Laufspaß in der Nacht: In Rostock kommen die Läufer erst in der Dunkelheit ins Ziel ©Veranstalter
„Spätschicht“ am 06.08.2016 bei der „hella marathon nacht rostock“
Möwe fliegt, Schiff schwimmt, Mensch läuft", so haben die Rostocker das Credo der tschechischen Lauflegende Emil Zatopek für ihren Küstenmarathon gewinnbringend umgewandelt.
Denn das maritime Flair der „hella marathon nacht rostock" ist unverkennbar, auch wenn die Marathonnacht im Umfeld der Hanse Sail Rostock weitaus weniger spektakulär und publikumswirksam in der Öffentlichkeit wirkt.
Unter der Federführung der Hamburger Eventagentur BMS ist der Dämmermarathon, neben dem Marathon in Mannheim und Ludwigshafen der einzige Marathon in den Abendstunden, seit dem Neustart 2009 im leichten Aufwind, wenngleich es ein überaus schweres Unterfangen ist, an der Ostsee einen teilnehmerstarken Marathon zu installieren. Wie andernorts auch ist der Halbmarathon der läuferstärkste Wettbewerb. Der Marathonlauf hingegen wird durch die Staffeln, bei denen bis zu acht Starter integriert werden können, belebt.
Dabei sind die Eckpunkte der Veranstaltung mit der historisch-hanseatischen Altstadt, dem Warnowufer, dem Warnowtunnel und dem IGA-Park gewiss attraktiv. Spektakulär ist natürlich die „Unterwasserpassage” im Warnowtunnel zwischen den Ortschaften Krummendorf und Schmarl, denn die Läufer müssen hier unter den Meeresspiegel abtauchen. Für die Halbmarathonläufer beginnt hier die Punkt-zu-PunktStrecke, Shuttle-Schiffe bringen die Starter dabei vom Stadthafen zum Fähranleger Oldendorf.
Ganz nach dem selbstgewählten Veranstaltungs-Untertitel „Anker gehievt und volle Kraft voraus” gingen die Stars zu Werke und machten die 13. Auflage der „hella marathon nacht rostock“ zum Sommernachtstraum: Einmal mehr dominierte dabei der Dresdener Paul Schmidt, der seinen eigenen Streckenrekord von 2:30:33 auf nunmehr starke 2:19:35 Stunden verbessern konnte und dabei einen Vorsprung von 30 Minuten auf die ersten Verfolger hatte.
Gegen den unwiderstehlich auf das Tempo drückenden Paul Schmidt hatten diesmal sogar die Triathleten des TC Fiko Rostock keine Chance und ließen dem Marathon-Einzelstarter klar den Vortritt (2:21:06). Die schnellste Frau war übrigens eine Einheimische und heißt Laura Michel (3:09:46). Sie ist wie Paul Schmidt Medizinerin. Im Halbmarathon-Wettbewerb setzten sich Remo Barthel (1:16:15) und Marie Hauer (1:27:50) durch. Eröffnet wurde übrigens die 13. Auflage durch ein Musikfestival am Freitagabend auf dem Neuen Markt, der am Marathontag Jahr für Jahr traditionell die Drehscheibe in der Hansestadt ist.
weitere Infos unter www.rostocker-marathon-nacht.com
Entnommen dem GRR-Fachmagazin "road races 2016"