Sorgt Irina Mikitenko in London für Furore?
Gut sechs Monate nach ihrem glänzenden Marathon-Debüt in Berlin wird Irina Mikitenko am Sonntag zum zweiten Mal über die klassische Distanz antreten: Beim erstklassig besetzten London-Marathon hat die Athletin des TV Wattenscheid dabei sehr gute Platzierungschancen und könnte ihre starke Berliner Debützeit von 2:24:51 Stunden weiter verbessern. „Die Form stimmt und meine Trainingsläufe waren besser als vor dem Berlin-Marathon“, sagt Irina Mikitenko vor dem Rennen mit über 35.000 Teilnehmern.
Allerdings gibt es ein Manko: Probleme mit dem linken Fuß behinderten sie in den letzten Wochen. „Ich konnte trotzdem mein Trainingsprogramm fast komplett absolvieren und habe jetzt auch keine Schmerzen mehr. Wenn der Fuß hält, dann müsste ein gutes Ergebnis herauskommen“, sagt die 35-Jährige, die sich nach einer starken Karriere über die Bahn-Langstrecken nun vollkommen auf den Marathon konzentriert.
Die starke Konkurrenz und die Strecke, auf der man schnell laufen kann“, antwortet Irina Mikitenko auf die Frage, warum sie sich für den Start beim London-Marathon entschieden hat. Dabei nimmt sie sich keine bestimmte Zeit vor sondern will so gut es geht mitlaufen in dem Weltklassefeld. „Das ist ein guter Test für die Olympischen Spiele“, sagt die zweifache Mutter, die teilweise ein Trainingspensum von mehr als 200 Kilometer wöchentlich absolviert hat. Vier Wochen lang trainierte sie dabei in Kirgisien in der Nähe ihrer früheren Heimat Kasachstan. „Ich hatte dort sehr gute Trainingsbedingungen in Höhen von 1600 bis 1700 Metern. Auch die Temperaturen waren mit 15 bis 16 Grad sehr angenehm. Ich kenne dieses Gebiet von früher, bis 1996 bin ich immer dorthin gefahren“, erklärt Irina Mikitenko.
Dass sie gut in Form ist, hat Irina Mikitenko bereits vor knapp vier Wochen in Paderborn bewiesen. Dort gewann sie den Halbmarathon in persönlicher Bestzeit von 68:51 Minuten. Damit steht sie in der Jahresweltbestenliste an vierter Stelle und war auf einer regelkonformen Strecke so schnell wie keine Deutsche seit Uta Pippig 1995. In London könnte sie nun ebenfalls an Erfolge anknüpfen, die es für deutsche Marathonläufer bei den hochklassigsten City-Rennen seit der Ära Uta Pippig – Katrin Dörre-Heinig nicht mehr gegeben hat.
Die Nominierung für Peking ist Irina Mikitenko aufgrund der starken Leistung in Berlin bereits sicher. Das hat ihr Langstrecken-Bundestrainer Detlef Uhlemann signalisiert. Damit kämpfen in den nächsten Wochen fünf Marathonläuferinnen nur noch um zwei Olympia-Tickets. Beste Chancen hat dabei Melanie Kraus (Bayer Leverkusen), die nach einem achtbaren 20. Platz bei der WM im Oktober auch den Frankfurt-Marathon gewann. Sie startet am 4. Mai in Düsseldorf und trifft dort auf Claudia Dreher (LG Ihleläufer Burg) und Luminita Zaituc (LG Braunschweig). Am gleichen Tag läuft Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken) bei den Deutschen Meisterschaften in Mainz und eine Woche zuvor startet die Überraschungs-Europameisterin von 2006, Ulrike Maisch (LAV Rostock), beim Hamburg-Marathon.
Text: race-news-service.com