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09
05
2022

Ein phänomenales Telis Duo Simon Boch und Filimon Abraham bei der Titeljagd in Pliezhausen - Foto: Theo Kiefner

Simon Boch setzt mit EM-Norm und Titel zum Höhenflug an – DM-Silber auch für Franziska Drexler und Filimon Abraham, Hanna Bruckmayer holt Bronze – LG Telis Finanz Regensburg

By GRR 0
Pliezhausen, 7. Mai 2022 (orv) – Die 10.000m Entscheidung bei den Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Pliezhausen wird lange in Erinnerung bleiben und ein Telis-Duo mit Simon Boch als neuem Deutschen Meister und Silbermedaillengewinner Filimon Abraham stand dabei im Mittelpunkt.
„Ich will das Ding gewinnen, die Zeit, die ich dabei laufe, ist mir völlig egal“, sagte Boch schon im Vorfeld der Meisterschaften. Damit war klar, dass sich wohl die übrige Konkurrenz um das Tempo kümmern müsste, was dann auch von Anfang an konsequent vollzogen wurde. Ein Trio aus Filimon Teklebrhan (LAC Freiburg), Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) und Bochs Teamkollegen Filimon Abraham tat alles, um Sieganwärter Boch loszuwerden.

Als Erster musste  der Freiburger die Segel streichen, bei Streckenhälfte verlor allmählich Altmeister Tesfaye den Anschluss. Von da an entwickelte sich das Finale zum vereinsinternen Telis-Duell, was man bisher so zumindest auf der Rundbahn noch nicht bei den Männern erlebt hatte. Abraham drückte unbarmherzig aufs Tempo. Boch hing ihm hartnäckig im Nacken. In der letzten Runde spielte der dann seine hohen Spurtqualitäten aus, stellte mit einer 59-Sekunden-Runde in 28:11,69 Minuten einen neuen Hausrekord auf, unterbot dabei die EM-Norm für München und qualifizierte sich genauso wie Abraham, der mit 28:15,95min nur um 95 Hundertstel die EM-Norm verpasste, für den in drei Wochen im französischen Pacé stattfindenden 10.000m Europacup.

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Tobias Ritter wird U23 Fünfter  Foto: Theo Kiefner

„Dort werden Simon und ich die 27er-Zeit packen“, kündigte der Neu-Regensburger schon kurz nach dem Rennen weitere Großtaten für die beiden an. Keineswegs geknickt vom verlorenen Titel zeigte sich der 29Jährige wie schon im Rennen selbst offensiv und optimistisch auch in Hinblick auf einen möglichen EM-Einsatz über die 25 Bahnrunden. Fast unbemerkt im Verfolgerfeld sicherte sich U23 Mann Tobias Ritter (LG Telis Finanz) in dieser Altersklasse mit guten 31:23,80min Platz fünf und seinem Teamkollegen Tobias Prater gelang mit neuer pB in 31:55,52min sogar das erste Rennen unter 32 Minuten.

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Meni Mayer läuft sich wie die hier noch hinter ihr liegenden Katharina Steinruck und Meisterin Alina Reh ins deutsche EC-Team (Foto von Theo Kiefner)

Bei den Frauen blieb das Telis-Team ohne Medaillen, weil Domenika Mayer, frischgebackene Deutsche Marathonmeisterin und designierte EM-Starterin, auf Grund der sehr intensiven letzten Wochen „doch ein wenig müde“ war, wie es Ehemann und Trainer Christian Mayer erklärte. Platz vier nach rundenlanger heftiger Gegenwehr war dennoch aller Ehren wert. Neue Bahn-pB in 32:43,82 Minuten und die Quali für den Europacup sind schließlich auch ein absolut vorzeigbares Resultat. Das Rennen selbst gewann nach dreimonatiger Krankheitspause die EM-Dritte von 2018 Alina Reh (SCC Berlin) mit 32:06,63 Minuten.

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Maria Kerres läuft bei der DM in die deutsche Spitze (Foto von Theo Kiefner)

Eine kleine Sensation lieferte hinter Mayer deren Teamkollegin Maria Kerres ab. Runde um Runde, immer wieder zurückfallenden Gegnerinnen einsammelnd, lief sich die Regensburgerin geradezu in einen Rausch, unterbot mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung von 55 Sekunden auf  für sie phänomenale 32:58,65 Minuten sogar die Norm für den Europacup (33:00,00min) und schrammte damit hauchdünn an einer Nominierung vorbei, weil das deutsche Kontingent mit den beiden Teamkolleginnen Meni Mayer und Miriam Dattke und vier weiteren, teils nur knapp vor ihr liegenden deutschen Frauen bereits gefüllt ist.

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Hanna Bruckmayer überrascht bei der U23 mit Bronze (Foto von Theo Kiefner)

Das die LG Telis Finanz Langstrecke, insbesondere 10.000m kann, zeigten die weiteren Regensburger Resultate an diesem Tag. In einem mutigen Rennen schnappte sich die erst 20jährige Hanna Bruckmayer mit 35:01,46 Minuten (pB) Bronze, Teamkollegin Svenja Ojstersek landete bei den Frauen mit 34:40,38 Minuten auf Rang zwölf.
Bei den im Meisterschaftsprogramm integrierten 5.000m Titelkämpfen der U20 überzeugte die erst 15jährige Franziska Drexler (LG Telis Finanz) mit Silber erneut voll und ganz. In einem taktischen Rennen, das die Regensburgerin ab Kilometer drei weitgehend selbst als absolut Jüngste im Feld bestimmte, musste sie sich nur in einer knappen Spurtentscheidung mit einer Sekunde Rückstand der zwei Jahre älteren Dauerrivalin Linda Meier (LAC Passau) beugen.

Drexler2 Meier DM10k 2022 Kiefnerfoto
Quelle: LG Telis Finanz Regensburg – (orv)

author: GRR