Race-Direktor Gernot Weigl hofft, dass Sebastian Hendel in München am Sonntag den nächsten großen Schritt im Marathon machen kann und unter 2:10 Stunden ins Ziel im Olympiastadion läuft. - Foto: Norbert Wilhelmi
Sebastian Hendel greift in München Olympia-Norm an, Kenianer führen Startlisten an
Sebastian Hendel und eine Gruppe von kenianischen Läufern gehören zu den Favoriten beim Generali München-Marathon am Sonntag.
Während der deutsche Topläufer versuchen möchte, die Olympia-Norm anzugreifen und daher die Uhr stark im Blick haben wird, geht es für die Kenianer um Luke Kibet und Edwin Kimaiyo in erster Linie um den Sieg beziehungsweise die Platzierung. Auch bei den Frauen führen die Läuferinnen aus Kenia die Startliste an: Catherine Cherotich ist mit einem persönlichen Rekord von 2:26:41 Stunden die schnellste im Elitefeld.
Rahmen-Wettbewerbe hinzugerechnet, haben sich bisher schon deutlich über 20.000 Läufer für die 37. Auflage des Rennens angemeldet. Darunter sind über 5.000 Athleten, die die klassische 42,195-km-Strecke mit Start und Ziel im Olympiastadion laufen wollen. Nachmeldungen sind auch noch kurzfristig möglich unter: www.generalimuenchenmarathon.de
Zum ersten Mal in der Veranstaltungs-Geschichte überträgt BR Fernsehen den Generali München-Marathon live. Die gut dreistündige Sendung beginnt am Sonntag um 8.55 Uhr.
„Nach unserem spitzensportlichen Comeback mit zwei Streckenrekorden vor einem Jahr erwarten wir am Sonntag beim Generali München-Marathon wieder interessante und gute Rennen in der Spitze der Männer und Frauen. Ich hoffe, dass Sebastian Hendel für ein starkes deutsches Element sorgen kann und den Schritt unter die 2:10-Stunden-Marke schafft“, sagt Race-Direktor Gernot Weigl. „Dass das Rennen zum ersten Mal im BR gezeigt wird, ist für uns ein großer Schritt nach vorne.“ Während die vorhergesagten warmen Temperaturen die Eliteläufer voraussichtlich weniger beeinträchtigen werden, haben die Veranstalter für die breite Masse der Läufer die Wasserversorgung an der Strecke entsprechend verstärkt.
Zwei deutsche Männer haben bisher die Marathon-Norm für die Olympischen Spiele 2024, die bei 2:08:10 Stunden steht, unterboten: Amanal Petros (2:04:58) und Richard Ringer (2:08:08). Maximal drei deutsche Läufer können in Paris im nächsten Jahr starten. „Meine Form ist gut und besser als vor einem Jahr“, sagt Sebastian Hendel (LG Braunschweig), der 2022 in München sein Marathon-Debüt lief und dabei als Vierter mit 2:10:37 überzeugte. „Ich möchte am Sonntag die erste Hälfte in 64:20 Minuten laufen und hätte dann mit einem Negativ-Split immer noch die Chance, die Olympia-Norm zu unterbieten“, sagt der 27-Jährige. Läuft Sebastian Hendel tatsächlich im Bereich der Olympia-Norm, könnte er auch in das Rennen um den Sieg eingreifen.
Mit einer persönlichen Bestzeit von 2:08:45 führt Luke Kibet die Startliste an. Der Kenianer ist diese Zeit vor vier Jahren in Chuncheon in Korea gelaufen. Der 28-Jährige bereitete sich in Iten in der hochkarätigen Trainingsgruppe von Amanal Petros auf das Rennen vor. Seine Landsleute Edwin Kimaiyo (2:09:12) und Cosmas Kiplimo (2:09:44) sind die Nummer zwei und drei auf der Startliste. Für eine Überraschung gut sein könnte Bernard Muia, der in der leistungsmindernden Höhenlage von Nairobi 2:13:40 gelaufen ist. Der Kenianer ist ein Trainingspartner des Wien-Marathon-Streckenrekordlers Samwel Mailu, der bei der Halbmarathon-WM am vergangenen Sonntag die Bronzemedaille gewann. Muia soll in guter Form sein. Eine gute Rolle spielen könnte auch sein Landsmann Benson Nzioki, der sein Marathon-Debüt laufen wird.
Mit persönlichen Bestzeiten um 2:27:00 Stunden herum führen drei Kenianerinnen die Elite-Startliste der Frauen an. Catherine Cherotich ist mit 2:26:41 die schnellste des Trios. Bemerkenswert ist, dass sie diese Zeit in der Höhenluft von Nairobi erreichte, was dafür sprechen sollte, dass sie in München ohne den Nachteil der dünnen Luft schneller sein müsste.
Während Caroline Chepkwony 2019 beim Enschede-Marathon mit 2:27:00 siegte, rechnet der Münchener Elite-Koordinator Michael Kraus auch mit Teclah Chebet. Sie kommt mit der Empfehlung, sechs ihrer sieben Marathonrennen gewonnen zu haben. Im Frühjahr triumphierte Teclah Chebet in Linz mit einer Steigerung auf 2:27:18.
Topläufer mit persönlichen Bestzeiten
MÄNNER
Luke Kibet KEN 2:08:45
Edwin Kimaiyo KEN 2:09:12
Cosmas Kiplimo KEN 2:09:44
Sebastian Hendel GER 2:10:37
Cornelius Chepkok KEN 2:11:46
Jackson Rutto KEN 2:12:02
Merhawi Ghebreslasie FRA 2:12:34
Amos Birgen KEN 2:13:09
Bernard Muia KEN 2:13:40
Alessandro Giacobazzi ITA 2:15:25
Benson Nzioki KEN Debüt
FRAUEN
Catherine Cherotich KEN 2:26:41
Caroline Chepkwony KEN 2:27:00
Teclah Chebet KEN 2:27:18
Beatrice Cheburet KEN 2:30:41
Flomens Ngurasia KEN 2:30:42
race-news-service.com