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29
12
2008

Bei der 30. Jubiläumsausgabe waren es 2.027 Finisher, die Spätentschlossenen mussten zum Teil sogar mangels vorrätiger Startnummern mit einer Papiernummer Marke Eigenbau ins Rennen über die 10 km-Distanz gehen.

Spannendes Finale beim Frankfurter Kultlauf – Spurterfolge für Heiko Baier vor Timo Zeiler und Simret Restle vor Veronika Ulrich – 30 Jahre Silvesterlauf Frankfurt – Wilfried Raatz berichtet

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Es hat sich innerhalb von 30 Jahren vieles beim Frankfurter Silvesterlauf getan. Aus einer improvisierten Bühne für die Moderation und Handzeitnahme auf dem Parkplatz an der Babenhäuser Straße ist längst ein Moderationstruck und eine elektronische Zeitmessung mit dem Championchip geworden, nach zwischenzeitlichem Intermezzo im Schankraum des Waldstadions ist nun die Abschlussfete in der frisch renovierten Wintersporthalle im Schatten der Commerzbank-Arena geworden.

Geblieben ist die Lauffreude, wenngleich die Zahl von einst 600 auf längst über 2000 angewachsen ist.

Bei der 30. Jubiläumsausgabe waren es 2.027 Finisher, die Spätentschlossenen mussten zum Teil sogar mangels vorrätiger Startnummern mit einer Papiernummer Marke Eigenbau ins Rennen über die 10 km-Distanz gehen. Geblieben ist auch die merkliche Zurückhaltung bei der Besetzung an der Spitze, lokale Größen geben dankbar den Ton an, auch wenn sich in der Vergangenheit immer wieder einmal der eine oder andere schnelle Afrikaner bei einem Zwischenstopp in der Mainmetropole auf dem schnellen Parcours durch den Frankfurter Stadtwald versucht hatte. Und dabei vergeblich nach dem Streckenrekord gegriffen hatte, denn diese halten seit 1089 der Tscheche Ivan Uvizl mit 29:42 bzw. Iris Biba aus dem nahen Freigericht seit 1998 mit 33:04 Minuten.  

Bei einigen Minusgraden wurde am letzten Sonntag im „alten Jahr“ zur Mittagszeit einer der ältesten Silvesterläufe in Deutschland gestartet. Vorweg der vielfache Hessenmeister Heiko Baier aus Fulda, der deutsche Berglaufmeister Timo Zeiler aus dem schwäbischen Trochtelfingen und der aus Marokko stammende Franke Joseph Katib. Bei den Frauen bildete sich eine Vierergruppe mit der zuletzt eher enttäuschenden Eintracht-Läuferin Simret Restle, der in Offenbach lebenden deutschen Berglauf-Vizemeisterin Veronika Ulrich, der hochtalentierten 19jährigen Lisa Hahner aus dem Rimmels bei Hünfeld und der Äthiopiern Tehetena Tsegaw im Trikot des veranstaltenden Laufclub Spiridon Frankfurt.

Als die Läufer nach dreißig Minuten aus dem Stadtwald die lange Chausseegeraden zurück kamen, fightete der inzwischen zur Berglauf-Weltklasse aufgestiegene Timo Zeiler mit dem eher auf den Mittelstrecken angesiedelten Heiko Baier um den Sieg. Auch wenn Baier dank seines höheren Sprintvermögens am Ende mit 30:41 Minuten die Nase vorne hatte, jubeln durfte vor allem der Bergläufer, der sich mit einer Steigerung seiner 10 km-Bestzeit von 45 Sekunden auf 30:46 Minuten für seinen neuen Club Eintracht Frankfurt empfehlen konnte. Dahinter ging es mit größeren Abständen weiter: Katib lief 31:05 und hielt damit den talentierten osthessischen Mittelstreckler Julian Flügel (31:38) sicher in Schach.

Ähnlich eng ging es auch bei den Frauen zumindest im Kampf um Rang eins zu. Die 25jährige Simret Restle lief in ihrer grazilen Weise in 35:13 zum knappen Sieg gegen die zwei Sekunden später folgende bereits 40jährige Veronika Ulrich. Dahinter stellte die 19jährige Lisa Hahner mit 36:43 Minuten einen 10 km-Familienrekord auf, den ihre wegen einer Zahnoperation diesmal nur zuschauende Zwillingsschwester Anna mit 37:00 Minuten hielt, die in der abgelaufenen Saison 2008 übrigens Deutschlands schnellste 5000 m-Läuferin und German-Road-Races-Preisträgerin ist.

Als Vierte folgte drei Sekunden später Tehetena Tsegaw und die starke Duathletin Jenny Schulz (37:48).

Wilfried Raatz   

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