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2024

Rom 2024 EM - Logo

Schweizer Rekorddelegation will in Rom 2024 nach Medaillen greifen

By GRR 0

EM, Rom (ITA, 7. – 12. Juni) – Am Freitag fällt in Rom der Startschuss zur Leichtathletik- EM. Swiss Athletics schickt in der italienischen Hauptstadt eine Rekorddelegation von 60 Athletinnen und Athleten ins Rennen. Deren Ziel ist es, die Bilanz von 2022 in München (GER), als die Schweiz sechs Medaillen gewann, min- destens zu egalisieren.

Nach den World Relays Anfang Mai in Nassau (BAH) sind die Eu- ropameisterschaften in Rom das zweite grosse Rendez-vous der Freiluftsaison 2024. Knapp zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Paris (FRA) werden die besten Athletinnen und Athleten Europas im Römer Olympiastadion beziehungsweise auf dem Halbmarathonkurs in der Stadt ihre Karten auf den Tisch legen.

Insgesamt haben die Verbände 1560 Athletinnen und Athleten
aus 48 Ländern gemeldet, die das Publikum zwischen Freitag und
Mittwoch während sechs Tagen begeistern werden. Die Leicht-
athletik-EM steht auch deshalb so früh im Kalender, weil zwei
Tage nach dem Wettkampfende in Rom in Deutschland die vier
Wochen dauernde Fussball-EM beginnt.

Grössere Delegation als 2014 in Zürich
Die Fans der Schweizer Leichtathletik können sich freuen. Swiss
Athletics reist mit einer 60-köpfigen Athletendelegation nach Ita-
lien. Damit wird die bisherige Rekorddelegation – 53 Aktive an
der Heim-EM 2014 in Zürich – um sieben Athletinnen und Athle-
ten übertroffen. Die Selektionierten verdienten sich ihren EM-
Startplatz entweder mit einer erfüllten Limite, via World Ranking
oder sie wurden für eine Staffel aufgeboten. In der WM-Stadt
von 1987 können sie sich nun mit Europas Elite messen.

Das Schweizer Team ist jedoch nicht nur gross, sondern auch
stark. «Es ist ein sehr erfreuliches Zeichen, dass so viele Athle-
tinnen und Athleten in zahlreichen Disziplinen die EM-Qualifika-
tion geschafft haben. Dies verdeutlicht, dass sich die Schweiz im
internationalen Vergleich nicht zu verstecken braucht», sagt Phi-
lipp Bandi, Chef Leistungssport von Swiss Athletics. «Sechs Me-
daillen vor zwei Jahren in München waren für uns ein historischer
Erfolg. Seither hat sich die Schweizer Leichtathletik an der Spitze
positiv entwickelt und es ist unser Ziel, die Bilanz von München
mindestens zu egalisieren, wenn möglich sogar zu übertreffen.»
Medaillengewinner von München sind alle dabei

Alle fünf Swiss Starters, die im August vor zwei Jahren im Münch-
ner Olympiapark auf dem Podest standen, sind in Rom wieder
mit von der Partie. Mujinga Kambundji (STB) gewann damals
Gold über 200 m und Silber über 100 m, Ricky Petrucciani (LC
Zürich) Silber über 400 m, Simon Ehammer (TV Teufen) Silber
im Zehnkampf, Ditaji Kambundji (STB) Bronze über 100 m Hür-
den und Annik Kälin (AJ TV Landquart) Bronze im Siebenkampf.
Ehammer tritt diesmal ausschliesslich im Weitsprung an, Kälin
versucht sich im Siebenkampf und im Weitsprung.

Als Titelverteidiger treten ausserdem die Männer im Halbmara-
thon an, die 2016 in Amsterdam (NED) Gold gewannen. Seither
gab es keinen EM-Halbmarathon mehr, da die Austragung 2020
in Paris der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Mit den Halbmara-
thon-Startern Tadesse Abraham (LC Uster) und Fabienne Schlupf
(TG Hütten) gehören zwei Medaillengewinner der EM 2018 in
Berlin (GER) dem Team an. Abraham holte damals Silber im Ma-
rathon, Schlumpf Silber über 3000 m Steeple.

Zahlreiche Medaillenkandidatinnen und -kandidaten
Das Feld der Schweizer Athletinnen und Athleten mit Medaillen-
potenzial ist in Rom grösser denn je. Ditaji Kambundji tritt mit
einer Saisonbestzeit von 12,49 Sekunden als Führende der eu-
ropäischen Saisonbestenliste an, was ihre vielversprechende
Ausgangslage verdeutlicht. Im Hürdensprint der Männer tritt
Jason Joseph (LC Therwil) als aktueller Hallen-Europameister an
und will diesmal, nach Rang 4 in München, erstmals an einer
Freiluft-EM ganz nach vorne kommen. Er wurde in der EM-Vor-
bereitung vorübergehend von Hamstring-Problemen behindert,
ist inzwischen aber wieder fit.

Auch wenn sie in den letzten Wochen noch nicht an ihre besten
Zeiten herangekommen ist, ist an Grossanlässen immer mit
Mujinga Kambundji zu rechnen. Im 200-m-Sprint der Männer ge-
hen Timothé Mumenthaler (Stade Genève) und William Reais (LC
Zürich) als Nummern 5 und 7 der kontinentalen Saisonbesten-
liste ins Rennen. Über 400 m haben sich die EM-Finalisten von
2022, Ricky Petrucciani und Lionel Spitz (Adliswil Track Team),
wieder viel vorgenommen.

Auch an dieser EM müssen die Top 12 der «Road to Rome» in
den Sprints bis 400 m sowie in den Hürdenrennen nicht an den
Vorläufen teilnehmen und stehen direkt in den Halbfinals.

Lore Hoffmann Vierte in München – und jetzt?
Die 800 m der Frauen sind eine von sieben Bahn-Disziplinen, in
denen die Schweiz die maximale Zahl von drei Athletinnen se-
lektioniert hat. Gespannt sein dürfen die Fans insbesondere auf
Lore Hoffmann (ATHLE.ch), die nach Platz 4 in München nun wie-
der einen Spitzenplatz anpeilt. Die Ausgangslage ist jedoch nicht
einfach. Wegen Problemen an einem Fuss hat sie in dieser Frei-
luftsaison noch keine Wettkämpfe bestreiten können und mit sie-
ben Läuferinnen, die in diesem Jahr schon unter 2 Minuten
gelaufen sind, ist die Konkurrenz sehr stark. Rachel Pellaud (FSG
Bassecourt) und Valentina Rosamilia (BTV Aarau) haben in die-
ser Saison schon exzellente Leistungen gezeigt und könnten für
eine Überraschung sorgen. Dies gilt auch für den 800-m-Spezi-
alisten Ramón Wipfli (STB), der sich kürzlich in 1:45,38 Minuten
an die 3. Position der ewigen Schweizer Bestenliste katapultiert
hat.

Der Langstreckenläufer Dominic Lobalu (LC Brühl) darf seit Mitte
Mai an internationalen Meisterschaften für die Schweiz starten
und kommt in Rom zu seiner Premiere im Dress des Nationalte-
ams. Lobalu tritt über 5000 und 10’000 m an, wobei er auf bei-
den Strecken zu den Medaillenanwärtern gehört. Mit 12:50,90
Minuten pulverisierte er am letzten Donnerstag in Oslo (NOR)
den 40-jährigen Schweizer 5000-m-Rekord von Markus Ryffel.
Über 10’000 m kommt es erstmals zum Direktvergleich des
Schweizer Meisters mit den schnellsten Europäern.

Ehammer, Moser und Kälin in Topform
Auch in den technischen Disziplinen ist die Schweiz mit ambitio-
nierten Aushängeschildern im Einsatz. Der nationale Rekordhal-
ter Simon Ehammer (TV Teufen) greift im Weitsprung ebenso
nach einer Medaille wie Angelica Moser (LC Zürich) im Stabhoch-
sprung. Sowohl der Appenzeller (Platz 3 in Doha) als auch die
Zürcherin (Sieg in Marrakesch) schafften im Mai in der Diamond
League einen Exploit und sind hervorragend in Form. Das Gleiche
gilt für Annik Kälin, die sowohl im Siebenkampf als auch im Weit-
sprung weit nach vorne kommen kann. Beim Mehrkampf-Mee-
ting Ende Mai in Götzis kam sie bis auf neun Punkte an ihren
Schweizer Rekord (6515) heran.

