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2013

Ein spannender Wettbewerb bahnt sich aber auch über 4.400 Meter der weiblichen U 20 an. Mit Maya Rehberg (r.) (SC Rönnau) reist die EM-Dritte des Vorjahres an, die seit dem Herbst in den USA studiert und dort bereits eine starke Crossverfassung zeigen konnte. ©wus-media - Wilfried Raatz

Showdown beim Darmstadt-Cross am Sonntag, dem 24. November 2013 – Ludwig Reiser berichtet

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Der traditionsreiche Darmstadt-Cross ist am kommenden Sonntag (24.) einmal mehr Kriterium für die Nominierung für die Cross-EM in Belgrad am 8. Dezember. Hochkarätig besetzte Wettbewerbe garantieren spannende Auseinandersetzungen um die EM-Tickets. Dies gilt allerdings nur für die Nachwuch-Wettbewerbe der Kategorien U23- und U20.

Die Männer und Frauen hingegen können sich alleine bei Crossläufen im Ausland um eine Nominierung empfehlen, eine Regelung, die bei den Athleten- und Trainern auf Unverständnis und Diskussionen sorgt.  

„Die EM-Qualifikations-Wettbewerbe haben absolutes Meisterschaftsniveau“, beurteilt Wilfried Raatz als Veranstaltungsleiter die Resonanz für die 29. Auflage des Darmstadt-Cross. „Das kann man durchaus als Beleg werten, dass Crosslaufen trotz aller Unkenrufen hierzulande doch einen Stellenwert genießt. Es ist schade, dass man beim DLV für den Bereich Männer und Frauen unklare Nominierungskriterien festgeschrieben hat, die einen direkten Vergleich unserer am Crosslauf interessierten leistungsstärksten Läufer verhindert!“

So müssen die an der Cross-EM interessierten Männer und Frauen nur bei einem international ausgeschriebenen Rennen in Frankreich, Belgien oder den Niederlanden empfehlen. Voraussetzung für eine Nominierung ist eine Top-Ten-Platzierung in einem starken internationalen Feld. Auch wer bei der Ekiden-Staffel in Chiba (23. November) einen guten Eindruck hinterlässt, hat die Chance auf eine Cross-EM-Teilnahme.

„So unüberschaubar war die Situation selten zuvor!“ wetterten so erfahrene Trainer wie Kurt Ring (Regensburg) oder Winfried Aufenanger (Kassel). „Für mich kann eine Lösung nur so aussehen: Alle rennen gegeneinander und die Erstplatzierten gehen mit zur EM. Vorausgesetzt, man will überhaupt eine Mannschaft bei den Männern und Frauen zur EM schicken!“ hat der Regensburger Erfolgscoach, der in der zurückliegenden Saison alleine 45 Medaillen mit seinen Läufern der LG Telis Finanz Regensburg bei nationalen Meisterschaften erringen konnte, auch schon einen Vorschlag parat. „Von mir aus auch gerne in Darmstadt. Denn hier sind die meisten Trainer ehedem vor Ort!“

Eigentlich könnte sich Ring bequem zurücklehnen, denn seine Asse Corinna Harrer, Maren Kock und Philipp Pflieger sind in Japan dabei und können sich die Duelle aus der Ferne ansehen. Während Maren Kock auf die EM verzichtet, ist Corinna Harrer als U 23-Ass des DLV für die Europameisterschaften ebenso gesetzt wie der 10.000 m-Meister Pflieger.   

Doch zurück zum Darmstadt-Cross, der in der kurzen (deutschen) Cross-Saison nach dem Auftakt in Pforzheim-Huchenfeld als Höhepunkt gilt und seit Jahren vornehmlich mit attraktiven Starterfeldern aufzuwarten weiß. Nicht zuletzt deshalb haben sich auch die Nachbar-Fachverbände der Schweiz und Österreich entschieden, ebenfalls am Sitz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) die Tickets für die Cross-Europameisterschaften zu vergeben.
 

Hopp oder top

In Pforzheim setzten U23-Athlet Tom Gröschel (TC FIKO Rostock) und die U20-Athleten Johannes Motschmann (SC Magdeburg) und Alina Reh (TSV Erbach) erste Ausrufezeichen – feine Leistungen, die es nun beim Darmstadt-Cross zu bestätigen gilt. Für alle anderen Nachwuchsläufer der U20- und U23-Klassen gilt beim traditionsreichen Crosslauf des ASC Darmstadt das Motto „Hopp oder top“, denn schon nach den Resultaten von Darmstadt werden die Teams für den Start in der serbischen Hauptstadt benannt.

