsleiter Professor Herbert Langhans – mit seinen 91 Jahren der weitaus älteste Aktive – Hunderte von Teilnehmern zum gemeinsamen Singen begeisterte, könnte durchaus als Symbol für die Lebenskraft des Sports gedeutet werden. Die an der Deutschen Sporthochschule Köln jetzt so gewürdigte Lebensarbeit von Anne und Wolfgang Tiedt ist ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit des Sports – und seines Anspruchs, „ein Kulturgut unserer Zeit“ zu sein.
DOSB – (Quelle: Herbert Somplatzki)
- Links: