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2022

Hendrik Pfeiffer gewinnt im letzten Rennen für TV Wattenscheid - Foto: Veranstalter

Silvesterläufe 2022: Kimeli siegt mit Kursrekord vor Ringer und Petros in Trier, Klosterhalfen läuft deutsche Bestzeit in Barcelona

By GRR 0

Einen bunten, fröhlichen und stimmungsvollen Jahresabschluss gab es für die Läufer bei den zahlreichen Silvesterrennen. Bei einigen Wettbewerben wurde auch spitzensportlich einiges geboten. Im deutschsprachigen Raum galt dies vor allem für den Lauf in Trier und im österreichischen Peuerbach.

Für den internationalen Höhepunkt aus deutscher Sicht sorgte Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen), die beim 5-km-Rennen am Abend in Barcelona als Zweite mit 14:52 Minuten einen inoffiziellen deutschen Rekord aufstellte (weitere Informationen folgen am Neujahrstag

Konstanze Klosterhalfen wurde in Barcelona zur schnellsten deutschen 5-km-Läuferin aller Zeiten. : www.photorun.net

Den 25 Jahre alten Streckenrekord hat Isaac Kimeli bei seinem Sieg in Trier gebrochen. Der Belgier, der ursprünglich aus Kenia stammt, gewann das stimmungsvolle Rennen über 8 km in 22:18 Minuten. Damit war er drei Sekunden schneller als der Kenianer Isaac Kariuki, der 1997 in Trier 22:21 gelaufen war. Mit Isaac Kimeli, der vor kurzem bei den Crosslauf-Europameisterschaften als Dritter überzeugt hatte, setzte sich in Trier der Favorit und Titelverteidiger durch.

In einem Rennen ohne afrikanische Konkurrenten entwickelte sich eine spannende Entscheidung. Am Ende hatte Isaac Kimeli mit 22:18 Minuten nur zwei Sekunden Vorsprung vor seinem zeitweiligen Trainingspartner Richard Ringer (LC Rehlingen). Der Marathon-Europameister war als Zweiter nach 22:20 im Ziel und entschied damit das Duell mit dem am Ende drittplatzierten deutschen Marathon-Rekordler Amanal Petros (TV Wattenscheid/22:22) knapp für sich. Vierter wurde Nils Voigt (TV Wattenscheid) in 22:27 vor Maximilian Thorwirth (SDF 75 Düsseldorf-Süd/22:36).

Vergleichsweise nicht so stark besetzt war das Rennen der Frauen über 5 km. Zusätzlich mussten die Veranstalter kurzfristig auch noch den Ausfall der Titelverteidigerin verkraften: Die Marathonläuferin Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt), die zum siegreichen deutschen Team bei der EM in München gehörte, musste aufgrund einer Erkrankung passen.

So setzte sich am Ende mit Deborah Schöneborn (SCC Berlin) überraschend wieder eine Marathonläuferin durch. Die Berlinerin, die für das Marathon-Team startet, war nach 15:56 Minuten im Ziel und hatte einen deutlichen Vorsprung vor Lisa Rooms (Belgien) und Martyna Galant (Polen), die als Zweite und Dritte zeitgleich 16:04 liefen. Als Vierte folgte knapp dahinter die EM-Zweite über 3.000 m Hindernis, Lea Meyer (ASV Köln), in 16:05. Platz elf belegte Rabea Schöneborn (SCC Berlin/16:41), die ebenso wie ihre Schwester zum siegreichen deutschen Marathon-EM-Team gehörte.

Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) lief aufgrund ihrer Schwangerschaft entsprechend langsamer und kam auf Rang 20 nach 17:31 ins Ziel.

Peuerbach: Elzan Bibic überrascht erneut, Kristina Hendel auf Platz vier

Elzan Bibic ist der Mann für den Silvesterlauf in Peuerbach. Der Serbe sorgte ein weiteres Mal für eine Überraschung beim bedeutendsten österreichischen Lauf am letzten Tag des Jahres. Zum zweiten Mal in Folge nach 2019 gewann Elzan Bibic das international gut besetzte Rennen über 6,8 km.

Im Mittelteil des Rennens setzte sich der Titelverteidiger gemeinsam mit dem Kenianer Isaac Too, der eine flotte 10-km-Bestzeit von 27:40 Minuten aufweist, ab. In der vorletzten Runde war es dann Too, der nach vorne ging und bereits drei Sekunden Vorsprung hatte. Doch Bibic ließ sich nicht entscheidend abschütteln, kam in der Schlussrunde wieder heran und hatte dann den besseren Spurt im Schlussteil. „Ich freue mich riesig, hier ein zweites Mal gewonnen zu haben. Im nächsten Jahr möchte ich wieder in Peuerbach starten und strebe den dritten Sieg an“, sagte Elzan Bibic, der 2019 mit 18:29,05 Minuten auch den Streckenrekord aufgestellt hatte.

Ganz so schnell war er dieses Mal nicht: Nach 18:54,76 Minuten hatte er den „Biogena Lauf der Asse“ gewonnen. Als Zweiter folgte Isaac Too in 18:56,87 während der Österreicher Andreas Vojta mit 19:05,23 überraschend einen Podestplatz erreichte. Hinter ihm folgten Mike Foppen (Niederlande/19:08,16), Vincent Rono (Kenia/19:08,29) und Österreichs Marathon-Rekordler Peter Herzog (19:10,32) auf den Plätzen vier bis sechs. Auf Platz acht lief Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald) in 19:43,51 Minuten, Zehnter wurde Sebastian Hendel (LG Braunschweig/19:45,29) in seinem ersten Rennen seit seinem guten Marathon-Debüt in München.

Im Rennen der Frauen über 5,1 km entwickelte sich das erwartete Duell zwischen Äthiopiens Vize-Weltmeisterin über 3.000 m Hindernis, Werkuha Getachew, und der 21-jährigen Kenianerin Edinah Jebitok. Im Mittelteil des Rennens lösten sich die beiden aus der Spitzengruppe, in der bis dahin auch Kristina Hendel (LG Braunschweig) gelaufen war, und zogen davon. Am Ende hatte nicht unerwartet die Hindernis-Weltklasseläuferin Werkuha Getachew den besseren Spurt und gewann in 16:01,10 vor Edinah Jebitok (16:01,92). Marusa Mismas Zrimsek (Slowenien) entschied den Kampf um Platz drei in 16:20,36 klar für sich, aber Kristina Hendel konnte nach einer Verletzungspause bei ihrem ersten Rennen seit dem EM-Marathon, wo sie zum deutschen Sieg-Team gehörte, mit Rang vier in 16:30,24 durchaus zufrieden sein. Julia Mayer (Österreich) folgte als Fünfte mit 16:37,86.

Bietigheim: Favoritensiege für Simon Boch und Alina Reh

Die Favoriten setzten sich in Bietigheim durch: Über die 10,75 km lange Strecke gewann Simon Boch in 31:47 Minuten. Der Läufer der LG Telis Finanz Regensburg gewann knapp vor dem Äthiopier Adane Belete, der ebenfalls für den Regensburger Klub startet und nur drei Sekunden später ins Ziel lief. Dritter wurde mit deutlichem Abstand Florian Röser (TV Konstanz) in 33:39 Minuten.

Alina Reh gelang ebenfalls ein Sieg zum Jahresabschluss, wobei die 25-jährige Läuferin des SCC Berlin (Marathon-Team) einen sehr großen Vorsprung herauslief. Die Cross-EM-Dritte war nach 35:02 Minuten im Ziel. Als Zweite folgte Eva Dieterich (Laufteam Kassel) in 36:40 vor Esther Jacobitz (ASV Köln/37:38).

Hannover: Hendrik Pfeiffer gewinnt im letzten Rennen für TV Wattenscheid

Hendrik Pfeiffer hat erwartungsgemäß souverän den Silvesterlauf in Hannover gewonnen. Der 29-Jährige siegte über die rund 5,8 km lange Distanz in 17:24,50 Minuten vor Philipp Tabert (VfL Eintracht Hannover) und Michel Heinrich (SC Belle), die nach 17:53,90 beziehungsweise 18:36,30 im Ziel waren. Für Hendrik Pfeiffer war es ein Abschiedsrennen und zugleich ein Neustart. Zum letzten Mal startete der Marathonläufer, der im Sommer zum deutschen EM-Team gehörte, das in der Europa-Cup-Wertung die Silbermedaille gewann, für den TV Wattenscheid. Ab 2023 läuft Hendrik Pfeiffer für TK Hannover. „Das war ein toller Jahresabschluss für mich und gleichzeitig ein großartiger Start für all die Projekte, die wir in 2023 hier in Hannover an den Start bringen wollen“, sagte Hendrik Pfeiffer.

Schnellste Frau war Marie Pröpsting (VfL Eintracht Hannover) in 20:49,20. Sie siegte vor Christin Nitschke (SG Bredenbeck/22:23,50) und Sabrina Jaeger (Maschsee-Sharks Hannover/22:24,50). Die angegebenen Zeiten sind Nettozeiten.

race-news-service.com

 

 

 

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