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05
2023

Symbolbild - 2011 BMW Berlin Marathon Berlin, Germany September 25, 2011 Photo: Victah Sailer@PhotoRun

Sportfotos von Heinrich von der Becke jetzt online – 1,2 Millionen Negative und ca. 65.000 Schwarz-weiß-Abzüge als Vermächtnis

By GRR 0

(DOSB-PRESSE) Der Berliner Heinrich von der Becke (1913 – 1997) gilt bis heute als einer der profiliertesten Sportfotografen der Welt.

Anlässlich seines 110. Geburtstages hat der in Halle (Westfalen) lebende Sohn Ludwig von der Becke jetzt eine Gedenk-Homepage mit zahlreichen (und vielen bekannten) Aufnahmen seines Vaters zusammen mit dessen Lebensgeschichte eingerichtet.

Insgesamt 1,2 Millionen Negative und ca. 65.000 Schwarz-weiß-Abzüge gehören zu dem (sport-)fotografischen Vermächtnis von Heinrich von der Becke, der auch als „Picasso mit der Kamera“ in Fachkreisen reüssiere und auf zahlreichen Spielfeldern des Sports unterwegs war – nicht nur mit seiner Agfa Billy-Balkenkamera und Blitzlichtgeräten, sondern stets auch bekleidet mit Mantel und Schiebermütze als sein von weitem erkennbares Markenzeichen.

Heinrich von der Becke nahm als akkreditierter Fotograf an 15 Olympischen Sommer- und Winterspielen teil und brache auch bei zahlreichen weiteren Sportveranstaltungen viele Prominenten vor seine Kamera. Dazu gehören z.B. Max Schmeling (1905 – 2005) und Sepp Herberger (1897 – 1977) sowie die Laufidole Paavo Nurmi (1897 – 1973) und Emil Zatopek (1922 – 2000) und die norwegische Eiskunstläuferin Sonja Henie (1912 – 1969). Weltberühmt auch sein Foto der beiden Weitspringer Luz Long und Jessie Owens im legendären Wettbewerb um die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen Berlin 1936.

Sein erstes Sportfoto, das später in einer Zeitung erschien, machte Heinrich von der Becke bei den „Berliner Meisterschaften im Waldlauf“ für die Sportbildagentur Schirner, wo er 1928 einen Lehrvertrag unterzeichnet hatte.

Eines seiner spektakulärsten Fotos dürfte jene Aufnahme aus dem Jahre 1976 gewesen sein, als er beim Sechs-Tage-Rennen in der Berliner Deutschlandhalle jenen unvorhergesehenen Moment voll erwischte, als der Olympiasieger Peter Vonhof (74) den Bruch seines Vorderrades noch gar nicht bemerkt hatte und dann wenige Augenblicke später seine Mitstreiter beim „Speichensalat“ mit zu Boden reißt. Der Nachlass von Heinrich von der Becke wird vom Berliner Sportmuseum verwaltet. Einmal im Jahr verleiht der Stadtsportverband St. Augustin in Bonn den „Heinrich von der Becke-Preis“.

Die neu eingerichtete Homepage bietet eine thematisch gegliederte Auswahl (von Basketball über Fechten bis Wintersport) mit über 400 Bildern, wobei jedes für sich von besonderer Bedeutung ist. Einige der Bilder wurden prämiert bzw. als “Sportfoto des Jahres” in Deutschland ausgezeichnet. Die Bilder dokumentieren in kleinen Ausschnitten die Arbeit des Fotografen auch in der Zeit als Berichterstatter im Zweiten Weltkrieg sowie als Fotoreporter des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens vorzugsweise in Berlin (hier u.a. auch aus den 1960er Jahren: Mauerbau, Kennedy-Besuch); diese Bilder sollen gleichzeitig auch Mahnmal sein. Der weitaus größere Teil ist jedoch der Sportfotografie gewidmet. Im hinteren Teil befinden sich lesenswerte Beiträge über Leben und Werk von Heinrich von der Becke (u.a. vom Berliner Sporthistoriker Manfred Nippe).

In seiner Einleitung auf der Homepage schreibt Sohn Ludwig von der Becke an einer Stelle: „Ich weiß, dass es nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt zahlreiche Verehrer der Fotokunst meines Vaters Heinrich von der Becke gibt. Ich möchte mit dieser Website einen unkomplizierten Zugang zu ihm und seinen Fotos herstellen.“

Das ist von der Becke jun. in hervorragender Weise gelungen. Alle Interessierten können jetzt daran teilhaben – am besten gleich nachschauen und durchstöbern unter: www.vonderbecke.de.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse

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