Fabian Alraun ©Wilfried Raatz/ wus-media
Schlickeralmlauf: Einer der renommiertesten Bergläufe
Der Schlickeralmlauf in Telfes im Stubaital ist zweifellos einer der renommiertesten Veranstalter der Berglaufszene, nicht zuletzt durch die zweimalige World-Trophy-Ausrichtung, dem stark nachgefragten Grand-Prix – oder die Europameisterschaften 2009.
Mit dieser EM 2009 ist auch in Telfes die Ära Ernst Künz zu Ende gegangen. Der laufambitionierte Schlickeralmwirt Andreas Stern ist in seine Fußstapfen gestiegen, doch die Aufgabe mit der Organisation des weltweit bekannten Schlickeralmlaufes ist eine ungleich schwere geworden. „Wir werden auf einer leicht modifizierten EM-Herren-Strecke laufen", kündigte dieser schon bei seiner Amtsübernahme leichte Veränderungen an.
Das Ergebnis jedoch war ernüchternd: Nur 82 LäuferInnen wollten zum Sennjoch, weitere 49 gingen bei „Schlickeralm soft" ins Rennen. Im Vorjahr vermasselte nun dann noch Regen im Tal und Schnee im Zielhang das Laufvergnügen im Stubaital, so dass mit 88 Finisher auf der auf 9,8 km und 930 Höhenmetern verkürzten Distanz zur Zirmachalm eine kaum bessere Resonanz zu verzeichnen war. Für die Kurzdistanz konnten sich 42 LäuferInnen erwärmen.
Nach der Goldparty der Familie Wyatt im Jahr 2010 mit den Siegen von Jonathan und Antonella gab es im Vorjahr auf der verkürzten Distanz ein Kenia-Festival mit dem Doppelsieg von Geoffrey Gikuni Ndungu (47:16) und Usaak Toroitich Kosgei (47:40). Der sechsmalige Sieger Jonathan rettete mit einiger Verspätung von fast zwei Minuten den dritten Rang gegen gleich drei weitere Kenianer. Bei den Frauen setzte sich mit Sarah Tunstall die erklärte Favoritin in 1:00:39 Stunden sicher gegen die stark auftrumpfende 18jährige Susanne Mair (1:01:30) durch. Soweit der Blick in die Ergebnisliste des Vorjahres.
„Wir möchten stärker ein Publikumslauf werden" hatte der neue OK-Chef Andreas Stern vor einem Jahr gesagt. Dazu bedarf es einer kräftigen Portion Ausdauer und Beharrlichkeit. Er selbst hat diese bei den widrigen Bedingungen allerdings schon demonstriert, denn seine sportliche Bilanz mit Rang 20 des Gesamteinlaufes lässt sich wahrlich sehen.
Mit den Passagen am Schlickerbach, dem Wiesengelände an der Schlickeralm sowie dem serpentinenartigen Anstieg zum Sennjoch ist nach wie vor viel Abwechslung beim Qualitätslauf erster Güte geboten. Den herrlichen Rundblick auf die nahen Kalkkögel, Habicht (3280 m) und Zuckerhütl (3507 m) soll es heuer auch wieder geben, denn im Stubaital hat man bestes Laufwetter bestellt.
Quelle: entnommen aus Berglauf-Journal 2012