Viele Fragezeichen bei der Spitzensportreform - DOSB Logo
Spitzensportreform: Athleten finden Ziele der Reform noch offen – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Nach der heftigen Kritik des DOSB und der Landessportbünde meldet sich Athleten Deutschland zum Entwurf des Sportfördergesetzes zu Wort. Die Athletenvertreter haben noch Klärungsbedarf.
Athleten Deutschland meldet sich, nach der heftigen Kritik des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Landessportbünde, mit seiner Stellungnahme zum Entwurf des Sportfördergesetzes aus dem Bundesinnenministerium zu Wort. „Chancen anerkennen, Kritik ernst nehmen, Fragen klären, Potenziale heben“ fordern die Athletenvertreter im Titel ihres am Montag veröffentlichten Textes.
Der abermalige Anlauf für eine Leistungssportreform, das geplante Sportfördergesetz und die unabhängige Leistungssportagentur hätten das Potential, zur Verbesserung der bestehenden Bedingungen beizutragen, schreiben sie.
Debatte initiieren
Sie weisen aber auch darauf hin, dass die Ziele und gesellschaftlichen Funktionen der Spitzensportförderung nach ihrem Verständnis noch offen seien; Athleten Deutschland und DOSB sind damit beauftragt, im Laufe dieses Jahres eine Debatte zu dieser Frage zu initiieren.
Es gelte zu regeln, wie deren Ergebnisse in die Strategie der Spitzensportförderung zu überführen seien. Überhaupt sei von Bund und DOSB zu klären, fordern die Athletenvertreter, wie sich Entscheidungswege für eine nachhaltige, gesellschaftlich legitimierte und breit akzeptierte Spitzensportförderstrategie gestalteten – wer also zwischen dem Primat von Medaillen und der Vielfalt des Sports entscheidet und auf welcher Basis.
Darüber hinaus gelte es für die Partner, ihr Verständnis von Unabhängigkeit zu definieren und abzugleichen.
Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Montag, dem 11. März 2024