Blog
21
08
2017

Harald Norpoth (r) - Jörg Balke ©Leichtathletik

Silbermedaillengewinner Harald Norpoth vollendet am Dienstag sein 75. Lebensjahr

By GRR 0

Der Silbermedaillengewinner über 5.000 m bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio, der gebürtige Münsteraner Harald Norpoth, vollendet am heutigen Dienstag, 22. August 2017, sein 75. Lebensjahr.

Den Älteren ist das Finale über 5.000 m in Tokio vielleicht noch aus dem Fernsehen oder Hörfunk in Erinnerung: Der durch seine außergewöhnliche Spurtfähigkeit bekannte Harald Norpoth – seinerzeit trainiert von dem Arzt und Langlaufpionier Dr. Ernst van Aaken – belegte überraschend Platz zwei, nachdem er die vermeintlichen Favoriten Michel Jazy (Frankreich) und Ron Clarke (Australien) hinter sich ließ und am Ende hinter Bob Schul (USA) in 13:49,6 min die Silbermedaille gewann.

Harald Norpoth nahm an insgesamt drei Olympischen Spielen teil.

In Mexico 1968 wurde er Vierter über 1.500 m in 3:42,5 min, nachdem er das Rennen über 5.000 m, seiner eigentlichen Spezial-Strecke, in Folge heftiger Seitenstiche aufgeben musste. Bei den Spielen in München 1972 kam er beim Finale über 5.000 Meter am 10. September im Olympiastadion als bester Deutscher in 13:32,6 min auf den sechsten Platz. Mit dieser Zeit hätte er in Tokio Gold gewonnen …

Bei den 1966 zum ersten Mal ausgetragenen Europäischen Hallenspielen in Dortmund siegte Harald Norpoth über 3.000 m; bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1966 in Budapest gewann er Silber über 5.000 m und Bronze über 1.500 m. Im 2.000-m-Lauf gelang ihm 1966 bei den 5. Internationalen Stadionspielen des TSV Hagen 1860 sogar ein Weltrekord. Mit 4:57,8 min. unterbot er dabei als erster Läufer der Welt die 5-Minuten-Marke.

Am 13. Juni 1968 in Fulda war Harald Norpoth am Weltrekord der 4-x-880-Yards-Staffel mit Franz-Josef Kemper, Walter Adams und Bodo Tümmler) in 7:14,6 min beteiligt. Im 5.000- bzw. 3.000-m-Lauf stellte er 1966 und 1967 jeweils Europarekorde auf. Eine weitere Bronzemedaille errang er bei den Europameisterschaften 1971 in Helsinki ebenfalls über 5.000 m. 

In seiner Laufbahn als Leichtathlet gewann Harald Norpoth zwischen 1963 und 1973 insgesamt 18 Deutsche Meistertitel über 1.500 m, 5.000 m und bei Crossläufen.

Bei großen nationalen und internationalen Wettkämpfen war Norpoth nie schlechter als Sechster. Harald Norpoth war damals für viele am Sport und speziell an der Leichtathletik Interessierte bzw. Aktive ein Idol und Vorbild.

Mit seinen großen Erfolgen, aber auch mit seinem Trainingsfleiß und seiner Konstanz in den Leistungen gehörte in den 1960er und 1970er Jahren zu den besten deutschen Langstreckenläufern überhaupt.

Harald Norpoth war bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2002 beruflich als Diplom-Sportlehrer an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf tätig. Er hatte zunächst Betriebswirtschaft studiert und als Versicherungsvertreter gearbeitet, bevor er ein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln aufnahm und erfolgreich abschloss – und nicht nur dies: Harald Norpoth, der selbst vereinsmäßig für die DJK Telgte startete, war später ein erfolgreicher Fußball-Trainer.

Er stieg mit der Mannschaft seines Vereins von der 2. Kreisklasse in die Landesliga auf, trainierte später in der Verbandsliga und besaß sogar eine Trainer-Lizenz für die Bundesliga.

Prof. Detlef Kuhlmann

Ehrungen (aus Wikipedia)

1964 erhielt Norpoth das Silberne Lorbeerblatt, 1970 den Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis. Beim Ball des Sports 1971 und 1973 wurde er vom Sportbund der Stadt Münster als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Am 10. Mai 1991 erhielt er den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.[4]

Persönliche Bestzeiten

  • 800 m: 1:49,3 min, 2. Oktober 1966, Herford
  • 1000 m: 2:17,3 min, 21. September 1966, Hannover
  • 1500 m: 3:39,7 min, 17. September 1966, Warschau
  • 1 Meile: 3:57,2 min, 7. September 1971, Berlin
  • 2000 m: 4:57,8 min, 10. September 1966, Hagen, damals Weltrekord
  • 3000 m: 7:45,1 min, 6. Juni 1967, Münster, damals Europarekord
  • 5000 m: 13:20,6 min, 12. Juli 1973, München, damals gesamtdeutscher Rekord

Rekorde (chronologisch)

  • 1500 m: 3:41,2 min, 20. September 1962, Warschau, bundesdeutscher Rekord
  • 5000 m: 13:48,4 min, 4. Juli 1964, Berlin, bundesdeutscher Rekord
  • 3000 m: 7:55,2 min, 5. Juli 1965, Karlsruhe, bundesdeutscher Rekord
  • 5000 m: 13:42,8 min, 7. Juli 1965, Berlin, bundesdeutscher Rekord
  • 5000 m: 13:24,8 min, 7. Juni 1966, Köln, Europarekord
  • 2000 m: 4:57,8 min, 10. September 1966, Hagen, Weltrekord
  • 5000 m: 13:20,6 min, 12. Juli 1973, München, gesamtdeutscher Rekord
  • 4-mal-880-Yards-Staffel: 7:14,6 min, 13. Juni 1968, Fulda (Bodo Tümmler, Walter Adams, Harald Norpoth, Franz-Josef Kemper), Weltrekord
  • 3-mal-1000-Meter-Staffel: 7:01,2 min, 17. Juli 1966, Hamm (Franz-Josef Kemper, Wolf-Jochen Schulte-Hillen, Harald Norpoth), bis heute (Februar 2016) gültiger deutscher Rekord für Vereinsstaffeln

Quelle: Wikipedia

 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply