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05
07
2023

Fotyen Tesfay gewinnt das Peachtree-Rennen in Atlanta vor Jesca Chelangat und Senbere Teferi, die den Sieg verschenkte weil sie das Ziel aus den Augen verloren hatte. - Foto: Atlanta Track Club

Senbere Teferi verschenkt Sieg in Atlanta 2023: Uhr im Blick, Ziellinie nicht

By GRR 0

Als Titelverteidigerin und Favoritin an den Start gegangen, sah beim Peachtree-Rennen in Atlanta über 10 km am Dienstag alles so aus als würde Senbere Teferi ihren Sieg bei einem der größten Straßenläufe der Welt wiederholen.

Doch die 5-km-Weltrekordlerin aus Äthiopien wollte mehr. Auf der Zielgeraden in Führung liegend, schaute die 28-jährige Crosslauf-Vize-Weltmeisterin von 2015 immer wieder auf ihre Uhr, wie im US-Newsletter „Race Results Weekly“ berichtet wird. Senbere Teferi jagte den Streckenrekord, den Kenias Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei vor vier Jahren mit 30:22 Minuten aufgestellt hatte.

Die Uhr hatte Teferi im Blick, die Ziellinie jedoch nicht. Als ein Begleit-Motorrad kurz vor dem Ziel die Strecke verließ, machte die Äthiopierin eine scharfe Rechtskurve, lief dem Motorrad hinterher und verschenkte damit den Sieg bei dem prestigeträchtigen Rennen sowie vielleicht auch den Streckenrekord. Als sie ihren Fehler nach einem Zuruf bemerkte, war es zu spät.

Ihre Landsfrau Fotyen Tesfay gewann das Rennen in 30:44 Minuten vor der Kenianerin Jesca Chelangat, die nach 30:46 im Ziel war. Wenigstens sicherte sich Senbere Teferi noch Platz drei in 30:47. „Ich denke, es ist bestimmt sehr ärgerlich, einen solchen Fehler zu machen“, sagte die Siegerin Fotyen Tesfay, die sich eine Prämie von 10.000 US-Dollar sicherte, zu dem Fauxpas ihrer Landsfrau.

Bei den Männern entwickelte sich im Kampf um den Sieg eine dramatische Sprint-Entscheidung. Am Ende siegte der Kenianer Charles Langat in 27:43 Minuten vor Gabriel Geay (Tansania) und Nibret Melak (Äthiopien). Alle drei Läufer waren zeitgleich im Ziel und erst die Auswertung der Zieleinlauf-Bilder ergab, wer Platz zwei belegt hatte.

Die Veranstalter des Peachtree-Rennens registrierten rund 50.000 Anmeldungen. Der Lauf, der traditionell am amerikanischen Unabhängigkeitstag stattfindet, hatte früher sogar schon bis zu 60.000 Teilnehmer.

race-news-service.com

author: GRR