2014

Henryk Szost lief mit 2:08:55 beim Warschau-Marathon eine europäische Spitzenzeit. ©Helmut Winter

Schneller Marathon in Warschau – Der Äthiopier Tadesse Tola läuft mir 2:06:55 die schnellste Zeit auf polnischem Boden. Helmut Winter berichtet

Ergebnisse

By GRR 0

Mit sehr guten Leistungen ging am letzten Sonntag in der polnischen Hauptstadt der Orlen Warsaw Marathon (Warschau-Marathon) über die Bühne, den der äthiopische Topläufer Tadesse Tola in sehr guten 2:06:55 überlegen gewann. Bereits nach 5 km in flotten 14:55 deuteten 12 Läufer an der Spitze an, dass man die guten Bedingungen für schnelle Zeiten nutzen wollte.

Das galt auch für eine siebenköpfige Verfolgergruppe mit dem polnischen Rekordhalter Henryk Szost, die 15 Sekunden später folgte.

10 Läufer blieben nach 29:49 bei 10 km bis zur 15 km (44:56) zusammen, dann reduzierte sich die Gruppe auf 8 Athleten, die die Halbdistanz in 1:03:12 zurücklegten, man war also auf Kurs zu einer Zeit von internationaler Klasse. Auch 7 Verfolger waren dort mit 1:03:51 noch flott unterwegs. Nach 25 km in 1:14:36 fielen die Gruppen zunehmend auseinander, bei 30 lag der Favorit Tedesse Tola in 1:29:22 schon knapp vor Matebo Omari (KEN), dann folgte Bacha Megeyso (ETH) mit 20 Sekunden Rückstand. Szost hatte sich hier schon in 1:30:55 auf Platz 6 vorgearbeitet.

Tola zog nun unaufhaltsam davon und lag nach 1:44:08 auf Kurs zu einer Zeit von 2:05. Seine beiden härtesten Widersacher lagen mit 1:44:49 und 1:45:41 nun deutlich zurück. Szost machte immer mehr Boden gut und passierte die 35 km nach 1:46:22 als Vierter.

Das letzte Teilstück war schwer zu laufen und Tola verlor mit 15:37 für den Abschnitt von 35 km nach 40 km (1:59:45) wertvolle Zeit, um allerdings trotzdem deutlich in 2:06:55 zu gewinnen. Eine bessere Zeit wurde auf den letzten Kilometern vergeben. Die Nächstplatzierten verloren allerdings im Schlusspart noch mehr Zeit. Omari wurde Zweiter in 2:08:09 und Szost schaffte Platz 3 in 2:08:55, nur Mo Farah war in London auf europäischer Skala in diesem Jahr schneller.

Damit ist der sympathische polnische Läufer, der recht häufig bei Marathonläufen in Japan am Start ist, einer der Favoriten im Marathon bei den Europameisterschaften im Sommer in Zürich.

Mit der Siegerzeit bei den Männern hat sich die polnische Hauptstadt eindrucksvoll im Kreis der internationalen Topläufe eingereiht, was auch 6 Läufer im Ziel unter 2:10 belegen.

Das Frauenrennen war vom Leistungsniveau her deutlich schwächer besetzt. Hier siegte Ehile Bizuayehu aus Äthiopien in 2:30:30.

Helmut Winter

Ergebnis der Männer

1	Tedesse Tola	ETH	2:06:55
2	Levy Omari	KEN	2:08:09
3	Henryk Szost	POL	2:08:55
4	Evans Cheruiyot	KEN	2:09:05
5	Bacha Megeyso	ETH	2:09:35
6	Edzio Telo	ETH	2:09:52
7	Kipkemei Mutai	KEN	2:10:33
8	John Komen	KEN	2:12:22

Splits der Spitze der Männer

5 km	14:55
10 km	29:49	14:54
15 km	44:56	15:07
20 km	59:57	15:01
HM	1:03:12
25 km	1:14:36	14:39
30 km	1:29:22	14:46
35 km	1:44:08	14:46
40 km	1:59:45	15:37
Ziel	2:06:55	7:10