Eine schnellere Rekordzeit als Svetlana Zakharova hatte übrigens noch keine Starterin in Frankfurt. „Sie ist für mich die klare Favoritin“, sagt Renndirektor Schindler.
Sechs schnelle Kenianer für Frankfurt – Das Elitefeld für den 28. Oktober füllt sich / Ulrike Maisch und Claudia Dreher in der Warteschleife / 3-Euro-Spendenmatte des Caritas Verbands Frankfurt zugunsten der Kampagne „Gemeinsam mehr bewegen“ an der Hauptwache
Beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon am 28. Oktober 2007 vertrauen der Sportliche Leiter Christoph Kopp (Berlin) und Renndirektor Jo Schindler auf kenianische Topläufer. Angeführt wird das Elitefeld von Streckenrekordhalter und Vorjahressieger Wilfred Kigen, dessen Bestzeit von 2:07:33 Stunden, gelaufen im April in Hamburg, derzeit Platz vier in der Weltjahresbestenliste bedeutet. Kigen hält seit seinem ersten Sieg in Frankfurt vor zwei Jahren den Kursrekord (2:08:29), im Vorjahr gewann der Kenianer in 2:09:06 Stunden.
„Wilfred ist gut in Form, er möchte in Frankfurt als erster Läufer den Hattrick schaffen und am liebsten auch seinen Streckenrekord verbessern“, so Schindler. Zur Trainingsgruppe von Kigen gehört auch Vincent Kipsos, dessen Bestzeit seit seinem Lauf in die Weltspitze vor fünf Jahren in Berlin bei 2:06:52 Stunden steht. Kigen und Kipsos – zwei klare Favoriten für den Sieg beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon. Rang drei in der aktuellen Meldeliste nimmt Bellor Yator ein, der Düsseldorf-Sieger 2007 lief am 6. Mai 2:09:47 Stunden. Yator ist ebenso ein Herausforderer wie Hosea Rotich (2:10:18), im Vorjahr Sieger in Nairobi, und Francis Bowen, der Drittplazierte des Vorjahres in Frankfurt (2:10:49).
Gleichfalls ein bekanntes Gesicht in der Börsenmetropole ist Peter Kiprotich, der Viertplazierte des Jahres 2006 (2:10:57). Hinter den sechs schnellen Kenianern reihen sich die Russen Sergey Lukin (2:10:57) und Georgiy Andreyev (2:11:19) ein. Der Brasilianer Clodoaldo Gomes da Silva (2:13:12) will in Frankfurt die Olympianorm von 2:11 Stunden unterbieten, hinzu kommt mit dem Kenianer Linus Maiyo (Halbmarathonbestzeit 62:40 Minuten) ein junger Marathondebütant. Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, die Frankfurter Sportdezernentin, freut sich bereits „auf das große Läuferfest für den Breiten- und Spitzensport in der Sportstadt Frankfurt“, bei dem ein neuer Teilnehmerrekord sehr wahrscheinlich ist. Bislang haben sich knapp 8000 Marathonläuferinnen und -läufer registrieren lassen, die Höchstmarke aus dem Vorjahr (11.230) dürfte also übertroffen werden.
Bei den Frauen führt die Russin Svetlana Zakharova die Meldeliste an. Ihre beste Saison hatte Zakharova, die in Frankfurt von ihrem Mann und Trainer Nikolay Zakharov betreut wird, im Jahr 2003 mit Siegen beim Traditionsrennen in Boston (2:25:20) sowie sechs Monate später in Chicago (2:23:07). „Svetlana kommt mit einer klaren Zielsetzung nach Frankfurt: Sie möchte den Streckenrekord verbessern“, sagt Kopp. Der Kursrekord in der Börsenmetropole wird seit zwei Jahren von der Russin Alevtina Biktimirova (2:25:12) gehalten. Svetlana Zahkarova ist nicht nur eine Tempo- sondern auch eine Meisterschaftsläuferin, bei der WM 2001 in Edmonton kam sie auf Rang drei (2:26:17), zwei Jahre später bei dem schnellen WM-Rennen in Paris wurde sie Neunte (2:26:53). Ihre Tochter kam im Oktober 2006 zur Welt, seit März befindet sich die Russin wieder im Training.
Eine schnellere Rekordzeit als Svetlana Zakharova hatte übrigens noch keine Starterin in Frankfurt. „Sie ist für mich die klare Favoritin“, sagt Renndirektor Schindler. Ebenfalls Mutter einer Tochter ist die 34-jährige Ruth Kutol. Ihre Bestzeit lief die Kenianerin vor vier Jahren als Siegerin des Dublin-Marathons, weitere erstklassige Platzierungen gelangen ihr mit dem zweiten Rang in Paris (2001/2:27:54) sowie bei ihrem überaus erfolgreichen Marathondebüt im Jahr 2000 in Venedig (2:28:16/1.). Nach zweijähriger Wettkampfpause stieg die Kenianerin in diesem Jahr wieder ins Geschehen ein und gewann im Frühjahr den hügeligen Luxemburg-Marathon in locker heraus gelaufenen 2:41:26 Stunden, was aber ganz gewiss nur ein erster Anfang gewesen ist…
In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob Europameisterin Ulrike Maisch (Rostock) und die EM-Elfte Claudia Dreher (Ihleläufer Burg) in Frankfurt an den Start gehen werden. Beide haben Monate hinter sich, die geprägt waren von Verletzungen, beide befinden sich im Aufbautraining. „Ulrike gegen Claudia, das wäre natürlich ein Topduell zum Jahresabschluss auf den Straßen von Frankfurt“, sagt Kopp. Mit Luminita Zaituc (Braunschweig) befindet sich eine weitere deutsche Topläuferin in der Warteschleife, auch der EM-Zweiten von 2002 und Frankfurt-Siegerin 2003 liegt ein Angebot vor.
Innovativ wie die leicht veränderte Streckenführung des Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon mit stärkerer Betonung der Innenstadt und zweimaligem Überqueren des historischen Opernplatzes ist auch der neue Charity-Partner, der Caritas Verband Frankfurt e.V. Der Wohlfahrtsverband hat gemeinsam mit der Stadt Frankfurt als Veranstalter und der Marathon-Organisation die Kampagne „Gemeinsam mehr bewegen“ ins Leben gerufen. Unterstützt wird die Gesundheitserziehung in Kindertagesstätten, mit dem finanziellen Beitrag werden Sport- und Spielangebote ermöglicht. „Bei dem sportlichen Großereignis Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon wollen wir einen sozialen Akzent setzen“, sagt Caritasdirektor Hartmut Fritz.
Das Gesundheitspräventionsprojekt „Bewegte Kinder“ hat seine Schwerpunkte in den Bereichen Spiel und Bewegung, Gesundheit und Ernährung, Entspannung und Stressabbau. Unterstützen können die Läufer/innen das Projekt, indem sie an der Hauptwache über eine so genannte Spendenmatte laufen, die etwas rechts vom Originalkurs ausgelegt wird. Die Daten der Läufer/innen werden automatisch erfasst, der Betrag von 3 Euro vom Konto abgebucht. Mit drei Euro Spende wird jeweils einem Kind eine Trainingsstunde in einer Kleingruppe ermöglicht. Entsprechende Informationen finden die Teilnehmer/innen in ihrem Starterbeutel.