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05
01
2014

Heinz Schild der "Doyen und Pionier der Schweizer Laufszene"! ©privat

Schweizer Laufszene 2013: Röthlin und Neuenschwander die Hoffnungsträger – Heinz Schild berichtet

By GRR 0

Seit 2005 haben German Road Races e.V. (GRR) und "Swiss Runners", die Vereinigung der grössten und schönsten Running Events der Schweiz, eine Kooperation vereinbart. Seitdem sind auf der GRR website und in "GRR-road races" alle Veranstaltungsdaten des gesamten Laufjahres  der Schweizer Kollegen mit ihren Läufen vertreten.

Heinz Schild war nicht nur jahrzehntelang beim Schweizer Rundfunk für die Information Bern zuständig, sondern er begründete den Grand Prix von Bern und den Jungfrau Marathon. Bei unzähligen Laufveranstaltungen der Schweiz war Heinz Schild als Sprecher tätig.

Nach wie vor ist er in der Lauf-Szene aktiv: So organisiert er seit über zwanzig Jahren, zusammen mit seinem Sohn und seiner Frau, Frühjahrs-Laufwochen in Mallorca und Ende Juni, eine legendäre Trail-Running-Woche in den Schweizer Alpen.

Heinz Schild ist der "Doyen und Pionier der Schweizer Laufszene" – so bezeichnet ihn „swiss Athletics“. Der ehemalige Entdecker und Förderer von Markus Ryffel hat bereits 1978 das erste Laufbuch der Schweiz geschrieben („Jogging in der Schweiz“).

Zur Schweizer Laufszene nimmt Heinz Schild bei GRR jährlich Stellung.

Horst Milde

Ein halbes Jahr vor der Leichtathletik-EM in Zürich ruhen die Schweizer Hoffnungen in den Läufen auf der 42-km-Distanz: Viktor Röthlin fokussiert alles auf seinen „letzten Marathon als Spitzenläufer". Der Europameister von Barcelona möchte einen Monat vor seinem 40. Geburtstag an der Heim-EM noch einmal an seine besten Zeiten anknüpfen.

Bei den Frauen liegt der Fokus bei Maja Neuenschwander. Als zweite Schweizerin nach Franziska Rochat unterbot sie am Frankfurt-Marathon die 2:30-Grenze.

Seit 15 Jahren dominiert Viktor Röthlin in der Schweiz die Marathon-Strecke. Viermal verbesserte er den Schweizer Rekord, zuletzt 2008 beim Sieg in Tokio in 2:07:23. Am 30. März 2013 legte er am Lake Biwa-Otsu-Marathon  noch einmal 2:10:18 vor. Den ursprünglich geplanten Start am Fukuoka-Marathon vom 1. Dezember 2013 hat er gestrichen. „Die Trainings- und Wettkampfresultate in den vergangenen Wochen sind nicht so ausgefallen, wie ich mir das gewünscht hatte".

Der amtierende Europameister hatte sich nach dem dritten Rang am Jungfrau-Marathon zu wenig gut erholen können. Das Ziel heisst für Röthlin in Zürich ganz klar: Ein grosser Abschluss einer langen Karriere, wenn irgend möglich mit Medaille.

Ambitionen hegt auch die Berner Gymnasiallehrerin Maja Neuenschwander. Jahr für Jahr, Schritt für Schritt, hat sie sich an europäische Spitzennormen gekämpft, am Frankfurt Marathon mit 2:29:42. „Für 2014 sind erste 'Meilensteine' gesetzt, so ist bereits klar, dass ich im Frühling keinen Marathon bestreiten werde, sondern im Hinblick auf den EM-Marathon vom 16. August kürzere Rennen laufe". Mitte Februar reist sie erstmals in ihrer Karriere „ins Land der Läufer" nach Kenia, wo sie sich dem deutschen Langstreckenkader anschliessen darf.

Grosse Breite, dünne Spitze

Auch wenn sich der Lauf-Boom in der Schweiz auf erstaunlich hohem Niveau fortsetzt – die Spitze hält mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Hinter Röthlin klafft bei den Männern eine schwer zu schliessende Lücke, wenn auch mit dem Trio Michael Ott (2:16:53), Christian Kreienbühl (2:17:47) und  dem 24-jährigen Adrian Lehmann (2:18:53) erstmals seit langem wieder Hoffnung aufkeimt.

Ein Vergleich mit 1994 fällt ernüchternd aus: Vor zwanzig Jahren knackten 23 Schweizer die 2:30-Schwelle, in den letzten vier Jahren gelang dies gerade noch einem Dutzend Athleten. 1994 stand der 10. der Bestenliste mit 2:23:40 zu Buch, 2013 waren es 2:28:00.

Noch krasser der Vergleich mit dem Olympiajahr 1980: Der 50. der damaligen Bestenliste lief ganze 2 ½ Minuten schneller als sein heutiger Kollege.

Wenig tröstlich ist die Tatsache, dass die europäische Bestenliste ein ähnliches Bild vermittelt: Platz 25 1994: 2:12:15 – Platz 25 2013: 2:13:41! 

Die Frauen holen auf

Weit besser zeigt sich die Situation bei den Schweizer Marathonläuferinnen:

10. Platz 1994: 2:56:37 / 2013: 2:46:28

25. Platz 1994: 3:11:14 / 2013: 3:00:48

Während die Weltbestenliste der Frauen eine geradezu gigantische Entwicklung auf der Marathonstrecke dokumentiert, hinkt Europa weit hinten nach. 1994 liefen 27 Europäerinnen schneller als 2:30, 2013 dagegen nur 21.

Die Weltbestenliste zeigt umgekehrt eine geradezu explosionsartige Entwicklung: 1994 28 Läuferinnen unter 2:30 – 2013 waren es 115!

Genf und Bern duellieren

Die grössten Lauf-Events der Schweiz legen weiter zu. 281 Lauf-Veranstalter meldeten mehr als 300 Finisher, 96 nahmen die 1000-er-Grenze. Punkten konnten vor allem die Grossen mit über 2500 Klassierten.

Der Trend geht eindeutig zum „Mischwarenladen": Wer auch die Hobby-Läufer pflegt und  verschiedene Distanzen zwischen 5 km und dem Halbmarathon anbietet, erntet Goodwill.

Die Top-10 der Schweiz (Finisher)

1.     Escalade Genf                          29‘519

2.     Grand-Prix von Bern                   25‘874

3.     20 km von Lausanne                   18‘680

4.     Zürcher Silvesterlauf                   17‘454

5.     Schweizer Frauenlauf                  13‘748

6.     Luzerner Stadtlauf                      13‘253

7.     Greifenseelauf, Uster                  12‘159

8.     Sola-Stafette (ETH+Uni)             12‘292

9.     Lausanne-Marathon                    12‘011

10.   Murtenlauf                                  10'895

Die grössten Marathons (nur 42km-Distanz)

1.     Jungfrau, Interlaken                     3‘821

2.     Zürich                                                2‘556

3.     Luzern                                               1‘455

4.     Lausanne                                           1‘364

5.     Genf                                                  1‘065

Heinz Schild

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author: GRR

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