Vier Staffeln im Team
In den Staffelrennen ist die Schweiz in vier von fünf Disziplinen
dabei, nämlich über 4×100 m und 4×400 m bei den Frauen und
Männern. Einzig die 4×400-m-Mixedkonkurrenz findet ohne
Schweizer Beteiligung statt. Während beide Frauenstaffeln die
Olympiaqualifikation in Nassau geschafft haben (wie auch die
Mixed-Staffel), wollen sich die 4×100-m-Männer via Bestenliste
einen der verbleibenden zwei Plätze in Paris sichern. In der ent-
sprechenden Wertung liegen die Schweizer derzeit an vierter
Stelle. Um sich vor den Niederlanden und Trinidad&Tobago zu
platzieren, müssen sie bis zum Ende der Qualifikationsperiode
am 30. Juni mindestens eine Zeit von 38,29 Sekunden laufen.
Ihr aktueller Schweizer Rekord liegt bei 38,36.

Schlumpf, Bekele, Abraham, Kyburz: via Rom nach Paris
Die Halbmarathons finden am Sonntagvormittag statt. Die Män-
ner starten um 9 Uhr, die Frauen eine halbe Stunde später. Mit
der Schweizer Rekordhalterin Fabienne Schlumpf (TG Hütten),
der erstmals nach ihrer Einbürgerung für die Schweiz laufenden
Helen Bekele (Stade Genève), Tadesse Abraham (LC Uster) und
Matthias Kyburz (LC Basel) sind vier Läuferinnen und Läufer da-
bei, die für den Olympiamarathon im August in Paris selektioniert
sind. Für sie ist die EM ein wichtiger Meilenstein in ihrer
Olympiavorbereitung. Bei den Männern geht ein vierköpfiges
Team ins Rennen, dem auch der Europarekordhalter Julien Wan-
ders (Stade Genève) und Patrik Wägeli (LC Frauenfeld) angehö-
ren. Insbesondere Helen Bekele und dem Männer-Team ist
durchaus ein Medaillengewinn zuzutrauen.

Täglich Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS und RSI) berichtet täglich
umfassend über das Geschehen an der EM und überträgt die
Wettkämpfe live. Als SRF-Experten analysieren der frühere Spit-
zen-Marathonläufer Viktor Röthlin und die ehemalige Sieben-
kämpferin Ellen Sprunger das Wettkampfgeschehen. Beim
Westschweizer Fernsehen RTS tritt die mehrfache Schweizer Re-
kordhalterin Lea Sprunger als Co-Kommentatorin auf.
Swiss Athletics berichtet sowohl in den sozialen Medien (Insta-
gram und Facebook) als auch auf der Verbands-Website ausführ-
lich über die EM.

Rom (ITA). Europameisterschaften (7. bis 12. Juni 2024). Die
Selektionen von Swiss Athletics. Männer. 100 m: William Reais
(LC Zürich). – 200 m: Timothé Mumenthaler (Stade Genève),
Reais, Felix Svensson (Versoix Athlétisme). – 400 m: Ricky Pet-
rucciani (LC Zürich), Lionel Spitz (Adliswil Track Team). – 800
m: Ramón Wipfli (STB). – 1500 m: Tom Elmer (LC Zürich). –
5000 m: Morgan Le Guen (Stade Genève), Dominic Lobalu (LC
Brühl), Jonas Raess (LC Regensdorf). – 10’000 m: Lobalu, Raess.
– 110 m Hürden: Mathieu Jaquet (LC Frauenfeld), Jason Joseph
(LC Therwil). – 400 m Hürden: Julien Bonvin (CA Sierre), Dany
Brand (LC Zürich), Nahom Yirga (LC Zürich). – 3000 m Steeple:
Michael Curti (LC Therwil). – Stab: Dominik Alberto (LC Zürich).
– Weit: Simon Ehammer (TV Teufen). – Zehnkampf: Finley Gaio
(SC Liestal). – 4×100 m: Bradley Lestrade (Lausanne-Sports),
Enrico Güntert (LC Schaffhausen), Fabio Luginbühl (LV Thun),
Pascal Mancini (FSG Estavayer), Mumenthaler, Reais, Svensson.
– 4×400 m: Brand, Bonvin, Charles Devantay (Lausanne-
Sports), Vincent Gendre (Athletica Veveyse), Petrucciani, Spitz,
Yirga. – Halbmarathon: Tadesse Abraham (LC Uster), Matthias
Kyburz (LC Basel), Patrik Wägeli (LC Frauenfeld), Julien Wanders
(Stade Genève).