800 m-U20-Europameister Patrick Zwicker versucht sich im Cross

In der U20-Altersklasse hat sich über 6.700 m mit Patrick Zwicker (LG Rülzheim) der U20-Europameister über 800 Meter angekündigt. Julius Lawnik (SC Magdeburg), U20-EM-Dritter über 1.500 Meter, ist ebenso am Start wie Hindernis-Ass Philipp Reinhardt (SV Einheit 1875 Worbis), der EM-Vierte von Donetzk (Ukraine). Gespannt darf man vor allem auch auf Johannes Motschmann (SC Magdeburg) sein, der bei den letztjährigen Cross-Europameisterschaften in Budapest als Zwölfter das beste Resultat aller männlichen Starter erzielen konnte. Ein besonderes Augenmerk gilt aber auch dem 10 km-Jahresbesten Amanal Petros (TSV Bielefeld) oder dem Berglauf-WM-Dritten Manuel Innerhofer (Österreich).

Das vielleicht stärkste Starterfeld ist um 13.20 Uhr mit dem U23-Wettwerb über 8 500 m zu sehen. Mit Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01), Tom Gröschel (TC Fiko Rostock), den beiden Regensburgern Jonas Koller und Moritz Steininger, den Hindernisläufern Martin Grau (TSV Höchstadt) und Tim Stegemann (VfV Spandau/Berlin), Karsten Meier (LG Braunschweig) sowie dem gebürtigen Äthiopier als aktuellem deutschen U 20-Crossmeister Abdi Uya Hundessa (SC Mengerskirchen) ist eine spannende Auseinandersetzung im Kampf um die Spitzenplätze zu erwarten.

Maya Rehberg kommt aus den USA

Ein spannender Wettbewerb bahnt sich aber auch über 4.400 Meter der weiblichen U 20 an. Mit Maya Rehberg (SC Rönnau) reist die EM-Dritte des Vorjahres an, die seit dem Herbst in den USA studiert und dort bereits eine starke Crossverfassung zeigen konnte. In der 16 Jahre alten Alina Reh wird sie aber starke Konkurrenz vorfinden, zudem bewerben sich Anna Gehring (SC Itzehoe), Johanna Christine Schulz (SC Gut Heil Neumünster), Caterina Granz (LG Nord Berlin), Hanna Hoss (LC Rothaus) und der Berglauf-Europameisterin Melanie Albrecht (Unterländer LG) um EM-Tickets.

In der U23-Altersklasse sollte Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) als beste deutsche Läuferin von Pforzheim ihre EM-Nominierung sichern. Gute Chancen auf einen Start in Belgrad haben zudem die Marathonläuferin Nina Stöcker (LG Ratio Münster), Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg), Hanna Klein (LG Limes Rems) und Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe). Die U 23-Läuferinnen werden gemeinsam mit den Frauen gestartet, hier sind neben den DM-Zweiten Carolin Aehling und Julia Galuschka (beide LG Telis Finanz Regensburg) vor allem einige starke Afrikanerinnen am Start.

Bei den Männern trifft mit Manuel Stöckert (TSV Ostheim) der deutsche Vizemeister im Crosslauf auf den DM-Hinderniszweiten Fabian Clarkson (SCB Berlin), Jens Nerkamp (PSV GW Kassel), die beiden Österreicher Christian Steinhammer und Simon Lechleitner und die Kenianer Emmanuel Kiprotich Ngetich und Patrick Mugur Ereng.   

Neues Terrain wird bestens angenommen

Trotz des Umzugs des Darmstadt-Cross von der Lichtwiese unweit des Hochschulstadions vor zwei Jahren in den Südwesten von Darmstadt ist das neue Crossgeläuf in der Laufszene bereits bestens bekannt. Der frühere Truppenübungsplatz am Sportgelände des Fußball orientierten Vereins Rot-Weiß bietet ideale Bedingungen für die Veranstaltungsorganisation.

Leistungsstarke Teilnehmerfelder sind bekanntermaßen ein Gütezeichen des Darmstadt-Cross. Aber auch ein begeisterter junger Laufnachwuchs findet beim Darmstadt-Cross eine viel geschätzte Aufmerksamkeit. So hat es der Veranstalter verstanden, die Schüler-Wettbewerbe einem roten Faden gleich durch den gesamten Laufnachmittag zu ziehen.

Dreizehn- und vierzehnjährige Schüler beginnen das Laufspektakel auf dem komplett einsehbaren Terrain um 11.00 Uhr mit dem Wettbewerb über 2 500 m, Abschluss wird um 16.20 Uhr der Start der Elf- und Zwölfjährigen über 1300 m sein. Insgesamt erwartet der ASC Darmstadt über 800 Teilnehmer.  

 

Ludwig Reiser

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