Special Olympics Spiele der Herzen – 13. Special Olympics World Summer Games in Athen vom 25. Juni bis zum 4. Juli – Annette Kögel im Tagesspiegel

7500 Sportlerinnen und Sportler aus 180 Ländern treten in Athen an. Bei den Special Olympic World Games geht es vor allem ums Miteinander.

Es sind wahrhaft besondere Spiele. Statt von Wettkämpfen sprechen alle lieber von Wettbewerben, und für manchen Teilnehmer ist schon ein kleiner Hüpfer ein riesiger Entwicklungsschritt: Bei den 13. Special Olympics World Summer Games in Athen vom 25. Juni bis zum 4. Juli gibt es Sport, der nicht dem gängigen Leistungsschema entspricht. Und gerade das macht ihn so sympathisch. Es geht um Anerkennung für alle: „In jedem von uns steckt ein Held“.

Das Kallimarmaron Panathinaikon Stadion ist bei der heutigen Eröffnungsfeier des alle vier Jahre stattfindenden Sportfestes der Menschen mit geistiger Behinderung ausverkauft. Dieses Jahr sind 7500 Athletinnen und Athleten aus 180 Ländern dabei, es gibt 22 Sportarten, in einigen starten Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam.

Weltweit 2500 Trainer, 40 000 Familienmitglieder betreuen ihre Schützlinge, 25 000 Ehrenamtliche engagieren sich, verbringen vor den Spielen Kulturtage mit den Teilnehmern auf Korfu. Die Entsendekosten trägt das Bundesinnenministerium in ähnlicher Höhe wie bei Olympia und Paralympia, dafür sind die Vertreter von Special Olympics Deutschland dankbar. Wer den Eigenanteil in Höhe von 400 Euro nicht stemmt, dem wird unter die Arme gegriffen, dann werden Sponsoren gesucht, andere Unterstützer.

Bevor ein Sportler antritt, musste die Behindertenwerkstätte, der Wohngruppenleiter oder Sportklub bei der Qualifikation angeben, wie gut der Teilnehmer in seiner Disziplin ist. Zu Beginn gibt es zwei Tage lang Testwettbewerbe: Jeder soll die Chance haben, nur gegen Athleten seines Levels anzutreten. „Es ist eine Ehre für mich, Sie zu verabschieden, zu Spielen mit der Vision, eine Gesellschaft zu schaffen, die nicht ausgrenzt, sondern einschließt“, sagte der griechische Botschafter Dimitris Rallis im Roten Rathaus.

Berlin entsendet 26 Teilnehmer, darunter 18 Sportler, des insgesamt 226 Personen starken deutschen Kaders mit 167 Athleten und Unified Partnern sowie 59 Trainern.

Die Deutschen starten in 18 Sportarten. In ihrer Begeisterungsfähigkeit, ihrem Charme und ihrer Leidenschaft stehen sie alle den Nichtbehinderten in Nichts nach.

Annette Kögel im Tagesspiegel, Sonnabend, dem 25. Juni 2011