Frauen. 100 m: Géraldine Frey (LK Zug), Mujinga Kambundji
(STB), Salomé Kora (LC Brühl). – 200 m: Fabienne Hoenke (LV
Fricktal), Sarah Atcho-Jaquier (Lausanne-Sports), Mujinga Kam-
bundji, Léonie Pointet (CA Riviera). – 400 m: Julia Niederberger
(LA Nidwalden), Giulia Senn (LC Zürich). – 800 m: Lore Hoff-
mann (ATHLE.ch), Rachel Pellaud (FSG Bassecourt), Valentina
Rosamilia (BTV Aarau). – 1500 m: Joceline Wind (Biel/Bienne
Athletics). – 100 m Hürden: Ditaji Kambundji (STB). – 400 m
Hürden: Annina Fahr (LAC TV Unterstrass), Yasmin Giger (LC
Zürich). – 3000 m Steeple: Shirley Lang (LC Therwil), Chiara
Scherrer (TG Hütten). – Hoch: Salome Lang (Old Boys Basel). –
Stab: Lea Bachmann (Old Boys Basel), Angelica Moser (LC Zü-
rich), Pascale Stöcklin (Old Boys Basel). – Weit: Daniela Gubler
(TV Länggasse), Annik Kälin (AJ TV Landquart). – Kugel: Miryam
Mazenauer (TV Teufen). – Siebenkampf: Kälin. – 4×100 m:
Atcho-Jaquier, Céline Bürgi (LV Thun), Frey, Kora, Natacha Kouni
(LC Zürich), Pointet, Emma van Camp (Lausanne-Sports). –
4×400 m: Fahr, Giger, Catia Gubelmann (LAC TV Unterstrass),
Niederberger, Pellaud, Senn, Lena Wernli (LC Zürich). – Halbma-
rathon: Helen Bekele (Stade Genève), Fabienne Schlumpf (TG
Hütten).

Link zur EM in Rom:
https://www.european-athletics.com/competitions/european-
athletics-championships/overview
Link zu den Grossanlass-Statistiken von Swiss Athletics:

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Beat Freihofer (Leiter Medien):
E-Mail beatfreihofer@swiss-athletics.ch

100-km-SM, Biel (Fr/Sa, 7./8. Juni) Armin Flückiger will
eine Spitzenzeit über 100 km laufen
Die Schweizer Meistertitel über 100 km werden traditi-
onsgemäss im Rahmen des Bieler 100-km-Laufs verge-
ben. Armin Flückiger nimmt in der Nacht von Freitag auf
Samstag den Schweizer Rekord ins Visier.

Armin Flückiger (TV Oerlikon) hat in den letzten Jahren immer
wieder mit starken Marathonzeiten auf sich aufmerksam ge-
macht. 2018 wurde er über diese Distanz Schweizer Meister,
seine persönliche Bestzeit liegt seit 2021 bei 2:16:53 Stunden.
In den letzten Monaten hat er sich auf eine neue Herausforde-
rung vorbereitet. Beim Bieler 100-km-Lauf will Flückiger nicht
nur Schweizer Meister werden, er will auch den Landesrekord
von Peter Rupp angreifen. Dieser ist die 100 km 1985 in Genf in
6:27:24 Stunden gelaufen. In Biel liegt der Streckenrekord von
Peter Camenzind bei 6:37:59, wobei seit 2009 kein Läufer mehr
unter 7 Stunden gelaufen ist.

Bei den Männern ist Titelverteidiger Frédéric Splendore ebenso
angemeldet wie Marianne Oklé bei den Frauen.

Der Startschuss zum traditionsreichen Bieler «Hunderter» erfolgt
am Freitag um 22 Uhr bei der Tissot Arena in Biel. Auf den ersten
Kilometern laufen die Läuferinnen und Läufer durch Biel, bevor
sie sich definitiv aufmachen in die «Nacht der Nächte». Eck-
punkte des Rundkurses sind Lyss, Jegenstorf, Kirchberg, Biberist
und Büren a.A.

Link zu den Bieler Lauftagen:

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Link zur Teilnehmerliste:
www.datasport.com/live/startlist/?racenr=26114

author: GRR