Symbolbild - Skilanglauf - Foto: swiss-image.ch/Photo by Andy Mettler
SKILANGLAUF: Wie eine Russin das große Geschäft verdirbt – Von KLAUS BLUME
Auch, wenn die Russen am Ende nicht mehr mitgelaufen sind – im jetzt beendeten Weltcup der Skilangläufer hinterließen sie dennoch den nachhaltigsten Eindruck.
llen voran die 26jährige Natalja Neprajewa – in Peking Olympiasiegerin mit der Staffel, Zweite im Skiathlon und Dritte im Teamsprint. Erfolge, hinter denen der 60jährige Jurij Brodavko steht. Ein Mann, den sie in der Szene nur „DEN Doping-Coach“ nennen.
Seit Jahren. Unwidersprochen!
Die renommierte Osloer Zeitung „Dagbladet“ schreibt dazu: „Man kann den russischen Erfolgen so lange nicht trauen, so lange Borodavko dafür steht.“ Erklärt wird das nicht weiter. Offenbar gehen sie beim „Dabladet“ davon aus, dass in Skandinavien jeder weiß, dass Borodavko 2010 sogar zwei Jahre gesperrt war – weil er es mit den Dopingproben nicht allzu genau nahm. Macht nichts, der Mann besetzt längst wieder eine der Schlüsselrollen im russischen Ski-Verband.
Als jemand, der in diesem olympischen Winter vor allem die Karriere der Natalja Neprajewa erfolgreich gelenkt hat: Zum ersten russischen Sieg auf der Tour de Ski und nun sogar zum Erfolg im Gesamt-Weltcup. Was deren österreichischer Ski-Hersteller aber nicht mit den sonst so üblichen Erfolgs-Arien gefeiert hat. Man weiß dort schließlich, dass sich – mit einem russischen Namen als Zugpferd – allenfalls ein Viertel dessen an Skibrettern verkaufen lässt, was mit einer Skandinavierin möglich gewesen wäre.
Schon zu Beginn der Saison, im letzten November im finnischen Lathi, mochte sich die Norwegerin Therese Johaug – die ungekrönte Königin der Szene – schließlich nicht gemeinsam mit Natalja Neprajewa ablichten lassen. Auch im finnischen Fernsehen wollte sie mit der Russin nicht zusammen auftreten.
Nun aber hat die Meisterschülerin des bekennenden Doping-Coachs Jurij Borodavko sogar den Gesamt-Weltcup gewonnen – schlimmer gehe es nimmer, heißt es in der Szene.
Denn dort kann niemand mit ihr werben, dort muss man sich bedeckt halten. Bis zum nächsten Winter. Um dann wieder auf eine verkaufsfördernde Skandinavierin setzen zu können.
Klaus Blume
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